Schweizer Bildungssystem
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Im Schweizer Bildungssystem liegt die Schulungsversantwortung nicht ausschliesslich beim Bund, sondern ist auf Grund des Föderalismus vorwiegend Sache der Kantone. Man unterscheidet folgende Bereiche des Schweizer Schulsystems:
- Vorschulstufe (ISCED 0)
- Primarstufe (ISCED 1)
- Sekundarstufe I (ISCED 2)
- Sekundarstufe II (ISCED 3 und 4)
- Tertiärstufe (ISCED 5 und 6)
- Quartiärstufe (Weiterbildung)
- Heil- und Sonderpädagogik
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Schulungsverantwortung
Der Bund und die Kantone teilen sich die Verantwortung für das Bildungswesen, wobei die Kantone weitgehend grosse Autonomie haben. Die Bundesverfassung garantiert einen freien Grundschulunterricht. Dennoch machen ungefähr 200 Familien in der Schweiz vom Recht des Hausunterrichts bzw. Unschooling Gebrauch. Der Bund stellt sicher, dass die Schulen den Qualitätsanforderungen genügen. Sonst haben die Kantone die alleinige Kompetenz. Die Bestimmungen zur Schulpflicht bzw. Bildungspflicht, die Dauer der Primarschule sowie die Anzahl der Ebenen (Leistungsniveau) in der Sekundarstufe I variieren von Kanton zu Kanton.
In den weiterführenden Schulen (Sekundarstufe II) hat der Bund etwas grössere Kompetenzen. Die Kantone sind jedoch weiterhin für die Ausführung zuständig und ihnen obliegt die Verantwortung. So werden die Abschlussprüfungen kantonal geregelt, die Ausweise (Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis nach einer Lehre, Berufsmatura, Matura) jedoch vom Bund gestellt oder anerkannt.
In der Tertiärstufe sind die Kompetenzen ebenfalls verteilt. Dem Bund obliegt die Regelungskompetenz für den Bereich der höheren Berufsbildung, das heisst, er ist für die höhere Berufsbildung wie auch für die Fachhochschulen (FH) und die beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH) verantwortlich. Bei den Universitäten liegt die Obhut wiederum bei den Kantonen. Sie werden vom Bund finanziell unterstützt.
Es gibt somit der Schweiz nicht ein einheitliches, sondern 26 verschiedene Schulsysteme - je eines pro Kanton. Dennoch kann man aufgrund der interkantonalen Abkommen von einem Schweizer Schul- oder Bildungssystem sprechen.
[Bearbeiten] Vorschulstufe
Ziele
Der Kindergarten (bzw. die École enfantine bzw. die Scuola dell'infanzia) fördert die Entwicklung der Kinder und bereitet sie auf den Schuleintritt vor. Dies geschieht ohne systematische Leistungsbeurteilung und ohne Selektion, d.h. ohne Einteilung in Leistungsgruppen.
Lehrplan/Fächer
In den Kindergartenlehrplänen werden Ziele für Fachbereiche formuliert (z.B. für die Fachbereiche Mensch und Umwelt, Bewegung, Gestalten, Musik, Sprache, Mathematik) und es werden fächerübergreifende Lernziele formuliert (z.B. Bewegungsmöglichkeiten, Wahrnehmungsfähigkeit, Umgang mit Erfolg und Misserfolg umgehen).
Aufnahme
Für den Eintritt in den Kindergarten gibt es weder Prüfungen noch Aufnahmeverfahren.
Freiwilligkeit
Der Besuch des Kindergartens ist mehrheitlich freiwillig. Seit 1999 haben mehrere Kantone ein Kindergartenobligatorium eingeführt.
Kosten
Der Besuch öffentlicher Kindergärten ist kostenlos.
