Nikolai Pawlowitsch Ignatjew
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Nikolai Pawlowitsch Ignatjew (* (17. Januar) 29. Januar 1832 in Sankt Petersburg; † (20. Juni) 3. Juli 1908 ebendort) war ein General der russischen Armee und russischer Diplomat.
Ignatjew wurde zunächst im Pagenkoprs erzogen, trat dann in die Garde ein und nahm später am Krimkrieg teil, ehe er 1856 Militärattaché in London und Paris wurde. Er wurde dann dem Gouverneur von Ost-Sibirien, General Murajew, als diplomatischer Beirat zugeteilt. Hier erreichte er von China im Vertrag von Aigun am 28. Mai 1858 die Abtretung des Gebiets am Amur, die in den Sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts zwischen China und der Sowjetunion wieder umkämpft war. Auch schloss Ignatjew vorteilhafte Handelsverträge mit Chiwa und Buchara.
Er wurde kurze Zeit zum Gesandten in Peking bestellt und schloss auch dort einen günstigen Handelsvertrag mit dem Kaiserreich (1860). 1863 kehrte er zurück und wurde zum Direktor des Asiatischen Departements und 1864 zum Gesandten in Konstantinopel ernannt.
Seine Begünstigung des Aufstandes auf Kreta 1866 sorgte für die Zurückweisung einer griechischen Beteiligung bei der Beilegung. Darüberhinaus ergriff er im erbittert geführten Kirchenstreit zwischen Griechenland und Bulgarien ganz entschieden Partei für die Bulgaren. Beides führte zu einer lange anhaltenden Abwendung der Griechen von Russland. Dadurch ist seine Amtsführung in der Geschichte der russischen Orientpolitik folgenreich geworden.
1875 und 1876 war Ignatjew bestrebt, die Interessen der Bosnier und Bulgaren abermals zu begünstigen und die Politik des Osmanischen Reiches unter Midhat Pascha zu bekämpfen. Nach der Konferenz der Großmächte im Dezember 1876 und Januar 1877 wurde er zeitweise abberufen und unternahm während dieser Zeit eine Rundreise an die Höfe Europas. Diese Reise hat zum Abschluss des Londoner Protokolls bezüglich des Balkankonflikts am 31. März wesentlich beigetragen. Auch der durch den Berliner Kongress dpäter wesentlich modifizierte Vertrag von San Stefano (3. März 1878) war hauptsächlich das Werk Ignatjews.
Unmittelbar nach der Thronbesteigung des Zaren Alexander II. wurde Ignatjew zum Minister der Domänen und am 1. Mai 1881 zum Innenminister ernannt. Er versuchte, seine neue Stellung im Sinnen der nationalen Partei auszunutzen. Seine Teilnahmslosigkeit bei den Übergriffen auf die Juden brachte ihm jedoch die Kritik Michail Katkows ein, die im Juni 1882 schließlich zu Ignatjews Entlassung führte. Seit 1888 war er präsident der Slawischen Wohltätigkeitsgesellschaften.
Nikolai Palowitsch Ignatjew starb am 20. Juni (3. Juli) 1908 in Sankt Petersburg.
Personendaten | |
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NAME | Ignatjew, Nikolai Pawlowitsch |
KURZBESCHREIBUNG | russischer General und Diplomat |
GEBURTSDATUM | 17. Januar 1832 |
GEBURTSORT | Sankt Petersburg |
STERBEDATUM | 3. Juli 1908 |
STERBEORT | Sankt Petersburg |