Turbotrain
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Turbotrain waren frühere, auf Gasturbinen basierende französische Hochgeschwindigkeitszüge. Sie wurden erstmals 1967 in den Dienst der französischen Staatsbahn SNCF gestellt und fuhren bis 2005. Der Turbotrain leistete einen maßgeblichen Anteil an der Entwicklung des TGV.
Insgesamt gab es vier Versionen des Zuges:
- Experimentalzug TGS: Die Versuche begannen am 25. April 1967. Am 15. Oktober 1971 erreichte der TGS eine Geschwindigkeit von 252 km/h.
- Erste Turbotrain-Generation ETG: der ETG (Elément à Turbine à Gaz) bestand aus vier Wagen mit 188 Sitzplätzen und besaß sowohl einen Dieselmotor als auch einen Gasturbinenmotor. Der ETG ging 1971 auf der Strecke von Paris über Caen nach Cherbourg in Betrieb.
- Zweite Turbotrain-Generation RTG: Der RTG (Rame à Turbine à Gaz) besaß eine hydraulische Kraftübertragung. Eine Einheit bestand aus fünf Wagen mit 280 Sitzplätzen. Die Indienststellung erfolgte in den Jahren 1972 bis 1976. Insgesamt wurden 41 Einheiten in Dienst gestellt. Der Zug besaß zwei Gasturbinen mit einer Leistung von ursprünglich je 820 kW und erreichte eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Die Einheiten wurden ab 1973 auf den Strecken Straßburg-Lyon und Lyon-Nantes und ab 1975 auf den Strecken Paris-Caen-Cherbourg und Paris-Deauville-Dives-Cabourg eingesetzt.
- Experimentierzug TGV 001
Nach der Elektrifizierung der Strecke Paris-Caen-Cherbourg im Jahre 1996 wurden die RTG-Züge bis 2005 auf der Linie von Lyon nach Bordeaux eingesetzt. Die RTG-Züge waren in der Öffentlichkeit sehr beliebt, weshalb ihre Ablösung durch Corail-Züge sehr bedauert wurde.
Eine betriebsfähige Einheit befindet sich heute im Verkehrsmuseum von Mülhausen.