Norbert Röttgen
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Norbert Röttgen (* 2. Juli 1965 in Meckenheim) ist ein deutscher Politiker (CDU).
Seit 2005 ist er Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
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[Bearbeiten] Leben und Beruf
Nach dem Abitur 1984 am Städtischen Gymnasium in Rheinbach absolviere Röttgen ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Bonn, welches er 1989 mit dem Ersten juristischen Staatsexamen und Praedikat beendete. Nach dem Referendariat bestand er 1993 auch das Zweite juristische Staatsexamen. Seit 1993 ist er als Rechtsanwalt zugelassen. 2001 erfolgte seine Promotion zum Dr. jur. an der Universität Bonn mit der Arbeit „Die Argumentation des Europäischen Gerichtshofes - Typik, Methodik, Kritik“.
Norbert Röttgen ist verheiratet und hat drei Kinder.
[Bearbeiten] Partei
Norbert Röttgen trat 1982 in die CDU ein. Er engagierte sich zunächst in der Jungen Union und war von 1992 bis 1996 JU-Landesvorsitzender in Nordrhein-Westfalen. Röttgen gehört seit 1984 dem Vorstand des CDU-Kreisverbandes Rhein-Sieg an und ist zurzeit dessen stellvertretender Vorsitzender. Röttgen gehört außerdem dem CDU-Bezirksvorstand Mittelrhein an und ist seit 2001 Bundesvorsitzender des Bundesarbeitskreises Christlich-Demokratischer Juristen.
Röttgen gilt als einer der engsten Vertrauten der CDU-Parteivorsitzenden Angela Merkel. Zusammen mit dem damaligen Generalsekretär Volker Kauder und den CSU-Politikern Markus Söder und Erwin Huber hat er das Wahlprogramm von CDU und CSU zur Bundestagswahl 2005 ausgearbeitet. Nach der am 10. Oktober 2005 erfolgten Einigung von CDU, CSU und SPD auf eine so genannte Große Koalition unter Angela Merkel als Bundeskanzlerin galt Röttgen als möglicher Kandidat für das Amt des Chefs des Bundeskanzleramtes.
Norbert Röttgen ist Vorsitzender des Bundesarbeitskreises Christlich-Demokratischer Juristen (BACDJ)
[Bearbeiten] Abgeordneter
Seit 1994 ist Röttgen Mitglied des Deutschen Bundestages.
Im April 1996 setzte sich Röttgen gemeinsam mit anderen jungen Abgeordneten, wie Hermann Gröhe und Ronald Pofalla, gegen den Willen des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl für eine Liberalisierung des Staatsangehörigkeitsrechts ein.
Seit 2000 ist er stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landesgruppe Nordrhein-Westfalen im Deutschen Bundestag. Von Oktober 2002 bis Januar 2005 war er rechtspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Am 25. Januar 2005 wurde er auf Vorschlag von Angela Merkel zum Ersten Parlamentarischen Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gewählt.
Seit dem 14. Dezember 2005 ist er außerdem Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums.
Norbert Röttgen ist stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Rhein-Sieg-Kreis II in den Bundestag eingezogen. Zu diesem Wahlkreis gehören die Städte Sankt Augustin, Bornheim, Königswinter, Rheinbach, Bad Honnef und Meckenheim, sowie die Gemeinden Alfter, Wachtberg und Swisttal. Bei der Bundestagswahl 2005 erreichte er hier 51,8 % der Erststimmen.
Er ist der Auffassung, dass die Probleme der Großen Koalition unter Angela Merkel im Vergleich zu denen der Regierung von Kurt Georg Kiesinger massiver sind. Die Betroffenheit durch Politik ist, angesichts Millionen Arbeitsloser, im Jahre 2006, eine andere als in den Jahren von 1966 bis 1969, als gesicherte Arbeitsverhältnisse vorlagen. Hinzu kommt eine enorme Staatsverschuldung. Von der Gesundheitsreform sind 80 Millionen Bundesbürger betroffen. Das Maß der Verunsicherung grassiert in der Bevölkerung viel stärker als in den 60er Jahren, weshalb die Zeiten für Politik härter geworden sind. PHOENIX Runde vom 30. November 2006 "Liebesheirat oder Zwangsehe? - Die Große Koalition damals und heute" vom 30. November 2006
[Bearbeiten] Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)
Ab dem 1. Januar 2007 sollte Röttgen Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) werden. Sein Amt als Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion wollte er im Oktober 2006 aufgeben. Sein Mandat im Deutschen Bundestag wollte er aber noch bis zum Ende der Legislaturperiode (voraussichtlich Herbst 2009) weiterführen. Aus Kreisen der anderen Parteien – später auch aus der CSU und CDU – sowie des BDI selbst wurde Röttgens Planung, das Bundestagsmandat beizubehalten, kritisiert. Röttgens Vorgänger als BDI-Hauptgeschäftsführer, Ludolf von Wartenberg, war bis zu seinem Wechsel 1990 ebenfalls CDU-Bundestagsabgeordneter und legte sein Mandat etwa ein Jahr nach dem Amtsantritt beim BDI nieder.
Am 18. Juli 2006 hatten die ehemaligen Präsidenten des BDI, Hans-Olaf Henkel und Michael Rogowski, in einem Offenen Brief von einem „[...] möglicherweise verhängnisvollen Fehler [...]“ gesprochen und „[...] unlösbare Interessenkonflikte [...]“ gesehen. Sie „[...] halten es für falsch, seine gleichzeitige Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag zu akzeptieren“ und mahnten einen Mandatsverzicht an.
Der CDU-Landesvorsitzende Mecklenburg-Vorpommerns, Jürgen Seidel, am 21. Juli 2006 in einem Zeitungsinterview: „Ich halte es für schwierig, wenn hauptamtlich bezahlte Lobbyistenvertreter gleichzeitig Mitglieder des Bundestages sind und zwei zeit- und arbeitsintensive Funktionen gut ausfüllen sollen.“
Als Reaktion auf die zunehmende Kritik an seiner geplanten Doppelrolle zog Norbert Röttgen seine Zusage für die Übernahme des Postens des Hauptgeschäftsführer beim BDI zurück.
[Bearbeiten] Weblinks
- Website von Dr. Norbert Röttgen
- Biographie beim Deutschen Bundestag
- Profil auf abgeordnetenwatch.de
- Lebenslauf bei der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
- General-Anzeiger Bonn: Interview vom 18. November 2006
- Süddeutsche Zeitung Artikel vom 26. September 2006
- Literatur von und über Norbert Röttgen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Röttgen, Norbert |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (CDU) |
GEBURTSDATUM | 2. Juli 1965 |
GEBURTSORT | Meckenheim |