Panzerkampfwagen 35(t)
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Der PzKpfW 35(t) war ein Panzer tschechoslowakischer Konstruktion, der nach der Besetzung der Tschechoslowakei durch das Deutsche Reich von der Wehrmacht weiterverwendet wurde.
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[Bearbeiten] Allgemeines
Er wurde im Jahre 1936 mit der Bezeichnung Škoda LT vz.35 in Dienst gestellt. 126 Panzer wurden nach Rumänien exportiert, wo sie unter der Bezeichnung R-2 eingesetzt wurden. Im März 1939 wurde der LT-35 nach der Besetzung mit der neuen Bezeichnung von der Wehrmacht übernommen. Das (t) stand dabei für tschechisch. Da die Panzerung nur unwesentlich schwächer war als die des Panzer III und die Hauptwaffe diesen Nachteil durch eine höhere Mündungsgeschwindigkeit kompensierte, stellte er eine Bereicherung im Arsenal der Wehrmacht dar. Hauptnachteil war die Nietenkonstruktion der Panzerung. Das sehr ausgewogene Fahrwerk und das zuverlässige Getriebe verliehen ihm eine gute Mobilität.
Der PzKpfw.35(t) wurde im Polenfeldzug 1939 (Fall Weiß) bei der 1. Leichten Division im Panzer Regiment 11. (75 Stk.) sowie in der Panzerabteilung 65. (37 Stk.) eingesetzt. Beim Überfall auf Frankreich 1940 (Fall Gelb) waren die 6. Panzerdivision mit insgesamt 118 PzKpfw.35(t) und 14 Pz.Bef 35(t) ausgerüstet.
Etwa 190 Fahrzeuge waren zu Beginn des Russlandfeldzuges bei der 6. Panzerdivision in Dienst. Mit Auftauchen des T-34 waren sie jedoch veraltet. Zudem fror die Lenkungskonstruktion aufgrund ihrer pneumatischen Steuerung bei extremem Frost häufig ein, weshalb später eine mechanische Steuerung verbaut wurde. Sie wurden daher an Verbündete abgegeben.
[Bearbeiten] R-2
Die rumänische Armee bestellte im August 1936 im Zuge eines Heeresmodernisierungsprogrammes 126 Exemplare des Škoda LT vz.35. Die ersten 15 Panzer wurden im Mai 1937 ausgeliefert, jedoch auf Grund von Mängeln und zur Umrüstung für rumänische Bedürfnisse und Bedienungen zurückgesandt. 1939 waren alle 126 Panzer modifiziert und an Rumänien ausgeliefert. Die Rumänen wollten Mitte 1939 von den nun deutsch kontrollierten Škoda-Werken weitere 382 Panzer bestellen, die Deutschen lehnten dieses Ansinnen jedoch ab. Mit den R-2 wurden das 1. Panzerregiment der Panzerdivision während der Kämpfe in Russland 1941–1942 ausgestattet. Die Panzer erwiesen sich als sehr wertvoll im Kampf gegen die desorganisierten sowjetischen Kräfte. Die Panzerdivision diente als Speerspitze des Angriffes auf Kishinev. Bei Odessa wurden jedoch viele Panzer bei der Unterstützung der Infanterie beim Kampf um den Schwarzmeerhafen zerstört. Ende 1941 waren 26 R-2 zerstört worden. Die Deutschen beschlossen daraufhin 1942 den Rumänen 26 gebrauchte Exemplare, der fast identischen Panzerkampfwagen 35(t) als Ersatz zu überlassen. Die Division wurde im August 1942 im Hinterland neuorganisiert und wiederaufgebaut und danach der 3. rumänischen Armee zur Verteidigung am Don (Russland) angeliedert. Feldtests an erbeuteten T-34 zeigten, daß die Bewaffnung des R-2 nutzlos gegen die Panzerung dieses Panzers war. Ende 1942 darauf wurden die Stellungen der 3. rumänischen Armee durch sowjetischen Kräfte durchbrochen, dabei zeigte sich, daß der R-2 und die schlecht ausgerüsteten rumänischen Streitkräfte den mittleren und schweren sowjetischen Panzern bei weitem nicht gewachsen waren. Die Panzerdivision verlor 60% ihrer Kräfte und zog sich mit nur 19 R-2 Panzern hinter den Fluss Chir zurück.
[Bearbeiten] Technische Daten
- Gewicht: 10,5 t
- Fahrgestell-Nr.: 50001 - 50424
- Länge / Breite / Höhe: 4,9 m / 2,10 m / 2,20 m
- Antrieb:
- Panzerkampfwagen 35(t): Vierzylinder-Reihenmotor Škoda T 2 | 120 PS
- R-2: Sechszylinder Škoda T11 wassergekühlt | 120 PS
- Treibstoff
- R-2: Benzin, 153 l
- Geschwindigkeit(max.):
- Panzerkampfwagen 35(t): 34 km/h
- R-2: 40 km/h auf der Strasse, 15 km/h im Gelände
- Reichweite
- R-2: 190 km auf der Straße, 115 km im Gelände
- Panzerung:
- Panzerkampfwagen 35(t): 35-28 mm (Front)
- R-2: 16-25 mm
- Bewaffnung:
- Panzerkampfwagen 35(t): 37,2 mm Kanone L/40 A3, 2 x MG 7,92 mm
- R-2: 37,2 mm Škoda Kanone, 2 x 7,92 mm ZB-53
- Munition
- R-2: 78 Schuss
- Besatzung: 4 Mann
[Bearbeiten] Literatur
- Walter J. Spielberger: Die Panzerkampfwagen 35(t) und 38(t) und ihre Abarten, Band 11, Motorbuch Verlag Stuttgart, ISBN 3-87943-708-4
- Joachim Baschin: Der Panzerkampfwagen 35 (t), Motorbuch Verlag Stuttgart, ISBN 3-61302-130-7
Siehe auch: Panzerkampfwagen 38(t) - Deutsche Militärfahrzeuge des Zweiten Weltkrieges