Dauer, Unterrichtszeit und Klassengrösse
Im der Regel geht ein Kind 1-2 Jahre in den Kindergarten (Durchschnitt 1,9 Jahre). Die Unterrichtszeit beträgt pro Woche 18 bis 22 Stunden. Im Durchschnitt sind 18 Kinder in einer Klasse. (Daten BFS 1999-2005)
Statistik (Schuljahr 03/04, Daten BFS)
98,5% der Kinder besuchen den Kindergarten. Rund 154'000 Kinder (davon 48,7% Mädchen) besuchen einen Kindergarten. Der Anteil der ausländischen Kinder beläuft sich auf 27,2%. 7300 Lehrpersonen für Kindergärten teilen sich 5900 Vollzeitstellen.
[Bearbeiten] Primarstufe
Ziele
Das Ziel der Primarschule besteht darin, dass Schülerinnen und Schüler ihre intellektuellen und schöpferischen Fähigkeiten entfalten, ihre körperlichen und musischen Fähigkeiten entwickeln und Verantwortungsbewusstsein gegenüber sich selbst, der Umwelt, ihren Mitmenschen und der Gesellschaft entwickeln.
Lehrplan/Fächer
Die Kantone legen die Lehrpläne fest. In allen Kantonen werden auf der Primarstufe die folgenden Fächer unterrichtet: eine Landessprache (je nach Region Deutsch, Französisch, Italienisch oder Romanisch), zwei Fremdsprachen, Mathematik, Geschichte und Staatskunde, Geografie, Naturwissenschaften, Zeichnen und Gestalten, Handarbeit und Werken, Musik, Sport.
Leistungsbeurteilung
Die schulischen Leistungen mittels Noten oder mittels Lernberichten beurteilt. Während des ersten Schuljahrs gibt es in der Mehrzahl der Kantone keine Noten, sondern Beurteilungsgespräche oder Lernberichte. Noten werden meist mit einer Notenskala von 1 bis 6 (6 = beste Note) verteilt. Zwei Mal pro Jahr erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Zeugnis oder Lernbericht.
Aufnahme
Der Übertritt von der Vorschulstufe in die Primarstufe geschieht ohne Prüfung. Behinderte Kinder werden mehrheitlich in sonderpädagogischen Einrichtungen geschult.
Obligatorium
Der Besuch der Primarschule ist obligatorisch.
Kosten
Der Besuch öffentlicher Primarschulen ist kostenlos.
Dauer, Unterrichstzeit und Klassengrösse
In zwanzig Kantonen dauert die Primarstufe 6 Jahre, in den übrigen sechs Kantonen vier oder fünf Jahre. Pro Woche werden (je nach Stufe) 23-32 Lektionen erteilt. Die durchschnittliche Klassengrösse beträgt 19 Schülerinnen und Schüler. (Daten BFS 1999-2005)
Statistik (Schuljahr 03/04)
In über 4500 Primarschulen werden 466'000 Schülerinnen und Schüler (davon 49,3% Mädchen) unterrichtet. 29'500 Lehrpersonen teilen sich 24'700 Vollzeitstellen. Der Anteil der ausländischen Schülerinnen und Schüler beläuft sich auf 22,9%. Nicht subventionierte Privatschulen besuchen 2,4% der Schülerinnen und Schüler. (Daten BFS 1999-2005)
[Bearbeiten] Sekundarstufe I
Ziele
Die Sekundarstufe I vermittelt eine grundlegende Allgemeinbildung. Sie bereitet auf eine Berufsbildung oder auf den Übertritt in weiterführende Schulen der Sekundarstufe II wie Maturitätsschulen oder Fachmittelschulen (FMS) vor.
Lehrplan/Fächer
Für die Lehrpläne der Sekundarstufe I sind die Kantone verantwortlich. Unterrichtet werden in allen Schultypen der Sekundarstufe I folgende Fächer: eine Landessprache (je nach Region Deutsch, Französisch, Italienisch oder Romanisch), grundsätzlich 2 Fremdsprachen, wovon mindestens eine Fremdsprache eine Landessprache ist (in einigen Kantonen können die Schülerinnen und Schüler des Schultyps mit Grundansprüchen von einer Fremdsprache dispensiert werden), Mathematik, Naturwissenschaften, Geografie, Geschichte und Staatskunde, Hauswirtschaft, Handarbeiten und Werken, Zeichnen und Gestalten, Musik, Sport.
