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Maria Callas - Wikipedia

Maria Callas

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Maria Callas (eigentlich Maria Anna Sofia Cecilia Kalogeropoulos, griechisch Μαρία Καλογεροπούλου; * 2. Dezember 1923 in Brooklyn, New York, USA; † 16. September 1977 in Paris, Frankreich) war eine griechische Sopranistin. Sie gilt, trotz ihrer vergleichsweise kurzen Karriere, als die bedeutendste Opernsängerin des 20. Jahrhunderts.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Maria Callas mit ihrer Familie
Maria Callas mit ihrer Familie

Maria Callas wurde am 2. Dezember 1923 in New York als Tochter der griechischen Einwanderer George Kalogeropoulos und Evangelina Dimitriadis geboren. Der Vater änderte 1929 den Familiennamen in Callas, als er im griechischen Viertel von Manhattan eine Apotheke eröffnete. 1937 ging Maria nach der Scheidung ihrer Eltern mit Mutter und Schwester nach Athen. Sie studierte Gesang bei Elvira de Hidalgo und am Konservatorium von Athen. 1949 heiratete sie den italienischen Unternehmer Giovanni Battista Meneghini und nahm die italienische Staatsbürgerschaft an.

Maria Callas mit Tito Gobbi in Rossinis Oper Der Barbier von Sevilla
Maria Callas mit Tito Gobbi in Rossinis Oper Der Barbier von Sevilla

Callas brillierte in vielen Rollen. 1951 wurde sie schlagartig durch ihren Auftritt als Aida im Palast der schönen Künste in Mexiko-Stadt bekannt. Das Ende der Siegerszene im 2. Akt beendete sie – gegen die Partitur - mit einem glasklaren Hohen Es und sang triumphierend und erfolgreich gegen Orchester, Chor und Sänger an. „Das Publikum drehte durch“ beschrieb die Plattenfirma EMI die Reaktion des Publikums. Die historische Aufnahme ist erhalten, beeindruckt trotz schlechter Aufnahmebedingungen noch heute und wurde 2003 als „Aida Live 1951“ von EMI als CD herausgegeben.

Zu ihren berühmtesten Interpretationen gehören Cherubinis Medea, die Violetta in Verdis La Traviata (1951 ff.) und Bellinis Norma (1948 ff.). Die Constanze aus der Entführung aus dem Serail ist die einzige von ihr präsentierte Mozart-Partie (1952).

Ihr besonderer Verdienst liegt in der Wiederentdeckung und -belebung der Belcanto-Opern Rossinis, Donizettis und Bellinis. Ihre Auftritte in Rossinis „Il Turco in Italia“ und „Armida“, Donizettis „Anna Bolena“ oder Bellinis „Il Pirata“ bereiteten den Weg für Sängerinnen wie Joan Sutherland und Montserrat Caballé, die Jahrzehnte später in diesen Rollen bekannt wurden.

Nur wenige Auftritte von Callas sind als Film dokumentiert. Dennoch kann man die Wirkung ihrer Darstellungen durch zahlreiche Studio- oder Liveaufnahmen erleben, zum Beispiel die Arie am Ende des ersten Aktes aus La Traviata oder die Arie der Leonora aus dem 4. Akt von Il Trovatore. Dabei steht nicht primär gesangstechnische Perfektion im Vordergrund, sondern ihre außerordentliche Musikalität, ihre besondere Wort-Musik-Behandlung, die Darstellungskraft und Verwandlungsfähigkeit.

Callas hatte eine Liebesaffäre mit Aristoteles Onassis, die 1960 zur Scheidung von seiner damaligen Ehefrau Athina Livanos führte. Auch nach der Eheschließung mit Jacqueline Kennedy Onassis wurden beide in den 1970er Jahren wiederholt in der Öffentlichkeit zusammen gesehen.

Gedenktafel am Urnengrab der Callas auf dem Friedhof Père Lachaise, in dem die Urne zwei Jahre bestattet war, bevor ihre Asche dem Meer übergeben wurde.
Gedenktafel am Urnengrab der Callas auf dem Friedhof Père Lachaise, in dem die Urne zwei Jahre bestattet war, bevor ihre Asche dem Meer übergeben wurde.

1969 spielte sie die Rolle der Medea im gleichnamigen Film von Pier Paolo Pasolini. Von 1971 bis 1972 unterrichtete sie zeitweilig ausgewählte Meisterklassen an der Juillard School in New York, wofür sie jedoch zu wenig Ausdauer und didaktisches Einfühlungsvermögen besaß. Ein Mitschnitt dieser Meisterklassen bezeugt jedoch, wie sehr sie den Schülern dramatischen Ausdruck vermitteln konnte. Zusammen mit ihrem früheren musikalischen Partner Giuseppe di Stefano versuchte Callas ein Comeback in mehreren Rezital-Tourneen. Obgleich die Stimme längst nicht mehr intakt war, feierte sie immer noch Triumphe aufgrund ihrer unvergleichlichen Bühnenpräsenz.

