Technische Hochschule
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Höhere technische Bildung (und ihre Entstehung) |
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Eine Technische Hochschule (Abkürzung: TH) ist eine wissenschaftliche Hochschule, die sich auf Natur- und Ingenieurwissenschaften konzentriert. Die meisten Technischen Hochschulen änderten in den 1970er Jahren ihren Namen in Technische Universität (Abkürzung: TU).
Im Mittelalter wurde ein Bildungsinstitut nur als Universität bezeichnet, wenn es einen bestimmten klassischen Fächerkanon, der die Fächer Philosophie, Medizin, Jura und Theologie beinhaltete, lehrte.
In modernen Zeiten wurden andere Fächer wie Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften wichtiger. Instituten der Tertiärstufe, die sich auf diese Fächer konzentrierten und nicht den klassischen Fächerkanon anboten, wurde die prestigeträchtige Bezeichnung Universität verweigert, so dass diese das allgemeine Wort für tertiäre Bildung – Hochschule – verwenden mussten. Die erste Technische Hochschule in einem deutschen Staat nach heutigem Staatsgebiet war 1825 das Polytechnikum in Karlsruhe (heute Universität Karlsruhe (TH)).
Der große Durchbruch gelang in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, nachdem die Technischen Hochschulen im Deutschen Reich nach der Einführung des Diplom-Ingenieurs im Jahre 1899 dann im Jahre 1901 auch das Recht erhalten hatten, den spezifischen Doktortitel "Doktor-Ingenieur" (Dr.-Ing.) zu verleihen. In den 1960er bis 1980er Jahren benannten sich die meisten Technischen Hochschulen in "Technische Universität" um – meist mit einem breiteren Fächerspektrum als zuvor - was mit einem weiteren Prestigegewinn und mit einem höheren Anteil an der Grundlagenforschung einherging.
Einige Technische Hochschulen tragen diese Bezeichnung noch immer im Namen: die RWTH Aachen in NRW, die Universität Karlsruhe (TH) sowie die ETH Zürich und die EPF Lausanne in der Schweiz.