Drei Schulen
Auf der Sekundarstufe I gibt es Schulen mit Grundansprüchen, Schulen mit erweiterten Ansprüchen und Schulen ohne Selektion.
Aufnahme
Der Übertritt von der Primarstufe in die Sekundarstufe I erfolgt für die Schulen mit Grundansprüchen ohne Prüfung. Der Übertritt an Schulen mit erweiterten Ansprüchen stützt sich auf Empfehlungen der Lehrkräfte der Primarstufe. Ausschlaggebend sind gute schulische Leistungen (insbesondere in der ersten Landessprache, in Fremdsprachen und in Mathematik), sowie individuellen Leistungsentwicklung und des Arbeits- und Lernverhaltens. In einigen Kantonen wird das Bestehen einer Prüfung verlangt, insbesondere dann, wenn keine Empfehlung der Lehrkräfte vorliegt.
Obligatorium
Der Besuch der Sekundarstufe I ist obligatorisch.
Kosten
Der Besuch öffentlicher Schulen der Sekundarstufe I ist kostenlos.
Dauer, Unterrrichtszeit und Klassengrösse
In zwanzig Kantonen dauert die Sekundarstufe 3 Jahre, in den übrigen sechs Kantonen vier oder fünf Jahre. Die Zahl der Unterrichtsstunden beträgt 27-37 Lektionen pro Woche. Die durchschnittliche Klassengrösse beträgt 19 Schülerinnen und Schüler. (Daten BFS 1999-2005)
Statistik (Schuljahr 093/04)
Über 297'000 Schülerinnen und Schüler (davon 49,6% Mädchen) besuchen die Sekundarstufe I. Davon besuchen 80'500 die Sekundarstufe I Grundansprüche, 171'300 die Sekundarstufe I erweiterte Ansprüche und 45'400 die Sekundarstufe I ohne Selektion. Der Anteil der ausländischen Schülerinnen und Schüler beläuft sich auf rund 21%. 22600 Lehrpersonen teilen sich 19200 Vollzeitstellen. (Daten BFS 1999-2005)
[Bearbeiten] Sekundarstufe II
Die Sekundarstufe II besteht aus berufsbildenden und allgemeinbildenden Ausbildungsgängen. Rund 90% der Jugendlichen schliessen die Sekundarstufe II ab.
[Bearbeiten] Berufsbildende Ausbildungsgänge
Ziele
Berufsbildende Ausbildungsänge gibt es als zweijährige Grundbildung (Berufsattest) und drei- oder vierjährige Grundbildung (Berufslehre mit Fähigkeitszeugnis). Dabei werden Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten erworben, die zur Ausübung einer Tätigkeit in einem bestimmten Beruf erforderlich sind. Die Ausbildung umfasst berufliche Praxis ebenso wie berufskundliche und allgemeinbildende Bildung. Daneben oder danach kann zur Vertiefung der Allgemeinbildung die Berufsmaturität erlangt werden.
Zweijährige Grundbildung
Die zweijährige Grundbildung hat die bisherige Anlehre ersetzt. Der Abschluss besteht in einem eidgenössischen Berufsattest.
Drei- oder vierjährige Grundbildung
Die drei- oder vierjährige Grundbildung wird mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis abgeschlossen und bereitet zur Ausübung eines Berufs vor. Zur Auswahl stehen über 200 Lehrberufe.
Grundsätzlich kann ohne Prüfung eine Berufsbildung angetreten werden. In der Praxis ist es so, dass Lehrbetriebe die Lernenden aufgrund der Leistungen auf der Sekundarstufe I und im Anschluss an eine Bewerbung und ein Vorstellungsgespräch, oftmals auch aufgrund von Eignungsabklärungen oder Eintrittsprüfungen auswählen.