Sieben Jahre später, am 16. September 1977, starb Callas an Herzversagen. Ihrem Wunsch folgend wurde sie eingeäschert und ihre Asche vor der griechischen Küste verstreut. Auf dem berühmten Pariser Friedhof Père Lachaise, wo die Einäscherung stattfand, befindet sich ein symbolisches Urnengrab.

Der Nachwelt hat Maria Callas ein wertvolles Erbe hinterlassen. Von 1952 an bis zu ihrer Tosca 1965 hat sie exklusiv für EMI viele ihrer großen Partien auf Schallplatten aufgenommen. Ihre Tosca mit di Stefano und Tito Gobbi als Partnern unter Victor de Sabata gilt heute noch als Referenzaufnahme, an der sich jede Neueinspielung messen lassen muss. Insgesamt gibt es 16 Studioaufnahmen verschiedener Opern. Darüber hinaus existieren Live-Mitschnitte von Opernaufführungen und mehrere Rezitals. Maria Callas gilt bis heute als unerreichte „Primadonna assoluta“ des 20. Jahrhunderts.

[Bearbeiten] Ausgewählte Diskographie

Es werden nur Aufnahmen aufgeführt, die auf CD herausgegeben worden sind.

Parsifal (ital.), von Richard Wagner,Rom, 20. und 21. November 1950, Roma della RAI, Quelle, CD-Box, P+C Hommage GmbH Musikproduktion und Verlag, Hamburg

[Bearbeiten] Literatur

  • Ardoin, John: Maria Callas und ihr Vermächtnis (engl. = The Callas Legacy). Aus dem Engl. von Tilmann Waldraff. München. Noack-Hübner. 1979.
  • John Ardoin, Maria Callas: Meisterklasse. Ein Übungsbuch für Sänger. 288 Seiten - Henschel Verlag. ISBN 3894874449 . (Transskript der Meisterkurse an der New Yorker Juilliard School mit 25 Sängerinnen und Sängern.)
  • Callas - Gesichter eines Mediums. München: Schirmer/Mosel 1993. ISBN 3-88814-987-8
  • Nicholas Gage: Griechisches Feuer. Maria Callas und Aristoteles Onassis. München. Blessing. 2001 (Orignalktitel s. u.)
  • Stelios Galatopoulos: Maria Callas. Sonderausgabe. Fischer (S.), Frankfurt. 2001 (2. Aufl.) 574 Seiten . ISBN 3100244133 .
  • Jens Malte Fischer, 1995: Große Stimmen: Von Enrico Caruso bis Jessye Norman. Frankfurt/M. suhrkamp TB 2484.
  • Jürgen Kesting: Maria Callas. Claassen, Düsseldorf 1990, ISBN 3-546-45386-7
  • Gunna Wendt: Meine Stimme verstörte die Leute - Diva assoluta Maria Callas . 2006. Gebundene Ausgabe: 220 Seiten – Knaus. ISBN 3813502376
  • Gunna Wendt: Maria Callas oder Die Kunst der Selbstinszenierung. - 176 Seiten - Henschel Verlag. ISBN 3894875372 .


auf französisch:

  • Anne Edwards: Maria Callas intime (traduit de l'anglais par Marie-Claude Elsen). Paris : J'ai lu, coll. «Biographie», n° 7731, 2005. 409 p.-[16] p. de pl., 18 cm. ISBN 2-290-33777-3. Originaltitel s. u.
  • Jacques Lorcey: L'art de Maria Callas. Paris, Éditions Atlantica, 1999 (réédition). 740 pages. ISBN 2-84394-168-7
  • Jacques Lorcey: Immortelle Callas. Paris, Éditions Séguier, coll. «Empreinte», 2002 (réédition). Album illustré de format 21 x 21 cm, 140 pages. ISBN 2-84049-348-9


auf englisch:

  • Ardoin, John: The Callas Legacy, Duckworth, London, 1977
  • Edwards, Anne, Maria Callas, An Intimate Biography, St. Martin's Press, New York, 2001
  • Gage, Nicholas: Greek Fire: The Story Of Maria Callas and Aristotle Onassis. ISBN 0446610763
  • Galatopoulos, Stelios: Maria Callas, Sacred Monster, Simon and Schuster, New York, 1998
  • Lowe, David A. (ed.): Callas: As They Saw Her, New York, Ungar Publishing Company, 1986
  • Stancioff, Nadia: Maria Callas Remembered: An Intimate Portrait of the Private Callas, E. P. Dutton, 1987
  • Stassinopoulos, Arianna: Maria Callas: The Woman Behind the Legend, Simon and Schuster, New York, 1981

[Bearbeiten] Weblinks

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Maria Callas – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

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