Mikrozephalie
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Unter einer Mikrozephalie, auch Mikrocephalie geschrieben, (griech. mikros „klein“ und griech. kephalos „Kopf“) versteht man eine Entwicklungsbesonderheit beim Menschen, bei der der Kopf eine vergleichsweise geringe Größe aufweist.
Gründe hierfür können eine Fehlentwicklung des Gehirns (Dyszephalie, Mikroenzephalie) und/oder ein vorzeitiger Verschluss der Schädelnähte (Kraniostenose) mit daraus folgender Dyskranie bzw. Mikrokranie sein.
Ausgelöst werden können eine Mikrozephalie bzw. die zu dieser Besonderheit führenden Entwicklungen z. B. durch eine Infektion mit Röteln oder dem Zytomegalievirus während der Schwangerschaft bei der Mutter oder durch Chromosomenbesonderheiten wie sie z. B. Ursache für das Cri-du-chat-Syndrom, das Angelman-Syndrom, Trisomie 14 oder ein Down-Syndrom sind. Ebenso ist das fetale Alkoholsyndrom eine häufige Ursache für eine Mikrozephalie.
[Bearbeiten] strahleninduzierte Mikrozephalie
Die strahleninduzierte Mikrozephalie (lat. inducere „bewirken“) bezeichnet eine in mehreren epidemologischen Untersuchungen beobachtete Besonderheit bei Kindern, die pränatal, also im Verlauf der Schwangerschaft einer erhöhten Strahlenbelastung ausgesetzt waren, z. B. aufgrund einer therapeutischen Bestrahlung wegen einer Krebs-Behandlung der Mutter oder bei Strahlenbelastungen, wie sie bei Atombombenopfern o. ä. nachzuweisen sind. Das Auftreten einer Mikrozephalie ist hier abhängig von der Strahlendosis und geht häufig mit ausgeprägter kognitiver Behinderung einher. Die zur Auslösung dieser embryotoxischen Schädigung notwendigen Strahlendosen liegen > 0,1 Gy (10 rad), nach einer Dosis von 0,5 Gy (50 rad) muss mit einer hohen Inzidenz gerechnet werden. Die empfindliche Periode liegt in der 8. bis 15. Schwangerschaftswoche, in der sich die Nervenzellen ausbilden.
[Bearbeiten] Siehe auch
Andere Formen der Fehlentwicklung sind z. B. der Skaphocephalus, der Hydrocephalus, der Trigonocephalus, der Dolichocephalus, der Stenozephalus, der Turricephalus und die Makrozephalie.