Röhe
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Röhe ist ein westlicher Stadtteil von Eschweiler im Rheinland, in der Nähe des Dreiländerecks Deutschland/Belgien/Niederlande gelegen. Röhe liegt fast vollständig in einer Hanglage am Rande des Eschweiler Indetals, entlang einer Napoleonischen Chaussee, die heute die B 264 bildet. Darüberhinaus teilt die Autobahn A4 Röhe in zwei Teile: Nord- und Südröhe.
Die sehr abschüssige Straße, welche von der Bundesstraße am Orientierungspunkt Hotel "Schwan" Richtung Aue abknickt, wird im Volksmund "Fauler Hering" genannt, was sich wahrscheinlich auf die damaligen Sümpfe im Tal der Inde bezieht.
In Röhe gab es ein Franziskanereremitenkloster und das Helene-Nickel-Stift.
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[Bearbeiten] Verkehr
ÖPNV: Die sechs Röher Bushaltestellen „Aachener Straße“, „Am Römerberg“, „Kirche Röhe“, „Röhe Villa“, „Schwan“ und „Wasserwerk“ werden von den Buslinien EW4, 28 und 52 bedient und verbinden Röhe unmittelbar mit dem Eschweiler Bushof, den Stadtteilen Aue, Hehlrath, Kinzweiler und St. Jöris sowie mit Aachen und Alsdorf.
Fernstraßen: Die nächsten Autobahnanschlüsse sind "Eschweiler" auf der A 4 und - etwas entfernter - "Broichweiden" auf der A 44. Röhe liegt entlang der B 264.
Eisenbahn: Die nächsten Bahnhöfe sind "Eschweiler-West" (Euregiobahn) und "Eschweiler Hbf" (Hauptstrecke Köln - Düren - Aachen). Vom 18. Mai 1952 bis zum 30. Mai 1981 bestand ein Haltepunkt "Röhe" an der Talbahnlinie.
[Bearbeiten] Geschichte
Röhe gilt als wahrscheinlich ältester Rodungsort im Raum Eschweiler vor dem 10. Jahrhundert. Der ursprüngliche Name Riuti mit t lebt in der Mundart im besitzanzeigenden Adjektiv rüet (röher) weiter (gängig: Rüete Jonge - Röher Junge i.S.v. waschechter Röher). Röhe wurde 1346 erstmals urkundlich erwähnt. Genau wie die beiden Eschweiler Stadtteile Bergrath und Röthgen gehört Röhe spätestens seit dem 16. Jahrhundert zum Amt Eschweiler.
1879 wird in Röhe der Komponist und Musikdirektor Wilhelm Rinkens geboren.
Im Frühjahr des Jahres 1998 wurde in Röhe ein 12 ha großer römischer Gutshof gefunden. Jungsteinzeitfunde sind ebenso bekannt.
[Bearbeiten] St. Antonius
Die katholische Kirche St. Antonius an der B 264 ist ein Erkennungszeichen von Röhe. Röhe gehörte bis 1845 zur Pfarre St. Peter und Paul in Stadtmitte. Der Bau der 1706 der Heiligen Lucia geweihten Kapelle durch Franziskanereremiten war der erste Schritt auf dem langen Weg zur Selbständigkeit. Zwar erhob der französische Bischof von Aachen, Marc Antoine Berdolet, 1806 die Kapelle zur Sukkursalkirche von Eschweiler und ernannte Pater F. J. Geller, einen Franziskaner der 1802 aufgehobenen Röher Ordensniederlassung, zum ersten Pfarrer von Röhe, doch bereits zwei Jahre später wurde dies wieder rückgängig gemacht, da die völlig verarmte Gemeinde den geforderten Kirchenneubau nicht zustande brachte. 1843 erbaute dann der bekannte Aachener Kirchenbaumeister Johann Peter Cremer die heutige Kirche St. Antonius. Die bewusst schlicht und einfach gehaltene klassizistische Hallenkirche war aus heimischen Bruchsteinen gemauert. Sie wurde am 26. August 1845 konsekriert, und gleichzeitig erfolgte die endgültige Erhebung zur Pfarrkirche. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gotteshaus erheblich beschädigt und konnte erst 1948 – notdürftig wiederhergestellt – dem Gottesdienst übergeben werden. Unmittelbar nach einer umfassenden Renovierung wurde dann die Kirche am 15. Mai 1977 durch Brand bis auf die Grundmauern zerstört. Beim Wiederaufbau erhielt der Innenraum ein völlig anderes Gesicht. Er ist vor allem geprägt durch die Wirkung des unverputzt gebliebenen Bruchsteinmauerwerks, dessen rohe und ungefüge Ausführung einer eigentümlichen Faszination gleichwohl nicht entbehrt. Zusammen mit der Inneneinrichtung, den Fenstern und dem Eingangsportal, alles insgesamt streng und modern gehalten, ein würdiger Sakralraum von herber Schönheit und Geborgenheit. Zu St. Antonius gehört die "St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft 1856".
[Bearbeiten] Mundart
Mundartname von Röhe: Rüü. Da rüü im Dialekt nicht nur Röhe, sondern auch roh bedeutet, nennt der Röher Karnevalsverein sich De Onjekauchde (= Die Ungekochten).
[Bearbeiten] Vereinsleben
- Karnevalsverein De Onjekauchde
- Maiclub Eschweiler-Röhe
- TFB Röhe
- Trommler- und Pfeifercorps Röhe
- Pfadfinderstamm Deutschritter Eschweiler-Röhe
- MGV "St. Gregorius 1861" Eschweiler-Röhe
[Bearbeiten] Parkklinik Röhe
Die Parkklinik Röhe ist eine Klinik und Tagesklinik für Psychotherapeutische Medizin. Sie verfügt über 18 stationäre und 12 tagesklinische Behandlungsplätze. Ambulant werden tiefenpsychologisch fundierte Einzel- und Gruppentherapien, systemisch-integrative Familienaufstellungen, Verhaltenstherapie, Kreativtherapien sowie systemische Paar- und Familientherapien durchgeführt. Angeschlossen ist das Röher Parkinstitut für Psychosomatik in der Arbeitswelt (RPI). Medizinischer Leiter ist Dr. Wolfgang Hagemann. Trägerin ist die Röher Parkklinik GmbH. Die Parkklinik wurde 1996 gegründet. Eine Außenstelle befindet sich im Würselener Stadtteil Broichweiden.
[Bearbeiten] Weitere Organisationen
- Röhe ist Stützpunkt des Löschzuges (LZ) 22 der Eschweiler Freiwilligen Feuerwehr. Der Zug besteht aus zur Zeit 18 aktiven Mitgliedern und einem Löschfahrzeug 10/6.
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Koordinaten: 50° 49' 39" N 6° 14' 20" O