Lina Radke
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Karoline "Lina" Radke-Batschauer (* 18. Oktober 1903 in Karlsruhe; † 14. Februar 1983 ebenda; 1,69 m, 55 kg) war eine deutsche Leichtathletin, die bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam den 800-m-Lauf gewann.
Zur Leichtathletik kam Karoline ("Lina") Batschauer im Jahr 1924 in Baden-Baden, wohin ihre Familie 1917 gezogen war. In der 20er Jahren des 20. Jahrhunderts war sie die führende deutsche Mittelstreckenläuferin. 1926 gewann sie die deutsche Meisterschaft über 1000 Meter. Am 7. August 1927 lief sie über 800 Meter bei den deutschen Meisterschaften eine Weltbestzeit von 2:23,8 Minuten - die erste von sechs Weltbestzeiten und Weltrekorden in ihrer Laufbahn. Nach der Heirat mit Georg Radke zog sie nach Breslau und gewann auch 1928 diesen Titel.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Olympische Spiele 1928
Bei ihrem Olympiasieg am 2. August 1928 siegt sie in neuer Weltrekordzeit von 2:16,8 Minuten (erster offiziell registrierter Weltrekord). Diese Goldmedaille war die erste für die deutschen Leichtathleten und die erste für die deutschen Frauen seit Beginn der Olympischen Spiele im Jahre 1896.
Zum Programmbestandteil der Olympischen Spiele 1928 konnte der 800-m-Lauf erst nach Gründung des Internationalen Frauensportverbandes FSFI werden. Danach wurde die Disziplin wieder aus dem Programm gestrichen, da Frauen angeblich physisch überfordert seien. Fortan waren alle Läufe über 100 Meter für Frauen wieder verbaut. Der 800-m-Lauf wurde erst 1960 wieder eine olympische Disziplin.
[Bearbeiten] Weltbestleistungen/Weltrekorde
- 800 m:
- 1000m:
- 3:06,5 min (Brieg, 24. August 1930)
- Beteiligung an zwei Staffel-Weltrekorden
Auf den Frauen-Weltspielen der Leichtathletik 1934 in London erreichte sie den dritten Platz über 800 Meter (inoffiziell, da zunächst Vierte: Sie rückte nach der späteren Disqualifikation der Siegerin Koubkova vor). Danach wurden diese Spiele nicht mehr ausgetragen; somit gab es keine Mittelsteckenwettbewerbe für Frauen auf hohem Niveau mehr. Lina Radke beendete ihre aktive Laufbahn, um als Trainerin in Breslau zu arbeiten.
[Bearbeiten] Nachkriegszeit
1945 kam sie als Heimatvertriebene über Sömmerda (Thüringen) nach Torgau (Sachsen-Anhalt). Die Goldmedaille ging während der Flucht verloren. Sie wurde später in einem Nachlass in Köln gefunden und ihr 1956 vom Nationalen Olympischen Komitee der DDR ein zweites Mal verliehen. 1961, kurz vor dem Mauerbau, zog das Ehepaar in Lina Radkes Geburtsstadt Karlsruhe.
[Bearbeiten] Weblinks
1928: Lina Radke-Batschauer | 1960: Ljudmila Schewzowa | 1964: Ann Elizabeth Packer | 1968: Madeline Manning | 1972: Hildegard Falck | 1976: Tatjana Kasankina | 1980: Nadeschda Olisarenko | 1984: Doina Melinte | 1988: Sigrun Wodars | 1992: Ellen van Langen | 1996: Swetlana Masterkowa | 2000: Maria Mutola | 2004: Kelly Holmes
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Radke, Lina |
| ALTERNATIVNAMEN | Batschauer, Karoline |
| KURZBESCHREIBUNG | deutsche Leichtathletin und Olympiasiegerin |
| GEBURTSDATUM | 18. Oktober 1903 |
| GEBURTSORT | Karlsruhe |
| STERBEDATUM | 14. Februar 1983 |
| STERBEORT | Karlsruhe |
