Sextener Dolomiten
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Die Sextener Dolomiten (auch Sextner D.) bilden die nordöstlichste Gebirgsgruppe der Dolomiten und einen gleichnamigen Naturpark Sextener Dolomiten.

Sie liegen im äußersten Osten von Südtirol und werden im Norden begrenzt durch das Pustertal, im Nordosten und Osten durch das Sextental, im Süden durch die Provinzgrenze zu Belluno und im Westen durch das Höhlensteintal (südliche Fortsetzung des Hochpustertales).
Der Naturpark Sextner Dolomiten umfasst eine Fläche von 116 km², die sich zu etwa gleichen Teilen auf die Südtiroler Gemeinden Toblach, Innichen und Sexten verteilt.
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[Bearbeiten] Geologie und Biologie

Das zu den Südlichen Kalkalpen gehörige Gebirge besteht großteils aus Dolomit-Gesteinen, die sich aus Korallenriffen im absinkenden Tethysmeer des Erdmittelalters (untere Trias) bildeten. Man unterscheidet mehrere Arten, unter anderem den Schlerndolomit und den auflagernden Hauptdolomit. Charakteristisch für die Sextener und benachbarten Dolomiten ist der Gegensatz zwischen sanft gewellten Almen und den aus ihnen hochragenden Riffgipfeln mit teilweise über 3000 m Höhe, die meist von gewaltigen Schutthalden umgeben sind (siehe Bild).
Im Naturpark finden sich merkliche Bestände einiger selten gewordenen Arten von Raufußhühnern. Seit 1999 untersuchen Jäger, Förster und das Amt der Naturparke die Verbreitungsgebiete von Schneehuhn, Steinhuhn, Birkhuhn und Auerhuhn. Erwähnenswert sind größere Populationen von Spechten sowie von Reh und Dachs.
Auch eine Reihe geschützter Pflanzen ist zu erwähnen, unter anderem verschiedene Glockenblumen und Krokusse, die Dolomiten-Akelei, alpine Orchideen-Arten, das Edelweiß, die Alpennelke (Schlernhexe) und die Dolomiten-Schafgarbe. Viele Almwiesen sind durch ihre Blütenpracht im Frühling bekannt geworden.
[Bearbeiten] Geschichte
Im Ersten Weltkrieg waren die Sextener Dolomiten Schauplatz von Kämpfen, als hier im Gebirge zweieinhalb Jahre lang der Krieg zwischen italienischen und österreichischen Truppen tobte (siehe dazu auch den Artikel Gebirgskrieg 1915–1918). Stumme Zeugen wie Löcher in den Felsen, Befestigungen (siehe Bild) und rostende Granatsplitter sind heute noch sichtbar. Teile der damaligen Militärsteige wurden zum Friedensweg ausgestaltet, der westwärts in andere Teile der Dolomiten weiterführt und ostwärts auch als Karnischer Höhenweg (Grenze zu Österreich) bezeichnet wird. Durch die senkrechten Felswände des Elfers führt der berühmte Alpinisteig (Strada degli alpini) heute als Klettersteig auf ehemaligen italienischen Versorgungspfaden zur Sentinellascharte.
[Bearbeiten] Berge und Berggruppen in den Sextener Dolomiten
Birkenkofel (2943 m), Dreischusterspitze (3145 m), Drei Zinnen (2998 m), Haunold (2966 m) und die Gipfel der Sextener Sonnenuhr: Neuner (2582 m), Zehner (Sextener Rotwand) (2965 m), Elferkofel (3092 m), Zwölferkofel (3094 m) und Einserkofel (2698 m). Auch die im Süden gelegene Cadini-Gruppe (Cadini di Misurina) wird vielfach noch zu den Sextener Dolomiten gezählt.
Bekannte Berggruppen im Umkreis: Tofana und Marmolata (Südwesten), Fanes (Westen), Lienzer Dolomiten (Norden).
[Bearbeiten] Einige Berghütten in den Sextener Dolomiten
- Auronzohütte (2320 m, CAI, am Fuß der Südwände der Drei Zinnen)
- Lavaredohütte (2344 m, privat, unterhalb des Paternsattels)
- Dreizinnenhütte (2438 m, CAI, am Toblinger Riedel)
- Dreischusterhütte (1626 m, AVS, im Innerfeldtal)
- Büllelejochhütte (2528 m, privat, unterhalb der Oberbachernspitze)
- Zsigmondyhütte (2224 m, CAI, am Fuß des Zwölferkofels)
- Talschlusshütte (1540 m, im Fischleintal bei Sexten)
- Rotwandwiesenhütte (1924 m, privat, Kabinenbahn ab Sexten / Moos)
- Bertihütte (1950 m, CAI, südlich der Sentinellascharte)
[Bearbeiten] Literatur
- Richard Goedeke: Sextener Dolomiten. (Alpenvereinsführer) Bergverlag Rother, 2003. ISBN 3-7633-1255-2, [1]