Subjektivismus
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Subjektivismus ist innerhalb der Philosophie die dem Objektivismus entgegenstehende Lehre, welche alle Urteile und Begriffe im Subjekt begründet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Individualer Subjektivismus
Der individuale Subjektivismus erblickt im einzelnen Subjekt (ICH) das Maß der Dinge. Die individuelle Wahrnehmung und die individuellen Interessen des jeweiligen Subjektes bestimmen seine Realität, welche schon dadurch notwendig eine relative ist. Jedes Subjekt nimmt die Außenwelt auf seine eigene Weise dar.
[Bearbeiten] Genereller Subjektivismus
Der generelle - oder auch gattungsmäßige - Subjektivismus sieht in der Wesensart des erkennenden Subjekts, etwa im menschlichen Wesen, das Bedingende aller Erkenntnis.
[Bearbeiten] Subjektivismus in der Philosophie
»Der Mensch ist das Maß aller Dinge« war eine Aussage des Protagoras, wobei als unsicher gilt, ob damit der einzelne oder die Gattung gemeint ist. Als gemäßigte Form des Subjektivismus kann die von René Descartes ausgehende Meinung gelten, dass alle Objekterkenntnis von dem einzig primär Gegebenen, dem Bewusstsein des Subjekts, abhängt. Descartes formulierte den Grundsatz Je pense donc je suis (Cogito ergo sum) im Anschluss an radikalen Zweifel an die eigene Erkenntnisfähigkeit als nicht weiter zu kritisierendes Fundament.
Dem gemäßigten cartesianischen Ansatz erkenntnistheoretisch verwandt ist der von Immanuel Kant vertretene Transzendentalismus. Als die erkenntnisbildende Instanz betrachtet Kant jedoch nicht das empirische Einzelsubjekt, sondern das Über-Einzelne und Inter-Subjektive, das in der Vielheit der Einzelsubjekte in Erscheinung trete. In der Nachfolge Kants verstanden sich viele dem Idealismus zugehörige deutsche Denker als Transzendentalphilosophen. Neben Johann Gottlieb Fichte und Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling gilt dies auch für Edmund Husserl, dessen Erneuerung des cartesianischen Ideals einer absolut begründeten Wissenschaft im Zentrum seiner Phänomenologie steht. Der Kant-Schüler Schopenhauer postulierte:
„‚Die Welt ist meine Vorstellung‘ ist ein Satz, den Jeder als wahr erkennen muß, sobald er ihn versteht, wenn gleich nicht ein solcher, den jeder versteht sobald er ihn hört.“
[Bearbeiten] Aktuell
Heute fasst man unter dem Begriff all jene relativistischen Auffassungen zusammen, die mit dem Hinweis auf das Subjekt als der einzigen Instanz jedweder Erkenntnis die Möglichkeit allgemeiner und intersubjektiv gültiger Aussagen grundsätzlich verneinen (siehe Solipsismus). In Anwendung auf die Ethik führt ein konsequent skeptizistischer Subjektivismus zur Verneinung interindividueller Werte und weist zum Egoismus.
In den Sozialwissenschaften, besonders in der Soziologie und Politikwissenschaft, hat das Gegensatzpaar Subjektivismus <=> Objektivismus eine noch eigene Bedeutung. So lässt sich in Anthony Giddens Strukturationstheorie der Versuch zu sehen, die beiden Strömungen in einer Metatheorie zu verbinden und damit die so genannte Theoriekrise in den Sozialwissenschaften aufzulösen.