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Microsoft Windows NT

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Windows NT ist ein Betriebssystem der Firma Microsoft. Es wurde in den Versionen 3.1, 3.5, 3.51 und 4.0 vertrieben. Mit dem Nachfolger Windows 2000 wurde das Kürzel NT aufgegeben.

Nach Aussage von Mark Lucovsky steht NT für „N-Ten“, der Begriff war der Codename für eine zu der Zeit in Entwicklung befindliche CPU, den Intel i860, der als Plattform für NT gedacht war, jedoch zu der Zeit bei Microsoft nicht vorlag, weshalb auf einem Emulator entwickelt wurde. Zu Vermarktungszwecken wurde das Kürzel in New Technology umgedeutet.[1]

Die Entwicklung an Windows NT begann, als die Allianz zwischen IBM und Microsoft zur Produktion von OS/2 aufbrach. Microsoft entwickelte seine Version OS/2 3 zu Windows NT weiter.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Verantwortlicher Leiter

Leiter des NT-Projekts wurde David N. Cutler. Zu der Zeit galt er als einer der renommiertesten Entwickler von Betriebssystemen überhaupt. Cutler, der maßgeblich an der Entwicklung von VMS (Virtual Memory System; ein Betriebssystem der Digital Equipment Corporation (DEC)) beteiligt war, war zusehends unzufrieden mit der Firmenleitung seines Arbeitgebers DEC, da er dort seine persönlichen Ziele und Vorstellungen nicht mehr länger verwirklichen konnte. Deshalb stellte es für Microsoft kein größeres Problem dar, ihn und Teile seines bestehenden Teams abzuwerben und auf die Entwicklung eines neuen Betriebssystems für Microsoft anzusetzen.

[Bearbeiten] Ziele

Cutler setzte sich zwei wesentliche Ziele für Windows NT. Ihm ging es darum, Zuverlässigkeit zu erreichen – eine abstürzende Anwendung sollte nicht mehr das System mit sich reißen können. Diese Stabilität war unter Betriebssystemen wie VMS längst üblich. Auch wichtig war Portabilität – Windows NT sollte auf allen modernen Computerarchitekturen lauffähig sein. Außerdem sollte Windows NT, ähnlich wie es der Mach-Kernel konnte, als Basis für verschiedene Betriebssysteme gleichzeitig dienen und so z. B. Windows-, DOS-, OS/2- und POSIX-Programme gleichzeitig ablaufen lassen können.

[Bearbeiten] Namensgebung

Die erste ausgelieferte Version hatte die Versionsnummer 3.1. So sollte ein Bezug zu Windows 3.1 hergestellt werden; Microsoft Windows NT 3.1 besaß die gleiche grafische Benutzeroberfläche.

Ab Windows NT 5.0 wurde der NT-Moniker im Namen fallen gelassen, so heißen die Nachfolgeversionen Windows 2000(NT 5.0), Windows XP (NT 5.1), Windows Server 2003 (NT 5.2) und Windows Vista (NT 6.0) sowie Windows Server 2008 (die noch in Entwicklung befindliche Server-Version von NT6.x). Zumindest Windows 2000 jedoch zeigt die Verwandtschaft noch direkt im Bootscreen mit dem Text "Auf NT-Technologie basierend" und gibt auf die Versionsabfrage ver die Meldung "Microsoft Windows 2000 [Version 5.00.2195]", also eine Fortzählung von NT 4.0 aus (entsprechend bei Windows XP: "Microsoft Windows XP [Version 5.1.2600]"). Und selbst Windows XP gibt in der Umgebungsvariable %OS% als Betriebssystem "Windows_NT" an.

[Bearbeiten] Architektur und Subsysteme

Cutler hatte seine zwei Primärziele erreicht: Das neue Betriebssystem war stabil, lief auf mehreren Plattformen (MIPS und x86, später auch PowerPC und Alpha) und bot verschiedenen Programmarten Unterstützung. Es liefen sowohl 16-Bit-Windows-3.x-Programme als auch Programme für die neue 32-Bit-Windows-NT-API sowie textbasierte OS/2-Software und POSIX-1.0-kompatible Programme. Über die Jahre fand hier allerdings wieder eine Rückentwicklung statt. Die OS/2- und POSIX-Versionen wurden zunächst nicht weiter gepflegt und später entfernt. Die Versionen für PowerPC, MIPS und Alpha wurden eingestellt, dafür kamen später IA64- und x64-Versionen hinzu. Ab NT 4.0 läuft das Grafiksubsystem GDI aus Geschwindigkeitsgründen teilweise direkt im Betriebssystemkern, womit Fehler in Grafiktreibern moderne Windows-NT-Versionen zum Absturz bringen können. Windows Vista wird mit dem neuen Grafiktreiber-Modell allerdings wieder Userspace-Treiber verwenden.