Die Berufsbildung wird im Lehrbetrieb, in der Berufsfachschule und in überbetrieblichen Kursen vermittelt. Im Lehrbetrieb werden während drei bis vier Tagen pro Woche die berufspraktischen Fähigkeiten unterrichtet und in der Berufsfachschule während ein bis zwei Tagen pro Woche die schulische Bildung. Es bestehen auch andere Organisationsformen der beruflichen Grundbildung wie schulische Vollzeitangebote (z.B. Lehrwerkstätten oder Informatikmittelschulen). Ergänzend dazu wird Unterricht in überbetrieblichen Kursen angeboten.
Berufsmaturität
Die Berufsmaturität ist eine Allgemeinbildung und ergänzt die drei- oder vierjährige berufliche Grundbildung. Sie kann entweder durch den Besuch einer entsprechenden Ausbildungsinstitution mit einer anschliessenden Abschlussprüfung parallel zur beruflichen Grundbildung oder nach einer abgeschlossenen beruflichen Grundbildung oder schulunabhängig anlässlich der eidgenössischen Berufsmaturitätsprüfungen nach der abgeschlossenen beruflichen Grundbildung erlangt werden.
Die Berufsmaturität gibt es in sechs Richtungen: technisch, kaufmännisch, gestalterisch, gewerblich, naturwissenschaftlich und neu in gesundheitlicher und sozialer Richtung. Es werden folgende sechs Grundlagenfächer unterrichtet: erste Landessprache, zweite Landessprache, dritte Sprache, Geschichte/Staatslehre, Volkswirtschaft/Betriebswirtschaft/Recht, Mathematik. Zudem werden richtungsspezifische Schwerpunktfächer und Ergänzungsfächer angeboten.
Die Aufnahme der Schülerinnen und Schüler erfolgt über ein kantonal geregeltes Aufnahmeverfahren.
Statistik (Schuljahr 03/04)
210'000 Jugendliche absolvieren auf der Sekundarstufe II eine Berufsbildung (Frauenanteil 45%). Häufig gewählte Lehrberufe sind: Kaufmann/Kauffrau, Verkäufer/Verkäuferin, Detailhandelsangestellte/Detailhandelsangestellter, Koch/Köchin, Elektromonteur/Elektromonteurin. Gegen 10'000 erlangen die Berufsmaturität. (Daten BFS 2003-2005)
[Bearbeiten] Allgemeinbildende Ausbildungsgänge
Zu den allgemeinbildendenden Schulen zälen die Maturitätsschulen (Gymnasien) und die Fachmittelschulen (FMS).
[Bearbeiten] Maturitätsschulen (Gymnasien)
Ziele Das Ziel der Maturitätsschulen ist es, Schülerinnen und Schülern grundlegende Kenntnisse zu vermitteln sowie die geistige Offenheit und die Fähigkeit zum selbstständigen Urteilen zu fördern. Die persönliche Reife (Maturität) gilt als Voraussetzung für ein Hochschulstudium. Gefördert werden Intellekt, Persönlichkeitsentwicklung, Wissensbeschaffung und der Umgang mit Informationstechnologien.
Lehrplan/Fächer
Die Ausbildung in einer Maturitätschule dauert 3-4 Jahre. Die Stufen werden in einigen Kantonen Quarta, Tertia, Sekunda und Prima genannt.
