Regierungsbezirk Erfurt
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Der Regierungsbezirk Erfurt war einer der drei Regierungsbezirke (neben Magdeburg und Merseburg), die mit Einrichtung der Provinz Sachsen 1815 innerhalb des Staates Preußen gebildet wurden. Nach der Auflösung der Provinz Sachsen im Jahr 1944 wurde er dem Reichsstatthalter in Thüringen unterstellt. 1945 wurde sein Gebiet dem Land Thüringen eingegliedert. Dort wurden keine Regierungsbezirke gebildet.
Der Regierungsbezirk Erfurt hatte bis 1944 eine Fläche von 3533 km² und im Jahr 1910 530.775 Einwohner. Neben dem Hauptgebiet im Nordwesten Thüringens gehörten diverse Exklaven dazu, wie mit 458 km² der Kreis Schleusingen mit der Stadt Suhl, das Gebiet um Wandersleben und Mühlberg, mit 201 km² der Kreis Ziegenrück mit der Stadt Ranis sowie, zum Kreis Ziegenrück gehörend aber davon getrennt liegend, die Gemeinden Kamsdorf, Blankenberg, Sparenberg, Blintendorf und Gefell. 1932 wurde dem Regierungsbezirk der Kreis Ilfeld aus der Provinz Hannover eingegliedert, 1944 folgte der Landkreis Herrschaft Schmalkalden mit 280 km² Fläche.
Der Regierungsbezirk umfasste bis 1944 folgende Stadt- und Landkreise:
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[Bearbeiten] Verwaltungsgliederung
[Bearbeiten] Stadtkreise
- Stadtkreis Erfurt (1816-1818 und 1872-heute)
- Stadtkreis Mühlhausen (1892-1950)
- Stadtkreis Nordhausen (1882-1950)
[Bearbeiten] Landkreise
- Landkreis Grafschaft Hohenstein (Landratsamt in Nordhausen)
- Landkreis Heiligenstadt
- Landkreis Langensalza
- Landkreis Mühlhausen
- Landkreis Schleusingen
- Landkreis Weißensee
- Landkreis Worbis
- Landkreis Ziegenrück (Landratsamt in Ranis)
[Bearbeiten] Regierungspräsident
- 1816 - 1817: Christoph Graf von Keller auf Stedten
- 1817 - 1825: Friedrich von Motz
- 1825 - 1831: Ludwig Freiherr von Hagen
- 1831 - 1844: Carl Graf von Flemming
- 1844 - 1845: Carl von Gerlach
- 1845 - 1866: Justus du Vignau
- 1866 - 1874: Hans Wilhelm Ernst von Kotze
- 1874 - 1884: Ludwig von Kamptz
- 1884 - 1899: Heinrich von Brauchitsch
- 1899 - 1903: Kurt von Dewitz
- 1903 - 1918: Karl Ferdinand von Fidler
- 1918 - 1920: August Graf von Pückler
- 1920 - 1930: Fritz Tiedemann
- 1930 - 1932: Ludwig Freyseng
- 1932 - 1935: Friedrich Bachmann
- 1935 - 1943: Otto Weber
- 1943 - 1944: von Monbart
- 1944 - 1945: