Paros
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Paros (griechisch Πάρος) ist eine griechische Insel im Ägäischen Meer. Die 165 km² große Insel gehört zur Inselgruppe der Kykladen und liegt westlich von Naxos. Unweit südwestlich von Paros liegt die Insel Antiparos; zwischen beiden liegen mehrere kleine unbewohnte Inseln, darunter Saliagos, wo die älteste Siedlung der Kykladen aus der Jungsteinzeit gefunden wurde. Paros hat heute etwa 9.600 Einwohner (2002).
Schon im Altertum war die Insel wegen ihres weißen Marmors (Parischer Marmor) berühmt. In der Mitte der Insel erhebt sich der 771 m hohe Profitis Ilias (der alte Marpessa), an dessen Nordseite sich unweit des Klosters Hagios Minas die Lagerstätte des kostbaren Marmors befand.
Paros ist heute eine beliebte Ferieninsel.
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[Bearbeiten] Geschichte
Erste Siedlungsspuren auf der Insel stammen aus der Bronzezeit. Bei Pyrgos wurde eine bisher nicht ausgegrabene Siedlung entdeckt, die der Kastri-Kultur des 24. bis 21. Jahrhundert v. Chr. zugeordnet wird. In mittelkykladischer Zeit zwischen 2000 und 1600 v. Chr. lag bei Phrourion eine frühe städtische Siedlung. Sie ist heute überbaut, so dass nur ein Ausschnitt von 14 x 19 m erforscht werden konnte. Er zeigte ein Straßenraster, das mit anderen Siedlungen der Zeit in Phylakopi auf Milos oder Agia Irini auf Kea vergleichbar ist.
Die Insel war damals von Lelegern, ab etwa 1100 v. Chr. dann von Ioniern bewohnt. Sie gelangte durch Handel und Schifffahrt früh zu Wohlstand und Ansehen, so dass sie etwa 680 v. Chr. unter Telessikles Kolonisten nach Thásos aussandte, andere nach Pharos etc.
Zur Zeit des ionischen Aufstandes erschien Paros unter der Hegemonie von Naxos, wurde dann wieder selbständig und verteidigte sich 489 v. Chr. mit Erfolg gegen Miltiades. Paros musste aber nach den Perserkriegen Athens Oberherrschaft anerkennen und war eine der bedeutendsten Inseln des attischen Seebundes, die den höchsten Tribut (30 Talente) zahlte.
Nach Alexander dem Großen kam die Insel unter ägyptische Herrschaft, dann wieder an Athen und zuletzt an die Römer.
1207 wurde es zum Herzogtum Archipelagos geschlagen. In der Folge kam es als Mitgift an das Haus Sommariva, im 15. Jahrhundert an das Haus Venier und schließlich an die Türken.
Am 10. Juli 1651 wurden die Türken bei Paros zur See von den Venezianern unter Lazzaro Mocenigo geschlagen. An Griechenland kam die Insel im griechischen Freiheitskampf.
[Bearbeiten] Ortschaften
- Parikia (Paros) Hauptstadt an der Westküste. Fährhafen der Insel
- Naoussa Fischerort an der Nordküste
- Marpissa an der Ostküste
- Lefkes Ort im Inselinneren
- Pisso Livadi im Südosten der Insel
[Bearbeiten] bekannte Persönlichkeiten
- Archilochos, griechischer Dichter (* ca. 650 v. Chr. auf Paros)
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Webseite der Inselverwaltung (englisch)
Koordinaten: 37° 3′ n. Br., 25° 11′ ö. L.