Die Schülerinnen und Schüler werden in sieben Grundlagenfächern, einem Schwerpunktfach und einem Ergänzungsfach unterrichtet. Der zeitliche Anteil der Fächer ist dabei wie folgt:
- Grundlagenfächer - Sprachen: 30-40 %
- Grundlagenfächer - Mathematik und Naturwissenschaften: 20-30 %
- Grundlagenfächer - Geistes- und Sozialwissenschaften: 10-20 %
- Grundlagenfächer - Kunst: 5-10 %
- Schwerpunktfach, Ergänzungsfach, Maturitätsarbeit: 15-25 %
Die Grundlagenfächer sind: die Erstsprache (Deutsch, Französisch, Italienisch, Romanisch), eine zweite Landessprache (Deutsch, Französisch, Italienisch), eine dritte Sprache (eine dritte Landessprache, Englisch oder eine alte Sprache), Mathematik, Naturwissenschaften: Biologie, Chemie und Physik, Geistes- und Sozialwissenschaften: Geschichte, Geographie und Einführung in Wirtschaft und Recht, Bildnerisches Gestalten und/oder Musik
Das Schwerpunktfach ist aus folgenden 8 Fächern bzw. Fächergruppen auszuwählen: alte Sprachen (Latein und/oder Griechisch), eine moderne Sprache (eine dritte Landessprache, Englisch, Spanisch oder Russisch), Physik und Anwendungen der Mathematik, Biologie und Chemie, Wirtschaft und Recht, Philosophie/Psychologie/Pädagogik, kurz PPP genannt, Bildnerisches Gestalten, Musik
Das Ergänzungsfach ist aus folgenden 13 Fächern bzw. Fächergruppen auszuwählen: Physik , Chemie, Biologie, Anwendungen der Mathematik, Geschichte, Geographie, Philosophie, Religionslehre, Wirtschaft und Recht, Pädagogik/Psychologie, Bildnerisches Gestalten, Musik, Sport.
Aufnahme
Jeder Kanton legt eigenständig die Aufnahmebedingungen fest. In mehr als der Hälfte der Kantone erfolgt der Übertritt in eine Maturitätsschule bei sehr guten Leistungen auf der Sekundarstufe I ohne Aufnahmeprüfung und mittels Erfahrungsnoten und Beurteilungen von Lehrkräften. In den anderen Kantonen wird zusätzlich eine schriftliche und mündliche Aufnahmeprüfung durchgeführt. Das erste Semester der Maturitätsschule gilt als Probezeit.
Dauer und Unterrichtszeit
Die Dauer der Maturitätsschulen beträgt 3-4 Jahre. Im Durchschnitt werden 36 Lektionen Unterricht pro Woche angeboten.
Abschluss
Die Ausbildung wird mit der Matura abgeschlossen. Dieses Zeugnis ermöglicht den Zugang zu den Hochschulen.
Statistik (Schuljahr 03/04)
Rund 63'400 besuchen eine Maturitätsschule (davon Frauen 56%). Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, welche private Maturitätsschulen besuchen, beträgt 8%.Der Anteil ausländischer Schülerinnen und Schüler liegt bei knapp 13%. 2004 sind rund 16'000 schweizerische Maturitätszeugnisse ausgestellt worden. Es werden 170 Maturitätsschulen geführt, deren Maturitätsausweise vom Bund und den Kantonen anerkannt sind. Die Anzahl der Vollzeitstellen für Lehrpersonen betrug 7500. (Daten IDES 2004/2005)
[Bearbeiten] Fachmittelschulen (FMS)
Ziel
Fachmittelschulen vermitteln eine vertiefte Allgemeinbildung, fördern die Selbst- und Sozialkompetenz und bereiten durch ihre Ausrichtung auf bestimmte Berufsfelder auf die Berufsbildung, höhere Fachschulen (HF) und Fachhochschulen (FH) vor.
Lehrplan/Fächer
Der allgemein bildende Unterricht umfasst Sprachen und Kommunikation, Mathematik und Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften, Musische Fächer und Sport. Berufsfeldbezogene Fächer vermitteln berufsspezifische Grundkenntnisse und Haltungen eines bestimmten Berufsfeldes und bereiten vor allem auf Ausbildungen in folgenden Bereiche vor: Gesundheit, Soziales, Pädagogik, Kommunikation und Information, Gestaltung und Kunst, Musik und Theater. Zusätzlich wird ein Praktikum und eine selbstständige Vertiefungsarbeit verlangt.
Dauer
Die Ausbildung dauert 3 Jahre.
Aufnahme
Die Aufnhame ist kantonal geregelt.
Abschluss
Die Fachmittelschule wird mit dem Fachmittelschulabschluss (Erstabschluss) oder der Fachmaturität abgeschlossen.
