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Moravskoslezský kraj

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Flagge der Region Mährisch-Schlesien
Moravskoslezský kraj
Region Mährisch-Schlesien
Karte
Region Mährisch-Schlesien
Basisdaten
Verwaltungssitz: Ostrava (Ostrau)
Größte Stadt: Ostrava
ISO 3166-2: CZ-MO
Einwohner: 1.262.660 (2002)
Bevölkerungsdichte: 228 Einwohner/km²
KFZ-Kennzeichen: T
Geografie
Fläche: 5.534 km²
- davon Land: ? km²
- davon Wasser: ? km²
Ausdehnung: Nord-Süd: bis 54 km
West-Ost: 133 km
Höchster Punkt: 1.491 m. ü. NN
Tiefster Punkt: 195 m. ü. NN
Verwaltungsgliederung
Bezirke: 6
Gemeinden: 302

Die Mährisch-schlesische Region (tschechisch: Moravskoslezský kraj), eine Zeit lang auch Ostravský kraj (Ostrauer Gebiet) genannt, liegt im Nordosten der Tschechischen Republik. Im Norden und Osten grenzt es an Polen und im Südosten an die Slowakei. Innerstaatlich bestehen Grenzen zum Kreis Olomouc und Zlín. Zum Zweck der Entwicklung des Fremdenverkehrs und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit wurden vier Euroregionen gegründet: Beskydy, Praděd, Silesia und Těšínské Slezsko.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Statistische Kennzahlen 2002

Fläche in km² Einwohner1) Durchschnittsalter Anzahl Gemeinden
okres Bruntál 1.658 104.480 37,5 71
okres Frýdek-Místek 1.273 226.592 38,6 77
okres Karviná 347 277.244 38,4 16
okres Nový Jičín 918 159.473 37,8 57
okres Opava 1.144 180.769 38,5 80
okres Ostrava-město 214 314.102 39,0 1

1)am 31. Dezember 2005
Anteil am Bruttoinlandsprodukt (2001): 10,4 % Arbeitslosenquote (2002): 15,9 %

[Bearbeiten] Landschaft

Moravskoslezský kraj ist eine landschaftlich vielfältige Region. Im Norden befinden sich die Massive des Hrubý Jeseník mit dem höchsten Berg Mährens Praděd (1.491 m ü. M.), die langsam in Nízký Jeseník, Hochtalbeau und schließlich in die Oderské vrchy übergehen. Die Mitte der Region bilden die dicht besiedelten Gegenden der Ebene um Opava, die Ostravská pánev (Ostrauer Pfanne) und Moravská brána (Mährische Pforte). Im Südosten wird die Landschaft wieder bergig durch die Beskiden. Die Fläche nimmt 5.535 km² ein, 7 % der Gesamtfläche Tschechiens. Mehr als die Hälfte kann landwirtschaftlich genutzt werden, 35 % nehmen Waldgebiete ein. Neben Naturreichtum findet man im Kreis auch viele Rohstoffe wie Schwarzkohle, Erdgas, Kalkstein, Granit, Marmor, Schiefer, Gipsstein, Schottersand, Sand und Ziegellehm. Der wichtigste Fluss ist der im Odergebirge entspringende Fluss Odra. Dort wo Odra und Olše zusammenfließen, befindet sich auch der tiefste Punkt der Region mit 195 m ü. M. Beskydy, Jeseníky und Poodří gehören neben weiteren 131 kleinen Gebieten zu den staatlich geschützten Naturparks.

[Bearbeiten] Demografie

Mit 1,26 Millionen Einwohnern ist er der bevölkerungsreichste Kreis Tschechiens und mit 302 Gemeinden auch Spitzenreiter in Tschechien. Die Bevölkerungsdichte ist beinahe doppelt so hoch wie in anderen Kreisen. 23 % der Bevölkerung lebt in Städten mit mehr als 5.000 und 60 % in Städten mit mehr als 20.000 Einwohnern, einmalig in Tschechien. Die größten Städte sind die Kreisstadt Ostrava (314.000 Einwohner), Havířov (85.000 Einwohner), Karviná (61.000 Einwohner), Opava (60.000 Einwohner) und Frýdek-Místek (61.000 Einwohner). In der Region kommt es neben einem Geburtenrückgang zu einer Überalterung der Bevölkerung. Ebenfalls negativ ist der Wanderungssaldo.

[Bearbeiten] Umwelt

Der Kreis gehört, trotz erheblicher Investitionen von 11 Milliarden Kronen, weiterhin zu den Kreisen mit den meisten Umweltschäden in Tschechien. Große Probleme gibt es mit der Rekultivierung der Landschaft und der Reinigung des Grundwassers.

