Ludwig II. (Film)
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Ludwig II. |
Originaltitel: | Ludwig |
Produktionsland: | Frankreich, Italien, Deutschland |
Erscheinungsjahr: | 1972 |
Länge (PAL-DVD): | 247 Minuten |
Originalsprache: | keine Originalsprache |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Stab | |
Regie: | Luchino Visconti |
Drehbuch: | Luchino Visconti, Enrico Medioli und Suso Cecchi d’Amico |
Produktion: | Ugo Santalucia, Mega Film Romana, Cinetel Paris, Dieter Geissler, Divina Film München |
Musik: | Jacques Offenbach, Robert Schumann, Richard Wagner |
Kamera: | Armando Nannuzzi |
Schnitt: | Ruggero Mastroianni |
Besetzung | |
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Ludwig II. ist ein Film von Luchino Visconti über das Leben Ludwig II. von Bayern aus dem Jahr 1972.
Trotz der Originaltreue mit der Visconti den Film schuf, ist dieser dritte Film Viscontis deutscher Trilogie kein klassischer Geschichtsfilm. Das Werk ist vielmehr ein subjektives, aufwendig und historisch penibel gestaltetes Kammerspiel über das Leben und Leiden des Märchenkönigs Ludwig II. Weder Kriegsszenen, noch die für das Königreich so bedeutende Kaiserkrönung Wilhelm I. werden von Visconti inszeniert. Der Regisseur folgt stattdessen den Interessen des, nach Visconti, „letzten absolutistischen Herrschers, der lieber mit der Kunst, als mit der Politik regieren wollte“. Immer wieder wird die Handlung unterbrochen, einzelne Protagonisten sprechen vor schwarzem Hintergrund in die Kamera, wie bei einer Zeugenaussage.
Zu erwähnen sei hier auch, dass dies der 4. Film neben der "Sissi"-Trilogie Romy Schneiders ist, in dem sie die österreichische Kaiserin Elisabeth (Sissi) verkörpert.
[Bearbeiten] Zensur
Ludwig II. wurde in Deutschland nur einmal, anlässlich der Bonner Galapremiere, in nahezu voller Länge gezeigt. Aus kommerziellen, aber auch politischen Gründen fiel er einer gnadenlosen Zensur zum Opfer: Politische Proteste aus Bayern bezüglich Ludwigs Homosexualität führten, gemeinsam mit den Bedenken einiger Filmvertreiber zu einer Kürzung um etwa eine dreiviertel Stunde. Eine ursprünglich geplante Verstümmelung auf ca. 150 Minuten wurde von Visconti gerichtlich verhindert. Der für den Schnitt verantwortliche Ruggero Mastroianni und die Drehbuchautorin Suso Cecchi d'Amico erstellten für die RAI eine vollständige Fassung im Sinne Viscontis, die 1980 bei den Filmfestspielen in Venedig uraufgeführt wurde und 2000 auf DVD erschienen ist.
[Bearbeiten] Kritiken
- Lexikon des internationalen Films: Das Leben des rätselhaften bayrischen Monarchen in einer stilsicheren, sehr ästhetischen, streckenweise poetischen Verfilmung von Luchino Visconti.
- Heyne Filmlexikon: Prunkvoll elegisches Porträt des bayerischen 'Märchenkönigs'.