Aus Kompatibilitäts- und Geschwindigkeitsgründen (v. a. für Spiele) entschied sich Microsoft, die DOS-basierte Windows-Linie (Windows 95, 98, ME) und die Windows-NT-Linie (wichtige spätere Versionen waren Windows NT 4.0 und Windows 2000) parallel weiterzuentwickeln. Erst mit Windows XP gelang die Zusammenführung beider Betriebssystemlinien, wobei Windows XP ein reiner NT-Kernel ist, allerdings einige Kompatibilitätsmodi für die Ausführung von Windows 9x-basierten Programmen erhalten hat. In den "Enterprise" und "Ultimate"-Editionen von Windows Vista sind die Microsoft Windows Services for UNIX in Form eines POSIX-kompatiblen Subsystem for UNIX-based Applications enthalten.

[Bearbeiten] Unterstützung neuer Technologien

Bereits die erste Windows-NT-Version war vollständig von MS-DOS (Microsoft-DOS) losgelöst, die DOS-Eingabeaufforderung existiert nur noch als Emulator, wobei eine mächtigere voll 32bit fähige Konsole namens "cmd.exe" zur Verfügung steht. Außerdem unterstützte Windows NT bereits in der Version 3.1 das Dateisystem NTFS (New Technology File System) und verfügt seit je her über einen 16bit Kernel.

[Bearbeiten] Ende des Supports 2004

Der Support von Windows NT 4.0 wurde von Microsoft zum 31. Dezember 2004 eingestellt. Somit werden neu entdeckte Sicherheitslücken nicht mehr gepatcht und keine neuen Updates für NT4 mehr entwickelt. Für die Städte Mannheim und München war das Anlass, große Teile ihrer EDV auf Linux umzustellen. (Siehe hierzu auch Linux in staatlichen Einrichtungen)

[Bearbeiten] Versionsgeschichte

NT Version Vermarktungsname Editionen Veröffentlichungsdatum RTM-Build
3.1 Windows NT 3.1 Workstation, Advanced Server Juli 1993 528
3.5 Windows NT 3.5 Workstation, Server September 1994 807
3.51 Windows NT 3.51 Workstation, Server Mai 1995 1057
4.0 Windows NT 4.0 Workstation, Server, Server Enterprise Edition, Terminal Server, Embedded Juli 1996 1381
5.0 Windows 2000 (NT 5.0) Professional, Server, Advanced Server, Datacenter Server Februar 2000 2195
5.1 Windows XP (NT 5.1) Home Edition, Professional, Media Center Edition, Tablet PC Edition, Starter Edition, Embedded, N-Editionen (Home Edition, Professional; Windows-Versionen ohne Windows Media Player) August 2001 2600
5.2 Windows Server 2003 (NT 5.2) Small Business, Small Business Premium, Standard, Enterprise, Datacenter, Web März 2003 3790
5.2 Windows XP Professional x64 Edition Windows XP Professional x64 Edition April 2005 3790
6.0 Windows Vista (NT 6.0) Starter, Home Basic, Home Premium, Business, Enterprise, Ultimate, N-Editionen (Home Basic, Business) Januar 2007  6000

[Bearbeiten] Siehe auch

  • ReactOS – ein Windows-NT-kompatibles, quelloffenes Betriebssystem
  • Ed Curry zertifizierte Windows-NT 3.5 als C2 gemäß TCSEC
  • Calmira ist eine Open-Source-Oberfläche für Windows NT 3.1/3.5x (Server), die Windows 95 ähnelt.
  • NTLDR der Boot-Loader von Windows NT

[Bearbeiten] Literatur

  • G. Pascal Zachary (1996): Der Krieg der Codes. Hoffmann und Campe Verlag (engl. Original: Showstopper!, 1994) ISBN 3-455-11038-X

[Bearbeiten] Weblinks

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