Stromer von Reichenbach
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Die Stromer von Reichenbach sind eine der ältesten Patrizierfamilien der Freien Reichsstadt Nürnberg, erstmals urkundlich erwähnt im Jahr 1230. Familiensitz ist bis heute das 1754 (durch Heirat) von den Haller von Hallerstein übernommene Schloss Grünsberg aus dem Erbe der Paumgartner. Die Stromer waren ab 1291 mit kurzen Unterbrechungen bis zum Ende der reichsstädtischen Zeit im Jahre 1806 im Inneren Rat vertreten und gehörten nach dem Tanzstatut zu den zwanzig alten ratsfähigen Geschlechtern.
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[Bearbeiten] Geschichte
Der Ursprung der Stromer (bis ins 14. Jh. auch Strohmeyer, Stromeir, Stromair oder auch Stromeyr genannt) ist vermutlich auf eine staufische Reichsministerialenfamilie, den Ramungen von Kammerstein-Reichenbach-Schwabach, zurückzuführen. Seit seiner Übersiedlung nach Nürnberg um 1230/36 nannte sich ein Zweig der Familie Stromer von Schwabach. Später, als viele Patrizierfamilien nach dem Vorbild des Adels ihre Familiennamen um Ortsbezeichnungen erweiterten, nannten sich die Stromer nach ihrem überlieferten Herkunftsort von Reichenbach. 1697 wurde der Zusatz als Adelstitel anerkannt. 1813 als Edle in den bayerischen Adel immatrikuliert, wurden die Stromer von Reichenbach 1820 in den Freiherrenstand erhoben
Mit der Gruber-Podmer-Stromerschen Handelsgesellschaft spielten die Stromer eine zentrale Rolle im Nürnberger Handel des 14./15. Jahrhunderts.
[Bearbeiten] Wappen
In Rot ein gestürztes silbernes Dreieck, an den Spitzen halbe silberne Lilien.
[Bearbeiten] Ehemalige Besitzungen (Auszug)
In und um Nürnberg herum hatten die Stromer große Besitzungen. Ihr Nürnberger Stammhaus lag ab 1387 hinter der Lorenzkirche an der Ecke Lorenzer Platz/Totengäßchen (heute: Areal der Stadtsparkasse), das sie 1795 verkauften. Unter anderem hatten sie seit 1354 Besitzungen in Mausgesees (Lkr. Erlangen-Höchstadt), das Zeltnerschloss in Gleißbühl, um 1400 Schloss Unterbürg, um 1450 das Hallerweiherhaus, ab 1509 bis zum 17. Jh. das Haus zur goldenen Rose (den späteren Welserhof). Ca. 1559 erwarben sie einen Sitz in Almoshof. 1766 erlangten sie aus dem Erbe der Paumgartner das Schloss Holnstein (Lkr. Amberg-Sulzbach), das sie 1813 wieder verkauften...
[Bearbeiten] Bekannte Familienmitglieder
- Peter Stromer (um 1315–1388), Rats- und Handelsherr, Erfinder der Nadelwaldsaat
- Ulman Stromer (1329–1407), Rats- und Handelsherr, Vorderster Hauptmann, Erster Familienchronist des Mittelalters und Gründer der ersten Papiermühle nördlich der Alpen (Hadermühle), Finazier einiger Kaiser.
- Hans IV. Stromer (1517–1592), Nürnberger Stadtrichter, der sogenannte Bratwurst-Stromer
- Wolf Jakob Stromer (1561-1614), Stadtbaumeister von Nürnberg (von 1589-1614)
- Konstruktion der Fleischbrücke - mit Jakob Wolff d.Ä.
- Festung Lichtenau
- Fertigstellung der Stadtbefestigung
- Planung/Konzeption des Rathausneubaus - Fertigstellung durch Jakob Wolff d.J.
- Freiherr Karl Otto Stromer von Reichenbach (1831–1891), seit 1867 Erster Bürgermeister der Stadt Nürnberg
- Freiherr Ernst Stromer von Reichenbach (1871–1952), deutscher Paläontologe und Saurierforscher
- Wolfgang Freiherr Stromer von Reichenbach (1922–1999), Professor für Wirtschafts-, Sozial- und Technikgeschichte
- Rotraut Freiin Stromer von Reichenbach-Baumbauer, Administratorin der 1999 gegründeten Stromerschen Kulturgut,- Denkmal- und Naturstiftung
[Bearbeiten] Literatur
- Freiherr Ernst Stromer von Reichenbach: Unsere Ahnen in der Reichsstadt Nürnberg 1250 bis 1806. Nürnberg: Fromman, 1951, 44 S.
- Freiherr Wolfgang Stromer von Reichenbach: Die Nürnberger Handelsgesellschaft Gruber-Podmer-Stromer im 15. Jahrhundert. Dissertation Universität Erlangen-Nürnberg. Nürnberg: Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg, 1963, 192 S. (Nürnberger Forschungen; Band 7)
- Adalbert Scharr: Die Nürnberger Reichsforstmeisterfamilie Waldstromer bis 1400 und Beiträge zur älteren Genealogie der Familien Forstmeister und Stromer von Reichenbach. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, Band 52, 1963/64, S. 1-41 - online
- Christoph von Imhoff (Hrsg.): Berühmte Nürnberger aus neun Jahrhunderten. Nürnberg: Hofmann, 1984, 425 S., ISBN 3-87191-088-0; 2., erg. u. erw. Auflage, 1989, 459 S.; Neuauflage: Edelmann GmbH Buchhandlung, Oktober 2000
- Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2. verb. Auflage. Nürnberg: Verlag W. Tümmels, 2000, 1247 S., ISBN 3-921590-69-8 - auch online
[Bearbeiten] Siehe auch
- Stromer
- Patriziat (Nürnberg)
- Schloss Grünsberg
- Geschichte der Stadt Nürnberg
- Burgen, Schlösser und Herrensitze im Stadtgebiet Nürnberg