Rädigke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Du hast neue Nachrichten auf deiner Diskussionsseite.

Rädigke ist ein Ortsteil von Rabenstein/Fläming im Landkreis Potsdam-Mittelmark im Land Brandenburg und der zweite, flussabwärts an der Plane gelegene Ort. Er befindet sich südlich der Plane, nördlich der Bundesautobahn 9 und soll, der Überlieferung nach, der älteste, seiner Zeit von Slawen gegründete Ort im Hohen Fläming sein. Der Ortsname ist vermutlich auf slaw. Radowe bzw. Rodowe - Versammlungsplatz zurückzuführen. Rädigke ist im Ursprung ein Platzdorf, heute erstreckt es sich in Ost-West-Richtung als Straßendorf entlang der Landstraße Niemegk - Raben mit einer Höhe der Ortslage zwischen 85 und 105 m NN. Sehenswert sind neben der malerischen, von der Saaleeiszeit geprägten und welligen Landschaft, die Feldsteinkirche, das Planetal, ein Gehege mit Mufflonwild,

Carolaeiche im Planetal nordöstlich von Rädigke

die Naturschutzgebiete und das so genannte Taubenhaus, in dem museal historische landwirtschaftliche Technologien und Gerätschaften gezeigt werden und zu bestimmten Anlässen Technik-Vorführungen und andere Events stattfinden.

Rädigke wurde 1161 erstmals erwähnt und verfügte über eine bedeutende Stellung durch strategisch günstig gelegene Furt über die Plane (an der so genannten Pferdebrücke) und durch die bis in deutsche Zeit gehaltene slawische Vorherrschaft. 1461 wurden die Gemarkungen der verlassenen Orte Neu-Niemegk und Wilzhagen Rädigke zugeschlagen. 1591 wurde die Gemarkung von Wulkow aufgeteilt und Rädigke wurde somit die größte Gemarkung im Amt Rabenstein. Im 30jährigen Krieg wurde der Ort verwüstet. 1804 werden 13 Höfe offiziell genannt. Nach 1815 als Rädigke als Kriegsbeute im Ergebnis des Wiener Kongresses von Sachsen an Preußen überging, erweiterte sich das Dorf östlich in Richtung Neuendorf und westlich in Richtung Klein-Marzehns. Nach 1945 wurden weitere Siedlungshöfe sowie Ställe und Lagerhallen im östlichen Teil des Ortes errichtet.