Otherland
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Otherland ist eine Reihe von vier Romanen des Autors Tad Williams. Die Romane heißen:
- City of Golden Shadow (dt.: Stadt der goldenen Schatten),
- River of Blue Fire (dt.: Fluß aus blauem Feuer),
- Mountain of Black Glass (dt.: Berg aus schwarzem Glas)
- Sea of Silver Light (dt.: Meer des silbernen Lichts).
Die Reihe stellt eine Dystopie der Welt von morgen dar, in der Informationstechnologie zur allesbeherrschenden Wirklichkeit wird. In einer nahen vernetzten Zukunft ist das Netz nicht nur dominierende Lebens- und Arbeitsumgebung der Menschheit, sondern gleichsam eine komplette, virtuelle, aber doch reale Parallelwelt.
Die komplette Tetralogie ist 3.658 Seiten lang. Die Umsetzung als Hörspiel umfasst 4 Mal 6 CDs mit je ca. 60 Minuten Länge.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Der Roman
[Bearbeiten] Inhalt
Irene Sulaweyo, genannt Renie, arbeitet als Netzspezialistin an der Uni und muss sich auch noch um ihren seelisch zerbrochenen Vater und ihren zwölfjährigen Bruder kümmern. Dieser verbringt jede freie Minute im Netz und lässt sich dort auf eine gefährliche Tour ein. Eines Tages findet Renie ihren Bruder im Koma vor. Es stellt sich heraus, dass es nicht der erste mysteriöse Komafall von Kindern ist.
Gemeinsam mit !Xabbu und anderen Freunden macht sich Renie in die simulierten Welten des Netzes auf, um herauszufinden, was mit ihrem Bruder geschehen ist.
Innerhalb dieser Welt wird das Vorhaben eines Magnaten beschrieben, sein Bewusstsein in eine Menge von eigens für ihn geschaffener kruder, aber realitätsnah wirkender Simulationen zu transferieren und – da vom Tode bedroht – für immer als Bewusstsein/Information in diesen VR-Simulationen zu existieren.
Die Helden des Buches versuchen dann, das Vorhaben zu verhindern.
Die Qualität des Netzzuganges im Roman ist von der wirtschaftlichen Stellung abhängig. Sie reicht von „primitiven“, der Unterschicht vorbehaltenen Vollwand-Displays und Tablet-PCs bis zu vollständiger Ankopplung des Gehirns an das Netz per implantierter Nanotechnik, also z. B. alle Inputs (Sinne), aber auch alle Steuerungsfunktionen werden direkt an Rechner angeschlossen. Um das Netz nicht verlassen zu müssen, gibt es extra lebenserhaltende roboterisierte Betten, die das physiologische Überleben (Nahrung, Hormonhaushalt, allg. Stoffwechsel) und die Unversehrtheit (Umlagerung etc.) ermöglichen. Das Netz ist weitestgehend kommerzialisiert, und die meisten Dienste kosten „Credits“. Geld wird ebenfalls weitestgehend mit dem Netz verdient. Die Menschen begegnen sich physisch nur eher selten.
[Bearbeiten] Kritik
Ein Epos, das es dem Leser durch sein Springen zwischen den Figuren und Handlungssträngen nicht immer leicht macht. Die Geschichte wird langsam aufgebaut und mit interessanten Charakteren bevölkert, doch die Erzählung entwickelt sich noch langsamer. Detaillierte Beschreibungen der virtuellen Realität und der Träume und Gedanken der Protagonisten tragen nicht wesentlich zur Geschichte bei, obwohl man sagen muss, dass genau in diesen Beschreibungen oft einige Hintergründe stecken und einem die Figur näher bringen. Das Epos, in dem Themen wie Unsterblichkeit, das Ende der Welt, virtuelle Welten und aussterbende Kulturen einen dramatischen Hintergrund geben, kommt nur langsam ins Rollen. Trotz des Detailreichtums bleiben die meisten Charaktere und ihre Kultur recht farblos.
