Sulechów
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Sulechów / Züllichau | |||
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Basisdaten | |||
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Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Lebus | ||
Landkreis: | Zielona Góra | ||
Fläche: | 6,8 km² | ||
Geographische Lage: | Koordinaten: 52° 05' N, 15° 37' O52° 05' N, 15° 37' O | ||
Einwohner: | 17.843 (2004) | ||
Postleitzahl: | 66-100 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 68 | ||
Kfz-Kennzeichen: | FZI |
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Wirtschaft & Verkehr | |||
Straße: | Gorzów Wielkopolski–Zielona Góra | ||
Schienenweg: | Posen–Gubin | ||
Nächster int. Flughafen: | Flughafen Posen | ||
Gemeinde | |||
Gemeindeart: | Stadt- und Landgemeinde | ||
Gemeindegliederung: | 26 Ortschaften | ||
Fläche: | 235,95 km² | ||
Einwohner: | 26.324 (2004) | ||
Verwaltung (Stand: 2007) | |||
Bürgermeister: | Ignacy Odważny | ||
Adresse: | pl. Ratuszowy 6 66-100 Sulechów |
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Webpräsenz: | www.sulechow.pl |
Sulechów, deutscher Name Züllichau, ist eine Kleinstadt in der polnischen Woiwodschaft Lebus.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografische Lage
Die Stadt liegt im Südosten der Woiwodschaft Lebus, sechs Kilometer nördlich des Oderknies, wo der Fluss sich nach Süden wendet. Hier kreuzen sich die beiden Fernstraßen 3 und 32, und die Woiwodschafts-Hauptstadt Zielona Góra (Grünberg) ist nur 15 Kilometer in südlicher Richtung entfernt.
[Bearbeiten] Geschichte
Das Gebiet um das spätere Züllichau war bereits im vierten Jahrhundert n. Chr. besiedelt. Seit dem 10. Jahrhundert gehörte es zum Großpolnischen Reich unter Mieszko I., nach dessen Zerfall ab 1138 zum damals polnischen Herzogtum Schlesien. Die Stadtgründung erfolgte im Zuge der Besiedelungsbestrebungen der schlesischen Herzöge etwa um 1250. Eine erste urkundliche Erwähnung erfuhr Züllichau im Jahre 1319. Da sich in der Stadt schon damals wichtige Handelswege kreuzten, entwickelte sie sich schnell zu einem bedeutenden Umschlagplatz.
1537 wurde der Züllichower Kreis von dem Markgrafen Hans von Küstrin erworben, der ihn in die damals von ihm beherrschte Neumark eingliederte. Damit gehörte auch die Stadt Züllichau für die nächsten Jahrhunderte zum deutschen Reichsgebiet. Mit dem Zuzug von Einwanderern aus Franken und Flandern entstand mit dem Weberhandwerk ein neuer und einträglicher Wirtschaftszweig. Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts verdoppelte sich die Einwohnerzahl auf 4.000. Rückschläge hatte Züllichau durch zwei große Stadtbrände in den Jahren 1557 und 1687 zu verkraften.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts, Züllichau war jetzt Bestandteil des preußischen Königreiches, wurde die Stadt angesichts der bevorstehenden Schlesienkriege zu einer Garnisionsstadt entwickelt. Das 19. Jahrhundert stand im Zeichen einer weiteren positiven Stadtentwicklung. Durch die preußische Verwaltungsreform wurde Züllichau Kreisstadt des ausgedehnten Landkreises Züllichau-Schwiebus. Das traditionelle Tuchmachergewerbe hatte sich zu einer leistungsstarken Textilindustrie entwickelt. Der Ausbau der Landstraßen, der 1872 erfolgte Anschluss an die Bahnlinie Guben–Posen und die Eröffnung des Oderhafens Odereck (Cigacice) 1898 förderten die Ansiedlung neuer Industriebetriebe, etwa der Metallverarbeitung. Die Einwohnerzahl stieg auf über 8.000.
Der Anfang des 20. Jahrhunderts stand im Zeichen reger Bautätigkeit, in der ein neues Landratsgebäude, das Schützenhaus und zahlreiche Villen errichtet wurden. Der Verlust der Provinz Posen nach dem Ersten Weltkrieg wirkte sich für Züllichaus Wirtschaft sehr negativ aus, denn es lag jetzt im Grenzbereich zu Polen. Durch den Zuzug vieler Menschen aus den verlorenen Ostprovinzen erhöhte sich die Einwohnerzahl noch einmal und betrug 1939 9.630. Bei der Eroberung der Stadt durch russische Truppen Anfang 1945 kam es zu erheblichen Zerstörungen. Mit der Übernahme durch die polnische Verwaltung wurde die Umbenennung in Sulechów vollzogen.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- In der Aleja Wielkopolska befindet sich das Züllichauer Schloss, ein spätklassizistischer Bau. Im Innern befindet sich eine 1701 für König Friedrich I. erbaute Kapelle.
- Im Zentrum der Stadt steht die Kreuzkirche mit Bauelementen verschiedener Stilepochen und einem Flügelaltar von 1767.
- Ebenfalls im Zentrum steht das alte Rathaus, dessen älteste Teile aus dem 16. Jahrhundert stammen.
- Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung sind Teile der Stadtmauer und das barocke Crossener Tor erhalten geblieben.
[Bearbeiten] Gmina
Zur Gemeinde Sulechów gehören die 26 Ortschaften:
- Sulechów
- Boryń
- Brody
- Brzezie k/ Pomorska
- Brzezie k/ Sulechowa
- Buków
- Cigacice
- Głogusz
- Górki Małe
- Górzykowo
- Kalsk
- Karczyn
- Kije
- Klępsk
- Krężoły
- Kruszyna
- Laskowo
- Leśna Góra
- Łęgowo
- Mozów
- Nowy Klępsk
- Nowy Świat
- Obłotne
- Okunin
- Pomorsko
- Przygubiel
[Bearbeiten] Partnerstadt
[Bearbeiten] Bedeutende Persönlichkeiten
- Caspar Neumann, * 11. Juli 1683 in Züllichau, deutscher Chemiker und Apotheker
- Rüdiger Graf von der Goltz, * 8. Dezember 1865 in Züllichau
- Wilhelmine Herzlieb, * 22. Mai 1789 in Züllichau, Vorbild für die "Ottilie" in Goethes "Die Wahlverwandtschaften"
- Am 28. September 1828 gab Frédéric Chopin auf der Durchreise in spontanes Konzert
- Olga Tokarczuk, * 29. Januar 1962 in Sulechów, polnische Schriftstellerin
[Bearbeiten] siehe auch
Babimost (Bomst) - Stadt | Bojadła (Boyadel) | Czerwieńsk (Rothenburg an der Oder) - Stadt | Kargowa (Unruhstadt) - Stadt | Nowogród Bobrzański (Naumburg am Bober) - Stadt | Sulechów (Züllichau) - Stadt | Świdnica (Schweinitz) | Trzebiechów (Trebschen) | Zabór (Saabor) | Zielona Góra (Grünberg-Land)
Am 21.11.1658 wurde Johann Gottfried Roesner in Züllichau geboren. Er war später Bürgermeister von Thorn und wurde beim "Thorner Blutgericht" wegen seiner Haltung zur katholischen Kirche am 07.12.1724 hingerichtet. Nachzulesen unter dem Stichwort "Thorner Blutgericht".