Thüngen (Bayern)
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Main-Spessart | |
Verwaltungsge- meinschaft: |
Zellingen | |
Koordinaten: | Koordinaten: 49° 57′ N, 9° 52′ O49° 57′ N, 9° 52′ O | |
Höhe: | 199 m ü. NN | |
Fläche: | 13,61 km² | |
Einwohner: | 1375 (30. Dez. 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 101 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 97289 | |
Vorwahl: | 09360 | |
Kfz-Kennzeichen: | MSP | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 77 189 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Markt Thüngen Würzburger Str. 26 97225 Zellingen |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Klaus Enzmann (Bürger) |
Thüngen ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Zellingen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Thüngen liegt in der Region Würzburg an der Wern, 25 km nördlich von Würzburg und 30km westlich von Schweinfurt.
Es existiert nur die Gemarkung Thüngen.
[Bearbeiten] Geschichte
Am 19. April 788 wird der Ort Thüngen erstmals urkundlich erwähnt. Im "Codex Eberhardi" heißt es:
„... Manto comes et frater eius Megingoz tradiderunt sancto Bonifacio bona sua in his locis: Isinhusen, Wanchei, Heselere, Tungede, Binizfelt, Hoholtesheim, Steti, Bucheled ..“
Fast über 550 Jahre später nämlich 1366 wurde erstmals ein Thüngener Bürger genannt und 1419 die erste Dorfordnung erlassen.
1465 wurde Thüngen zur Stadt erhoben, was die Befestigung mit Mauern und Türmen sowie eine Stadtverfassung erlaubt. Zünfte dürfen eingeführt werden und Wochenmärkte abgehalten werden
Am 28. Juni 1814 wurde Thüngen im zusammenhang mit den Napoleonischen Kriegen dem Königreich Bayern zugesprochen.
1825 musste das Zunftwesen eingestellt werden. Offiziell wurde das Stadtrecht niemals aberkannt
41 Jahre später, 1846 wurde die heute noch bestehende Schlossbrauerei Thüngen durch Wilhelm, Wolfgang und Hanskarl von Thüngen gegründet-
Nach der Fertigstellung der "Werntalbahn" am 1879 fur am 16. April der erste Zug durch Thüngen.
In Gegenwart des Prinzen Ludwig von Bayern wird die am 18. Mai 1892 Ludwigslinde auf dem Planplatz gepflanzt.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet des Marktes wurden 1970 1.336, 1987 dann 1.341 und im Jahr 2006 1.375 Einwohner gezählt.
[Bearbeiten] Politik
Bürgermeister ist Klaus Enzmann (Bürger). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Armin Weber (Bürger).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 619.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 54.000 €.
[Bearbeiten] Wappen
„Das Wappen ist geteilt von Silber und Rot, und zwar hier nicht durch eine Zinnenteilung wie in den ersten Entwürfen, sondern durch eine so genannte Scharte (zwischen zwei Zinnen), womit das Schloss als örtliches Wahrzeichen symbolisiert sein soll. Oben (in Silber) das Stammwappen der Freiherren von Thüngen Lutz'scher Linie, unten in Rot ein silbernes, sechspeichiges Zahnrad als Sinnbild für die ortsansässige Industrie (und damit auch für das Gewerbe) zwischen zwei goldenen Ähren als Hinweis auf die Landwirtschaft in der Gemeinde.“
– Heraldiker Karl Haas
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Thüngen ist Sitz der Herrschaft von Thüngen. In Thüngen stehen zwei Schlösser, wovon noch eines von den Adelsfamilie bewohnt wird. An der "Wern" befindet sich ein historisches Wehr sowie das "Wagenhäuschen". Am Marktplatz steht die St. Georgs Kirche sowie das alte Rathaus.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 363 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 37 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 541. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe 2 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 16 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 608 ha, davon waren 578 ha Ackerfläche und 29 ha Dauergrünfläche.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
- SchmitterGroup: Automobilzulieferer
- Ammersbach GmbH: Konstruktionstechnik
- Hugo Kämpf GmbH & Co. KG: Sägewerk, das Holz für die Dresdner Frauenkirche ist aus diesem Werk
- Birnbaum e.K.: Brotkörbe, Brotbackformen
- Fluri-Plast GmbH: Kunststoffbearbeitung
- KRESS-BAU GmbH: Bauunternehmen
- Herzog von Franken, eine bekannte Brauerei
unter anderem noch einige Klein- und Einzelunternehmen
[Bearbeiten] Verkehr
Thüngen wird durchquert von der B26. Auf höhe des Gasthofes "Schwarzer Adler" trifft die ST2437 mit Anschluss an die B27 Richtung Würzburg auf die B26. Die elektrifizierte Werntalbahn wird mitlerweile nur noch für den Güterverkehr verwendet, es besteht jedoch die Planung, wider Personenzüge fahren zu lassen. Das Bahnhofsgebäude wird privat bewohnt.
[Bearbeiten] Bildung
Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:
- Kindergärten: 50 Kindergartenplätze mit 46 Kindern
- Volksschulen: 1 mit 14 Lehrern und 224 Schülern
[Bearbeiten] Sonstiges
[Bearbeiten] Kurios
2007 wurde der CSU-Ortsverband in einem "Stern-Artikel" als Beispiel genommen, in dem es um den Rücktritt Edmund Stoibers von seinem Ämtern als Ministerpräsident und Parteivorsitzender ging.
[Bearbeiten] Literatur
Hannskarl Frhr. von Thüngen: Das Haus Thüngen 788 - 1988. Geschichte eines fränkischen Adelsgeschlechts. Echter Verlag, Würzburg 1988, ISBN 3-429-01162-0
Fritz Kugler: Thüngener Heimatbuch ---, Markt Thüngen 1988, ISBN wird nachgetragen
[Bearbeiten] Siehe auch
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