Rio Grande do Sul
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Rio Grande do Sul | |
---|---|
Abkürzung: | RS |
Fläche: | 282,062 km² |
Einwohner: | 10 187 798 (2001) |
Bevölkerungsdichte: | 37,85 Ew/km² |
Hauptstadt: | Porto Alegre |
HDI: | 0,869 |
Anzahl d. Gemeinden: | 496 |
BIP (Mio. R$, 2001): | 94 084 |
BIP pro Einwohner: | 9230 |
Karte | |
Das Bundesland Rio Grande do Sul (Kurzzeichen: RS) ist der südlichste Bundesland in Brasilien. Er gliedert sich in 35 Regionen mit 497 Gemeinden ("municípios").
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Einwohnerzahl ca. 10,5 Mill (2002), davon 17,3% im ländlichen Raum und 82,7% Stadtbevölkerung (2002). Fläche 281.749 km² - Rio Grande do Sul bedeckt damit nur etwas mehr als 3% der Fläche Brasiliens, jedoch leben 6% der brasilianischen Bevölkerung hier. Der Bundesstaat grenzt im Süden an Uruguay und im Westen an Argentinien. Im Osten wird Rio Grande do Sul begrenzt durch den Atlantik, im Norden durch den brasilianischen Bundesstaat Santa Catarina, von dem es durch den Rio Uruguai getrennt ist.
Die Hauptstadt ist Porto Alegre, andere wichtige Städte sind Caxias do Sul, Canoas, Santa Maria, Nova Petrópolis, Pelotas, Passo Fundo, Rio Grande und Uruguaiana sowie Novo Hamburgo und São Leopoldo, Zentren der Nachfahren der deutschen Einwanderer, wo noch viel Deutsch gesprochen wird.
Touristisch besonders attraktiv sind, wegen des "kolonialen Ambientes" und ihrer schönen Lage, die Orte Canela (Brasilien) und Gramado in der Serra. 1984 wurden die Ruinen von São Miguel das Missões, die ehemaligen Jesuitenmissionen der Guarani-Indianer, von der UNESCO zum Kulturdenkmal erklärt. Berühmt ist außerdem der Nationalpark um den Itaimbezinho an der Grenze zu Santa Catarina; bis zu 1000 m hohe Steilwände und die Überreste der Mata Atlântica mit ihren Araukarien und einer einzigartigen Flora und Fauna sind eine Attraktion für jeden Naturfreund.
Siehe auch Städte und Landschaften in Rio Grande do Sul.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Rio Grande do Sul hatte 2002 ein Bruttoinlandsprodukt von ca. 42,53 Mrd. US$, 4.046,00 US$ pro Kopf. Damit ist es ein wichtiger Industriestandort Brasiliens. Durch seine geografische Lage im Süden Brasiliens und direkte Grenzen zu Argentinien und Uruguay hat Rio Grande do Sul eine starke strategische Bedeutung im Mercosul.
Die wichtigste Wirtschaftzweige sind Metallverarbeitende Industrie, Lebensmittelindustrie, Leder-, Schuh- und Textilindustrie. Der Bundesstaat ist außerdem ein wichtiger Produzent von Getreide (Weizen, Soja, Reis, Mais) und hat zahlreiche Viehzuchtbetriebe (Geflügel, Rinder, Schweine). Außerdem werden Zuckerrohr und Obst angebaut.
In Rio Grande do Sul wird seit ca. 1874 auch Wein angebaut. Italienische und deutsche Einwanderer brachten Rebstöcke aus ihren Heimatländern mit. Rund 90 % der brasilianischen Weinproduktion stammt von hier. Hauptanbaugebiet ist die Serra Gaúcha im Nordosten. Daneben finden sich kleinere Anbaugebiete in Viamão, Campanha und Santana do Livramento im äußersten Süden. Waldzerstörungen ungeheueren Ausmaßes und Holzhandel trug wesentlich zum wirtschaftlichem Wachstum bei; heute Weidewirtschaft, Holzplantagen (Eukalyptus, Kiefer) und Soja.
[Bearbeiten] Ethnische Gruppen
- 89% Weiße
- italienische Brasilianer (30%);
- Deutschbrasilianer (29%);
- portugiesische Brasilianer (15%);
- 15% andere (polnische Brasilianer, ukrainische Brasilianer etc.)
- 5% Schwarze
- 6% andere
[Bearbeiten] Geschichte
Indianer und die herumziehenden Abenteurer des 17. und 18. Jahrhunderts, die von den Spaniern Gaúchos genannt wurden, waren die ersten Einwohner des Bundeslandes. In der Geschichte erwarben sie sich den Ruhm eines kämpferischen Volkes, da sie die 1700 km lange Grenze zu Argentinien und Uruguay verteidigen mussten. Die Geschichte von Rio Grande do Sul und der Gaúchos vermischt sich mit den Einwanderern die das Land kolonisierten. Ca. 80 % der Einwohner sind portugiesischer, spanischer, deutscher oder italienischer Herkunft. Aber das Bundesland beherbergt auch Nachkommen von Russen, Afrikanern, Österreichern, Libanesen, Iren, Syriern, Franzosen, Holländern, Polen, Tschechen, Japanern, Belgiern und Schweden. Zu diesen Immigranten gesellen sich mit großem kulturprägenden Einfluss die Indianer und die Nachfahren der afrikanischen Sklaven. Kulturelle Identität und die Traditionen der Gaúchos werden in den CTGs (Zentren für die Traditionen der Gaúchos) erhalten, welche im gesamten Bundesland vorkommen. In Brasilien und auch im Ausland ist dieses arbeitsame und gastfreundliche Volk bekannt durch seinen besonderen Lebensstil.
[Bearbeiten] Größte Städte
Die größte Städte sind (Einwohner 1. Juli 2006):
- Porto Alegre - 1.440.939
- Caxias do Sul - 412.053
- Pelotas - 346.452
- Canoas - 333.322
- Gravatai - 270.763
- Santa Maria - 270.073
- Viamao - 261.971
- Novo Hamburgo - 258.754
- Alvorada - 214.953
- São Leopoldo - 212.498
- Rio Grande - 196.982
- Passo Fundo - 188.302
- Uruguaiana - 136.364
- Sapucaia do Sul - 135.956
- Bage - 122.461
- Cachoeirinha - 121.880
- Santa Cruz do Sul - 119.803
- Guaiba - 105.808
- Bento Goncalves - 104.423
- Erechim - 100.251
- Santana do Livramento - 98.681
- Cachoeira do Sul - 89.669
- Alegrete - 88.513
- Esteio - 87.070
siehe auch: Liste der Gemeinden in Rio Grande do Sul
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.rs.gov.br - Regierung von Rio Grande do Sul (portugiesisch)
- http://www.mp.rs.gov.br/ - Ministério Publico (portugiesisch)
- http://www.portalbrasil.eti.br/estados_rs.htm (portugiesisch)
- http://www.brasilalemanha.com.br (Brasilianisch/Deutsch)
Acre | Alagoas | Amapá | Amazonas | Bahia | Ceará | (Distrito Federal do Brasil) | Espírito Santo | Goiás | Maranhão | Mato Grosso | Mato Grosso do Sul | Minas Gerais | Pará | Paraíba | Paraná | Pernambuco | Piauí | Rio de Janeiro | Rio Grande do Norte | Rio Grande do Sul | Rondônia | Roraima | Santa Catarina | São Paulo | Sergipe | Tocantins