[Bearbeiten] Wirtschaft

Bereits zu Zeiten Österreich-Ungarns im 19. Jahrhundert war die Gegend stark industrialisiert und gehörte zu den wichtigsten Industriegebieten Mitteleuropas. Die Ausrichtung auf Schwerindustrie bringt heute jedoch viele soziale Probleme mit sich, seit sich dieser Wirtschaftszweig nicht mehr weiterentwickelt. Mit 10,4 % trägt er aber immer noch als zweitstärkster Kreis nach Prag zum Bruttoinlandsprodukt bei. Heute werden hier der gesamte Roheisenbedarf, 92 % des Stahlbedarfs und 98 % des Koks Tschechiens produziert. Auch die Förderung der Schwarzkohle findet nur noch hier statt. Weiterer wichtiger Wirtschaftszweig ist die Energiewirtschaft, die Gaserzeugung, die Nutzfahrzeugindustrie sowie die Tabak- und Nahrungswirtschaft.

[Bearbeiten] Arbeitsmarkt

Trotz des Rückgangs der Produktion in der Schwerindustrie und der Kohlereserven arbeiten in der Industrie 536.000 Menschen, weitere 13 % im Handel. Der Bruttolohn ist etwa eintausend Kronen niedriger als im Landesdurchschnitt. Am meisten verdient man in der Finanzwirtschaft, am wenigsten im Gastgewerbe, der Landwirtschaft und der Textilindustrie. Die Wirtschaftsstruktur bringt auch erhebliche Probleme bei der Bewältigung der Arbeitslosigkeit. Knapp 12,6 % sind ohne Beschäftigung, der Anteil der Langzeitarbeitslosen beträgt knapp die Hälfte.

[Bearbeiten] Verkehrsinfrastruktur

Der Kreis ist immer noch ohne Autobahn. Zwar wurde mit dem Bau der D 47 begonnen, bis zur Fertigstellung wird der Verkehr weiterhin über die internationalen Straßen Opava–Ostrava–Český TěšínMosty u Jablunkova und Nový Jičín–Frýdek-Místek–Český Těšín abgewickelt. Modernisiert wird auch das Schienennetz; die Fertigstellung soll 2005 erfolgen. In Mošnov gibt es einen internationalen Flughafen mit einer Landebahn von 3500 Metern.

[Bearbeiten] Soziale Einrichtungen

In 458 Grundschulen werden 131.000 Schüler unterrichtet. Hinzu kommen 36 Gymnasien, 85 Mittelfachschulen, 56 Berufsschulen, zehn Fachhochschulen und vier Hochschulen in Ostrava und Opava mit 14 Fakultäten und 25.000 Studenten. Auf einen Arzt kommen 284 Einwohner. Daneben stehen 7900 Betten in 20 Krankenhäusern und 3100 Betten in Fachinstituten zur Behandlung von langwierigen Krankheiten zur Verfügung. Hinzu kommen 10.000 Altenplätze.

[Bearbeiten] Kultur

Traditionelles Kulturzentrum ist die Kreisstadt. Im Kreis agieren 19 Theater, 63 Museen, 99 Galerien und 63 Kinos, 429 Büchereien, 113 Stadions, 26 Winterstadions und Hunderte von Sportplätzen, Sporthallen und Bädern. In Ostrava hat auch das Janáček Symphonieorchester seinen Sitz. Im Norden des Kreises werden Kuraufenthalte angeboten, sowie ein weites Netz von Radwegen und im Winter jegliche Art von Wintersport. Im Kreis gibt es auch viele historische Denkmäler, wie die Zentren der Städte Příbor, Nový Jičín und Štramberk). Aber auch bauliche Denkmäler sind hier zu finden wie die Schlösser in Hradec nad Moravicí, Radun, Kravaříce na Opavsku oder Fulnek. Zu den bedeutenden Burgen gehören Sovinec bei Rýmařov, Starý Jičín und Hukvaldy in den Beskiden. Technisch Interessierte finden interessante Ausstellungen im Technischen Automobilmuseum in Kopřivnice, Wagonmuseum in Studénka, im Bergbaumuseum in Ostrava-Petřkovice und in anderen Orten.

[Bearbeiten] Bezirksstädte

[Bearbeiten] Bezirke / Okresy

[Bearbeiten] Größte Städte

Stadt Einwohner
(31. Dezember 2005)
Ostrava 310.078
Havířov 84.427
Karviná 63.385
Frýdek-Místek 59.682
Opava 59.426
Třinec 37.841
Orlová 33.717
Nový Jičín 26.271
Český Těšín 25.913
Krnov 25.282
Kopřivnice 23.314
Bohumín 23.028
Bruntál 17.568
Hlučín 14.201
Frenštát pod Radhoštěm 11.201
Studénka 10.261
Frýdlant nad Ostravicí 9.698
Rýmařov 8.943
Příbor 8.764
Bílovec 7.511
Odry 7.349


siehe auch Liste deutscher Bezeichnungen tschechischer Orte


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