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Universität Bremen

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Universität Bremen
Gründungsjahr: 1971
Ort: Bremen
Studiengänge: ca. 80
Fachbereiche: 12
Mitarbeiter: ca. 3.030 (2005)
davon 1.500 wiss. Mitarbeiter (2005)
immatrikulierte Studenten: 20.000 (12.2006)
Frauenquote: 52% (12.2006)
Rektor: Prof. Dr. Wilfried Müller
Anschrift der Universität: Bibliothekstraße 1
28359 Bremen
Website: www.uni-bremen.de

Die Universität Bremen ist mit ca. 20.000 Studierenden und über 1.500 Wissenschaftlern die größte Hochschule des Landes Bremen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Zentrales „Mehrzweckhochhaus“ (MZH) an der Universität Bremen
Zentrales „Mehrzweckhochhaus“ (MZH) an der Universität Bremen

Vorläufer der heutigen Universität Bremen ist die „Bremer Lateinschule“, die 1584 zum „Gymnasium Academicum“ umbenannt wurde. 1610 erfolgte die Umwandlung zum „Gymnasium Illustre“, einer Hochschule mit den vier klassischen Fakultäten Theologie, Jura, Medizin, Philosophie; diese bestand bis 1810 und wurde von Napoleon I. aufgelöst. Unter der napoleonischen Herrschaft wurde stattdessen über eine „französisch-bremische Universität“ nachgedacht. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde im Jahre 1948 über die Gründung einer „Internationalen Universität Bremen“ diskutiert.

Der Studienbetrieb der heutigen Universität wurde zum Wintersemester 1971/72 aufgenommen. Die Gründungsphase in den 1960er Jahren verlief sehr kontrovers und führte u. a. zur Beendigung der Bremer Koalition zwischen SPD und FDP. Sie war auch von einem Bauland-Skandal begleitet. Die Grundsteinlegung erfolgte am 11. November 1970 durch Studenten und Schüler unter dem Namen „Marx & Moritz-Universität“ (letzteres nach dem Namen des damaligen Bildungssenators Moritz Thape). Die Universität wurde von Politik, Dozenten und Studenten mit einem ausdrücklich libertären Anspruch gegründet. 1973 wurde die Pädagogische Hochschule integriert, wodurch der Schwerpunkt der Universität zunächst in der Lehrerausbildung lag.

Von Studierenden 2004 als Protestaktion gegen Raumnot errichtetes Gebäude „Geisteswissenschaften 3“ (GW3)
Von Studierenden 2004 als Protestaktion gegen Raumnot errichtetes Gebäude „Geisteswissenschaften 3“ (GW3)

Besonderes Merkmal war zunächst die Drittelparität, die Gleichberechtigung der Statusgruppen Lehrende, Studierende und der so genannten Dienstleister in den universitären Selbstverwaltungsgremien. Die Klage einiger Professoren beendete schließlich die Drittelparität. Einige Bestandteile des so genannten Bremer Modells sind bis heute erhalten geblieben. Ferner ist die Lehre auf forschendes Lernen, Interdisziplinarität, Praxisorientierung und Verantwortung gegenüber der Gesellschaft ausgerichtet. Insbesondere in der Informatik existiert dieses Modell weiter, so wird ein bedeutender Teil des Hauptstudiums in einem studentischen Projekt (Projektstudium) absolviert.

Das Bremer Modell brachte der Uni Bremen den Ruf einer roten Kaderschmiede ein, ebenso wie die früher nicht selten an den Gremientagen am Mittwoch Vormittag (nominell keine Veranstaltungen) durchgeführten Außendarstellungen (Demonstrationen) in der Bremer Innenstadt.

Seit einigen Jahren hat sich das Bild von der roten Kaderschmiede hin zu einer modernen Universität gewandelt. So hat der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft Bremen zur „Stadt der Wissenschaft 2005“ gekürt. Im Zuge der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder im Jahr 2006 wurde die Universität Bremen für ihre „Zukunftskonzepte zur universitären Spitzenforschung“ als möglicherweise förderungswürdig für besondere Förderungsmittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet.

[Bearbeiten] Lehre

Die Universität bietet ein Studium fast aller größeren Wissenschaften an. Nicht gelehrt werden aber zum Beispiel Medizin, Architektur und Theologie. Die Universität ist in zwölf Fachbereiche (Fakultäten) gegliedert:

Die Glashalle der Uni Bremen gilt neben dem Fallturm Bremen als Wahrzeichen des Campus und wird unter anderem für Versammlungen der Studierenden genutzt.
Die Glashalle der Uni Bremen gilt neben dem Fallturm Bremen als Wahrzeichen des Campus und wird unter anderem für Versammlungen der Studierenden genutzt.

Das Kursmanagementsystem Stud.IP wird als Lernplattform zur Organisation von Lehre und Studium an der Universität eingesetzt.

[Bearbeiten] Forschung

Neues Gebäude auf dem Campus: Cartesium
Neues Gebäude auf dem Campus: Cartesium

In einigen Fachbereichen gehört die Universität Bremen zu den führenden Hochschulen in Deutschland. Dies wird zum einen durch die hohen Drittmittel-Einnahmen als auch durch die DFG-Sonderforschungsbereiche und andere bedeutende Forschungseinrichtungen dokumentiert.

An der Uni Bremen gibt es seit 1991 einen Beschluss des Akademischen Senates, der Militär- und Rüstungsforschung ablehnt.

Die Universität Bremen ist Teil des Wbone-Netzwerks für Bildungseinrichtungen.

