Paul von Hase
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Karl Paul Immanuel von Hase (* 24. Juli 1885 in Hannover; † 8. August 1944 in Berlin-Plötzensee von der NS-Regierung hingerichtet) war ein deutscher Generalleutnant, Stadtkommandant von Berlin und zählt zu den Mitgliedern des Widerstandes gegen das Hitlerregime.
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[Bearbeiten] Familie
Er war der Sohn des königlich preußischen Oberstabsarztes Dr. med. Paul von Hase (1840-1918) und der Friederike (Frieda) Sperber (1849-1943).
Hase heiratete am 14. Dezember 1921 in Neustrelitz (Mecklenburg-Strelitz) Margarethe Baronesse von Funck (* 27. April 1898 in Mitau, Lettland; † 25. November 1968 in Vilafranca del Penedès bei Barcelona, Spanien), die Tochter des kaiserlich russischen Stabskapitäns Carl Baron von Funck, Kreis-Chef in Friedrichstadt, Mitau und Bauske in Lettland, und der Ella Kassack.
Seine Großväter waren der Kirchengeschichtsprofessor Karl von Hase (1800-1890) und der Maler und Bildhauer Stanislaus Graf von Kalckreuth (1820-1894). Urgroßvater war der Verleger Gottfried Härtel (Breitkopf & Härtel). Seine Schwester Paula war mit Karl Bonhoeffer (1868-1948) verheiratet.
[Bearbeiten] Leben
Hase hatte in der Wehrmacht des so genannten dritten Reiches folgende Funktionen inne:
- 1933 Bataillonskommandeur in Neuruppin
- 1935 Bataillonskommandeur in Landsberg an der Warthe
- 1938 Regimentskommandeur
- 1939/1940 Teilnahme am Polen- und Frankreichfeldzug
- 1940 - 1944 Stadtkommandant von Berlin
Seit 1938 war Generalmajor von Hase in die Verschwörungspläne des Offizierskorps eingeweiht, an denen Männer wie Wilhelm Canaris, Hans Oster, die Generale Erwin von Witzleben, Franz Halder und Erich Hoepner arbeiteten.
Am 20. Juli 1944 ließ von Hase das Regierungsviertel in Berlin abriegeln. Nach dem misslungenen Attentat und Umsturzversuch wurde er noch am Abend des 20. Juli verhaftet. In einem Prozess gegen einen Teil der Verschwörer wurde er am 8. August 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und in Berlin-Plötzensee noch am selben Tage durch Erhängen hingerichtet.
[Bearbeiten] Literatur
- Roland Kopp, Paul von Hase. Von der Alexander-Kaserne nach Plötzensee. Eine deutsche Soldatenbiographie 1885-1944; Münster - Hamburg - London (LIT) 2001
- Heinrich Bücheler, Paul von Hase. Der Wehrmachtkommandant von Groß-Berlin 1940-1944; in: Damals 7 (Juli 1984), 611 ff.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser B Band XXII, Seite 164, Band 115 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1998, ISSN 0435-2408
Siehe auch: Persönlichkeiten des 20. Juli 1944, Widerstand gegen den Nationalsozialismus
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Paul von Hase im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Hase, Paul von |
ALTERNATIVNAMEN | Hase, Karl Paul Immanuel [vollständiger Name] |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher General und Widerstandskämpfer |
GEBURTSDATUM | 24. Juli 1885 |
GEBURTSORT | Hannover |
STERBEDATUM | 8. August 1944 |
STERBEORT | Berlin-Plötzensee |