Die deutsche Übersetzung macht einen sehr guten Eindruck, das konsequente Duzen aller Akteure untereinander verdeutlicht den Wandel der Sprache und auch die Vernachlässigung von Höflichkeitsfloskeln in der fiktiven Zukunft. Der „Netboy“-Jargon der Jugendlichen ist teilweise schwer verständlich, vieles erschließt sich aber aus dem Zusammenhang. Hilfreich ist die Kenntnis der heutigen Ausdrücke der „Internet-Kinder“.
Der erste Band, Stadt der goldenen Schatten, enthält noch mehr Handlungsanteile in der Realität und lässt sich fast zur klassischen Science Fiction rechnen. Bände 2 bis 4 enthalten jeweils mehr Handlungsteile in den virtuellen Welten, durch die sich die Helden durchschlagen müssen, um die reale Welt zu retten.
[Bearbeiten] Das Hörspiel
Der Hessische Rundfunk hat zusammen mit dem Regisseur Walter Adler Otherland als Hörspiel umgesetzt. Otherland wurde in vier Staffeln zu je sechs Stunden im Kulturprogramm hr2 und in You FM, dem jüngsten Radioprogramm des hr gesendet.
Mit insgesamt 24 Stunden Länge ist Otherland die größte Hörspiel-Produktion der Radiogeschichte. Vom 19. Januar 2004 bis zum 9. September 2005 wurde das Hörspiel in den Studios des Hessischen Rundfunks in Frankfurt am Main produziert.
Das Hörspiel ist sehr aufwändig gemacht und brilliert durch die Vielzahl an Stimmen und Effekten. Über 250 Schauspieler haben den Charakteren ihre Stimme geliehen. Für unterschiedliche Erzählstränge werden unterschiedliche Sprecher für die Rolle des Erzählers eingesetzt. Die sehr blumigen vielfältigen Phantasiewelten wurden plastisch umgesetzt.
[Bearbeiten] Macher des Hörspiels
Regie:
Musik:
- Pierre Oser
Sprecher:
Erzähler:
- Erzähler (Paul Jonas) - Hans Peter Hallwachs
- Erzählerin (Renie Sulaweyo) - Nina Hoss
- Erzähler (Orlando Gardiner und Sam Fredericks) - Ulrich Matthes
- Erzähler (Christabel) - Peter Matić
- Erzählerin (Olga Pirofsky) - Jutta Hoffmann
- Erzähler (Catur Ramsey) - Christian Berkel
- Erzähler (Robert Wells) - Jochen Nix
- Erzählerin (Calliope Skouros) - Eva Gosciejewicz
- Erzähler (Dread) - Samuel Weiss
- Erzähler (Felix Jongleur) - Peter Fitz
- Erzählerin (Dulcinea Anwin) - Dörte Lyssewski
- Netfeed-Sprecher - Andreas Fröhlich
Hauptrollen:
- Paul Jonas - Sylvester Groth
- Renie Sulaweyo - Sophie Rois
- !Xabbu - Jens Harzer
- Herr Sellars - Ernst Jacobi
- Christabel Sorensen: Nora Hickler
- Felix Jongleur - Matthias Habich
- Thargor - Matthias Koeberlin
- Orlando Gardiner - Simeon Iwantscheff
- Pithlit der Dieb - Andreas Pietschmann
- Sam (Salome) Fredericks: Julia Hummer
- Catur Ramsey - Ulrich Noethen
- Martine Desroubins - Judith Engel
- Dread (Johnnny Wulgaru) - Werner Wölbern
- Dulcinea Anwin - Meret Becker
- Calliope Skouros - Leslie Malton
[Bearbeiten] Weblinks
- Fantasy als Flucht und Fluch – Der ultimative Logout. Essay zu „Otherland“ als multimedialem „Herr der Ringe“-Erbe des 21. Jahrhunderts.
- Informationen zu den Otherland-Büchern – mit Leseproben
- otherland.hr-online.de Die offizielle Seite zur Hörspielumsetzung von Otherland
- Rezension des ersten Hörspielteiles „Stadt der goldenen Schatten“ sowie zu Otherland 2: Fluß aus blauem Feuer
- Tad Williams – Der Autor, eine kurze Biographie, eine Biografie von Tad Williams erzählt
- Alle Sprecher auf einen Klick