Richard Baer
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Richard Baer (* 9. September 1911 in Floß, Oberpfalz; † 17. Juni 1963 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Nationalsozialist und zeitweilig Kommandant des Vernichtungslagers Auschwitz.
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[Bearbeiten] Leben
Richard Baer, gelernter Konditor, trat 1930 in die NSDAP und 1932 in die SS ein. Von 1933 an wurde er in der Wachmannschaft des KZ Dachau, dann in Oranienburg und anschließend im berüchtigten Columbia-Haus in Berlin eingesetzt. 1937 war er Zugführer im KZ Sachsenhausen. Die gleiche Tätigkeit übte er 1938 in Buchenwald und 1940-1941 im KZ Neuengamme aus.
Er gehörte den Besatzungstruppen in Frankreich an und arbeitete anschließend erneut im KZ Neuengamme als Adjutant. Hier beteiligte er sich an der Exekution sowjetischer Kriegsgefangener in einer speziellen Gaskammer und der Selektion von Häftlingen, die anschließend in der sogenannten Aktion 14f13 in den Euthanasie-Anstalten ermordet wurden.
Ab November 1942 bis zum Mai 1944 war Baer Adjutant von Oswald Pohl im SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt.
Heinrich Himmler versetzte Richard Baer am 19. Mai 1944 in das KZ Auschwitz, wo er den Lagerkommandanten Arthur Liebehenschel ersetzte, der als zu „weich“ gegenüber den Häftlingen galt. Als Kommandant des Stammlagers Auschwitz war Baer auch für den restlichen Lagerkomplex Auschwitz-Birkenau mit Haupt- und Nebenlagern verantwortlich. Von November 1943 bis Ende 1944 hatte das Vernichtungslager Auschwitz II Birkenau jedoch einen eigenen Lagerkommandanten, so dass Baer nur ab Ende 1944 bis Januar 1945 Kommandant dieses Lagerteils war.
1945 schließlich zeigte sich Richard Baer, nun Kommandant des KZ Dora-Mittelbau in Nordhausen, Thüringen, verantwortlich für die Hinrichtung russischer Gefangener am Massengalgen. Sein letzter Dienstrang war SS-Sturmbannführer.
[Bearbeiten] Nach 1945
Unter dem Namen Karl Neumann versteckte sich Richard Baer nach 1945 und arbeitete unter anderem als Forstarbeiter im Sachsenwald nahe Hamburg. Seine Frau, die bei ihren Eltern in Hamburg-Bergedorf polizeilich gemeldet war, wohnte zeitweilig bei ihm in Dassendorf. Im Zuge der Ermittlungen zum Auschwitz-Prozess erging im Oktober 1960 ein Haftbefehl, danach wurde sein Fahndungsfoto in Zeitungen veröffentlicht und am 20. Dezember 1960 wurde Baer verhaftet. Auf Anraten seines Rechtsanwaltes weigerte er sich, zur Sache auszusagen. [1]
Richard Baer verstarb 1963 an Herzschlag in der Untersuchungshaft. [2] Neo-Nazis zweifelten später an, dass Baer eines natürlichen Todes gestorben sei.
[Bearbeiten] Belegstellen
- ↑ Karin Orth: Die Konzentrationslager-SS. München 2004, ISBN 3-423-34085-1, S. 289f
- ↑ Karin Orth: Die Konzentrationslager-SS. München 2004, ISBN 3-423-34085-1, S. 290 Anm.68
[Bearbeiten] Literatur
- Karin Orth: Die Konzentrationslager-SS. Sozialstrukturelle Analysen und biographische Studien. dtv 34085, München 2004 ISBN 3-423-34085-1 (Todesursache: S. 290, Anm. 68)
[Bearbeiten] Weblinks
- Über seine Zeit in Dora: http://www.panzerplatte.de/Personen.html
Personendaten | |
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NAME | Baer, Richard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Nationalsozialist, Kommandant des KZ Dora-Mittelbau |
GEBURTSDATUM | 9. September 1911 |
GEBURTSORT | Floß (Oberpfalz) |
STERBEDATUM | 17. Juni 1963 |
STERBEORT | Frankfurt am Main |