Selmar Werner
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Selmar Werner (* 12. Dezember 1864 in Thiemendorf; † 19. August 1953), war ein deutscher Bildhauer, Maler und Grafiker.
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[Bearbeiten] Leben und Werk
Selmar Werner war der Sohn eines Landwirts. Er erlernte nach der Schulzeit zunächst in vierjähriger Lehre den Beruf des Tischlers bei einem Holzschnitzer in Gera. Anschließend zog er nach Berlin und war dort als Kunsttischler für Möbelschnitzereien und als Stuckschnitzer tätig, nebenher machte er Modellierstudien. Der Hamburger Bildhauer Theodor Richard Thiele (ein Schüler des Dresdner Bildhauers Ernst Hähnel), bei dem er zeitweise arbeitete, riet ihm zu einem Studium an der Kunstakademie in Dresden, das er - zusammen mit Ernst Barlach und Richard Suhr - von 1892 bis 1894 absolvierte. Bis 1896 war Werner Meisterschüler von Professor Robert Diez (* 1844; † 1922).
Anschließend machte er sich ab etwa 1898 selbständig. Sein Atelier lag damals an der Blasewitzer Straße 9 in Dresden-Johannstadt, neben der Trinitatiskirche. Er fertigte unter anderem Grabmäler (z.B. das Grabmal Schreiber auf dem Südfriedhof Leipzig), Büsten (z. B. von dem Architekten Wilhelm Kreis) und Bauplastiken (z.B. die Giganten am Sächsischen Ständehaus, heute Sitz des Oberlandesgerichts Dresden). Von 1899 an wurden Werke von Werner mehrfach auf Ausstellungen in Dresden gezeigt.
Nach 1900 entstanden mehrere Porträtbüsten, z.B. von den Malern Hans Unger (* 1872; † 1936) (1903) und Gotthard Kuehl (1908), sowie dem Sänger Karl Perron. Zu seinen Werken zählt auch die bekannte und vielkopierte Marmorbüste des Schriftstellers Karl May, der sein Freund und wesentlicher Förderer war.
Werner hatte May bereits 1901 kennengelernt, als er von ihm den Auftrag erhielt, das Grabmal für Mays Freund Richard Plöhn zu schaffen, das später ein gemeinsames Erbbegräbnis mit den Mays werden sollte. Werner hielt sich, zusammen mit dem Maler und Illustrator der Karl-May-Bände Sascha Schneider und dem Architekten Wilhelm Kreis, häufig in Mays Villa Shatterhand in Radebeul auf. Auch eine im Karl-May-Museum ausgestellte Bronzebüste von Winnetou, vermutlich erst 1925 entstanden, und ein Ölporträt Mays hat Selmar Werner geschaffen. Sein Oevre umfaßt etwa 50 Porträtplastiken.
Um 1900 schuf Werner ein Reichsadler-Relief mit der „Schlange der Zwietracht“ für den Bismarckturm in Eisenach (Architekt: Wilhelm Kreis).
1906 erhielt er einen Lehrstuhl an der Dresdner Kunstakademie, von 1907 bis 1927 wirkte er dort als Professor für Bildhauerei und Inhaber eines Meisterateliers. In den Jahren 1908 bis 1911 entwarf Selmar Werner Bronzefiguren der vier Evangelisten für die Zionskirche in Dresden (die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört).
Ab 1910 hatte Werner sein Atelier in Graupa. Für das Portal der Kirche seines Heimatortes schuf er ein Tympanon mit dem Thema „Lasset die Kindlein zu mir kommen“. Das bekannte Schillerdenkmal aus weißem Marmor auf dem Dresdner Albertplatz gilt als das Hauptwerk Werners; es wurde am 9. Mai 1914 der Öffentlichkeit übergeben.
Im Jahr 1915 heiratete Werner die, damals unter dem Künstlernamen Lotte Lorenz bekannte, 24-jährige Schauspielerin Selma Martha Lorenz.
In den 1920er Jahren schuf Werner weitere Bronzefiguren und Denkmäler, wie z.B. das Denkmal der Märzgefallenen in Gera, 1928 eine bronzene Jesusfigur am (den Opfern des Ersten Weltkrieges gewidmeten) Mahnmalbrunnen der Versöhnungskirche in Striesen.
Eines der letzten Werke Werners ist eine 1952 entstandene Madonna für das Grab des Karl-May-Verlagsleiters, Euchar Albrecht Schmid (* 1884; † 1951).
[Bearbeiten] Schüler von Selmar Werner
(Auswahl)
- Rudolf Löhner (1890-1971): 1908-1911
- Christoph Voll (1897-1939): 1919-1923
- Hermann Geibel (1889-1972)
[Bearbeiten] Literatur
- Rolf Günther: Selmar Werner (1864–1953). Katalog zur Sonderausstellung „Selmar Werner (1864–1953). Plastiken und Gemälde“ der Städtischen Kunstsammlung Freital im Haus der Heimat (8. April – 5. Juni 1995) , Freital, 1995
- Thieme-Becker: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler, 35. Bd., Leipzig, 1942, S. 418f.
- Hans Vollmer: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts, Bd. 5, Leipzig, 1969, S. 115
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Werner, Selmar |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bilhauer, Maler und Grafiker |
GEBURTSDATUM | 12. Dezember 1864 |
GEBURTSORT | Thiemendorf |
STERBEDATUM | 19. August 1953 |
Kategorien: Bildhauer | Maler | Karl May | Deutscher | Geboren 1864 | Gestorben 1100 | Mann