[Bearbeiten] Tertiärstufe
Die Tertiärstufe umfasst Ausbildungen im Bereich der höhreren Berufsbildung und der Hochschulen. Zur höheren Berufsbildung zählen Berufs- und höhere Fachprüfungen sowie höhere Fachschulen (HF). Zu den Hochschulen zählen universitäre Hochschulen, Fachhochschulen (FH) und Pädagogische Hochschulen (PH).
[Bearbeiten] Höherere Berufsbildung
Die höhere Berufsbildung dient auf der Tertiärstufe der Vermittlung und dem Erwerb von Qualifikationen, die für die Ausübung von anspruchs- und verantwortungsvollen Berufstätigkeiten erforderlich sind.
[Bearbeiten] Berufs- und höhere Fachprüfungen
Angeboten werden über 350 Prüfungen. Die Berufsprüfung wird mit einem eidgenössischen Fachausweis, die höhere Fachprüfung mit einem Diplom abgeschlossen.
[Bearbeiten] Höhere Fachschulen (HF)
Die höheren Fachschulen bieten Bildungsgänge und Nachdiplomstudien an für die Bereiche Technik; Gastgewerbe, Tourismus und Hauswirtschaft; Wirtschaft; Land- und Waldwirtschaft; Gesundheit; Soziales und Erwachsenenbildung; Künste und Gestaltung.
[Bearbeiten] Hochschulen
Siehe auch Schweizer Universitäten und Fachhochschulen
Zu den Hochschulen zählen die 12 universitären Hochschulen (10 kantonale Universitäten und 2 technische Hochschulen), die 8 Fachhochschulen (7 öffentliche und 1 private) und die 16 pädagogischen Hochschulen.
[Bearbeiten] Universitäre Hochschulen
Die kantonalen universitären Hochschulen bieten Studiengänge in Theologie, Geistes- und Sozialwissenschaften, Mathematik und Naturwissenschaften, Recht, Wirtschaft, Medizin und Pharmazie an.
Die Eidgenössischen Technischen Hochschulen bieten Studiengänge in Natur- und Ingenieurwissenschaften, Architektur, Mathematik, Pharmazeutische Wissenschaften sowie Sport- und Militärwissenschaften an.
[Bearbeiten] Fachhochschulen (FH)
Die Fachhochschulen bieten praxisbezogene Studiengänge in den folgenden Bereichen an: Technik und Informationstechnologie; Architektur, Bau und Planungswesen; Chemie und Life Sciences; Land- und Forstwirtschaft; Wirtschaft und Dienstleistungen; Design; Gesundheit, soziale Arbeit; Kunst, Musik, Theater sowie angewandte Psychologie und angewandte Linguistik.
[Bearbeiten] Pädagogische Hochschulen
Die pädagogischen Hochschulen bieten Studiengänge im Bereich der Lehrerausbildung an.
[Bearbeiten] Quartiärstufe (Weiterbildung)
Die Weiterbildungsangebotsbörse (WAB) ist ein Angebot von Bund und Kantonen. Sie umfasst über 30'000 Kurse und Lehrgänge von der beruflichen Weiterbildung über Fachhochschulangebote bis zur allgemeinen Erwachsenenbildung.
[Bearbeiten] Heil- und Sonderpädagogik
Für Kinder und Jugendliche, welche die üblichen schulischen Anforderungen nicht erfüllen können gibt es besondere Schulungsformen. Die besondere Schulung umfasst Sonderschulen, Sonderklassen und ambulante Förder-, Beratungs- und Therapieangebote.
Statistik (Schuljahr 03/04)
50'431 Schülerinnen und Schüler besuchten Sonderschulen. Das sind 6,6% aller Schülerinnen und Schüler der Primarstufe und der Sekundarstufe I. Der Anteil der Mädchen und Frauen in Sonderschulen beträgt 37,8%, der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer 45,7%. Die durchschnittliche Klassengrösse beträgt 9,2 Schülerinnen und Schüler.