[Bearbeiten] Sonderforschungsbereiche

Die Universität verfügt über sieben Sonderforschungsbereiche (SFB):

  • SFB 372: Sprühkompaktieren
  • SFB 517: Neuronale Grundlagen kognitiver Leistungen
  • SFB 570: Distortion Engineering - Verzugsbeherrschung in der Fertigung
  • SFB 597: Staatlichkeit im Wandel
  • SFB/TR4: Prozeßketten zur Replikation komplexer Optikkomponenten
  • SFB/TR8: Raumkognition - Schließen, Handeln, Interagieren
  • SFB 637: Selbststeuerung logistischer Prozesse

[Bearbeiten] Forschungseinrichtungen

Im Bereich des Campus sind viele Institute und Forschungseinrichtungen angesiedelt, die der Universität entweder angehören oder in enger Kooperation mit ihr stehen. Zu den größeren Einrichtungen gehören unter anderem:

Der Fallturm Bremen gehört zum Institut ZARM.
Der Fallturm Bremen gehört zum Institut ZARM.
  • AIB; Arbeitswissenschaftliches Institut Bremen
  • ANT; Arbeitsbereich Nachrichtentechnik
  • Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik in Europa - EUROMEMO
  • artec - Forschungszentrum Nachhaltigkeit
  • BCM; Bremer Centrum für Mechatronik
  • Bremer Institut für angewandte Strahltechnik (BIAS), seit 1977
  • Bremer Institut für Betriebstechnik und angewandte Arbeitswissenschaft (BIBA)
  • Center for Medical Diagnostic Systems and Visualization (MeVis), seit 1995
  • DFG-Forschungszentrum Ozeanränder, seit 2001
  • Das Labor Bremen des Deutschen Forschungszentrums für künstliche Intelligenz (DFKI)
  • Forschungsstelle Osteuropa, seit 1982
  • Forschungs- und Kooperationsstelle Schifffahrt, seit 1997
  • Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung
  • Institut für Interkulturelle und Internationale Studien (InIIS)
  • IMSAS - Institut für Mikrosensoren, -aktuatoren und -systeme
  • IALB - Institut für elektrische Antriebe, Leistungselektronik und Bauelemente
  • IAW - Institut für Arbeit und Wirtschaft
  • Institut für Informationsmanagement Bremen GmbH (ifib)
  • Institut für Hirnforschung (IfH)
  • Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL), seit 1954
  • ITEM - Institut für Theoretische Elektrotechnik und Mikroelektronik
  • IWT - Stiftung Institut für Werkstofftechnik
  • Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie (MPI Bremen)
  • Progress-Institut für Wirtschaftsforschung (PIW)
  • Technologie-Zentrum Informatik (TZI), seit 1995
  • ZARM - Zentrum für angewandte Raumfahrttechnik und Mikrogravitation
  • Zentrum für Technomathematik
  • Zentrum für Umweltforschung und Umwelttechnologie (UFT)
  • Zentrum philosophische Grundlagen der Wissenschaften (ZPHG), seit 1984
  • Institut für Umweltphysik (IUP) und Fernerkundung (IFE)

[Bearbeiten] Finanzen

Der Campus der Uni-Bremen von oben
Der Campus der Uni-Bremen von oben

Im Jahr 2005 verfügte die Uni Bremen über einen Gesamtetat von ca. 237 Millionen Euro. Davon stammten etwa 67 Millionen aus Drittmitteln.

Sparmaßnahmen der Bremer Landesregierung und die Belastungen durch die wachsende Zahl der Studierenden haben die Finanzsituation der Universität verschlechtert. Eine Folge der finanziellen Probleme ist die Diskussion zur Einführung von Studiengebühren seit Ende 2002. Eine Verwaltungsgebühr in Höhe von 50 € pro Semester wurde 2004 eingeführt. Momentan wird von der Bremer Politik der HGP (Hochschulgesamtplan) diskutiert, in dem die Finanzmittel der nächsten Jahre bestimmt sind. Hierbei soll es zu einer Kürzung um ca. 25% kommen, in deren Folge die Studiengänge Sport und Behindertenpädagogik geschlossen und andere nur noch als Rumpfstudiengänge fortgeführt werden sollen. Die Entscheidung darüber wurde am 16. Februar im zuständigen Ausschuss der Bremer Bürgerschaft getroffen.

[Bearbeiten] Lage

Lage der Universität und der Außenstelle am Barkhof (rot)
Lage der Universität und der Außenstelle am Barkhof (rot)

Die Universität Bremen ist eine Campus-Universität, das heißt beinahe alle Einrichtungen sind zentral an der Universität und dem benachbarten „Technologie-Park Bremen“ angesiedelt.

Der Campus bildet mit dem Technologie-Park fast einen eigenen Stadtteil am Rande Bremens und liegt verkehrsgünstig an der Autobahn A27 mit eigener Abfahrt. Darüber hinaus ist die Universität gut per Bus (Linien 20, 21, 22, 28, 630, 670) oder Straßenbahn zu erreichen. Auf dem Campus gibt es allein 3 Haltestellen der Straßenbahnlinie 6

Ein kleiner Teil der Universität ist im Gebäude am Barkhof untergebracht, einer ehemaligen Schule nahe am Hauptbahnhof. Auf der Weser-Halbinsel Teerhof befindet sich das Gästehaus der Universität.

Die Bremer Studenten nehmen, genau wie ihre Marburger Kommilitonen, für sich in Anspruch, das beste Semesterticket Deutschlands zu haben. Bremer Studenten fahren mit ihrem Ticket bis (im Uhrzeigersinn) Cuxhaven, Hamburg, Hannover, Osnabrück, Rheine, Emden, Norddeich und Wilhelmshaven.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks


Koordinaten: 53° 6' 31" N, 8° 51' 13" O

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