University College London
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University College London | |
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Motto: | Cuncti adsint meritaeque expectent praemia palmae „Lasst alle (zusammen) kommen, die durch Verdienst Belohnung verdienen“ |
Provost: | Prof. Malcolm Grant |
Gründungsjahr: | 1826 |
Ort: | London (Großbritannien) |
Studiengänge: | XX |
Fakultäten: | |
immatrikulierte Studenten: | 19.299 (TT.MM.JJJJ) |
flächenbez. Studienplätze: | (TT.MM.JJJJ) |
Frauenquote: | ca. 52 % |
Mitarbeiter: | 3.800 |
davon wissenschaftliche Mitarbeiter: |
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Mitglied von: | University of London, Russell-Gruppe |
Anschrift des Rektorats: | Provost Office South Cloister Gower Street London WC1E 6BT |
Website: | http://www.ucl.ac.uk/ |
Das University College London, abgekürzt UCL, ist ein College der Universität London. Das College ist Mitglied der Russell-Gruppe und die drittälteste Hochschule in England.
Die fast 25.000 Mitarbeiter und Studenten machen das College zu einem der größten in Großbritannien. Es ist dort auch eine der ältesten Institutionen der höheren Ausbildung und Mitglied der Russell-Gruppe. Innerhalb dieser Gruppe gehört es zusammen mit der Universität Oxford, der Universität Cambridge, der London School of Economics and Political Science und dem Imperial College London zur Untergruppe „G5“, den Elite-Universitäten. Das UCL ist auch durchwegs unter den Top 5 in den League Tables of British Universities, also den Aufstellungen über die Leistungen der einzelnen britischen Universitäten aufgeführt. Es hat einen jährlichen Umsatz von über 550 Millionen £ und steuert mehr als 40% der Forschungsgelder der Russell-Gruppe bei.
Der Hauptteil des College ist im Londoner Stadtteil Bloomsbury an der Gower Street zu finden. Die U-Bahn Stationen Euston Station, Euston Square und Warren Street liegen in der Nähe.
[Bearbeiten] Geschichte
Das UCL wurde am 11. Februar 1826 unter dem Namen „University of London“ als eine Alternative zu den streng religiösen Universitäten von Oxford und Cambridge gegründet. Es wird häufig behauptet, dass die University of London nach Oxford und Cambridge die drittälteste Universität Englands sei. Erst 1836 jedoch wurde die Hochschule gesetzlich anerkannt und ihr das Recht, akademische Grade zuzusprechen, erteilt. Die University of London wurde in den noch heute gültigen Namen University College London umbenannt. Demnach datiert die Konzession für das gesetzmäßige Führen einer universitären Anstalt auf nach der Gründung, die auf das Jahr 1829 datiert ist, vom King's College London, das heute zusammen mit dem UCL zur University of London gehört, und ebenso nach der Gründung der Universität von Durham (1832).
Das UCL war die erste Hochschule in England, die Studenten, ungeachtet ihrer Rasse, Religion oder politischer Anschauung, die Möglichkeit gab, zu studieren. Es war vielleicht die erste, die Frauen gleich wie Männer akzeptierte (die Universität von Bristol behauptet dasselbe von sich – da aber beide Hochschulen Studenten zu akademischen Graden der University of London zugelassen haben, ist es möglich, dass dies zeitgleich geschehen ist). Es war auch die erste Hochschule in England, die eine Studentenorganisation eingerichtet hat (obwohl Männer und Frauen bis 1945 jeweils getrennt waren) und auch die erste, die Lehrstühle in Industriechemie, Chemie, Ägyptologie, Elektrotechnik, Englisch, Französisch, Geographie, Deutsch, Italienisch, Papyrologie, Phonetik, Psychologie und Zoologie besetzt hatte.
1907 wurde die ursprüngliche University of London wiederhergestellt und viele der Hochschulen, einschließlich des UCLs, verloren ihren gesonderten Status. Dies bestand bis 1977, als in einer neuen Urkunde die Unabhängigkeit des UCLs festgehalten wurde.
1985 wurde das Hauptgebäude an der Gower Street endlich fertig gebaut - 158 Jahre nachdem das Fundament gelegt wurde.
1973 wurde das UCL die erste internationale Verbindung zum ARPANET, dem Vorläufer des heutigen Internets.
Im August 1998 wurde die medizinische Schule des UCL mit der The Royal Free Hospital Medical School zusammengeschlossen, um die neue Royal Free and University College Medical School zu schaffen.
Auch heute noch behält das UCL seinen streng säkularen Charakter bei, und anders als bei den meisten anderen britischen Universitäten hat es auf dem Campus weder ein christliches Kaplansamt, noch muslimische Gebetsräume. Wegen dieses Grundsatzes ist das UCL auch bekannt als „the godless institution of Gower Street“, d.h. auf deutsch „die gottlose Anstalt an der Gower Street”.
Die Studentenorganisation des UCL hat dieselben Prinzipien wie das UCL und es ist ihr konstitutionell untersagt, sich an eine politische Partei zu binden. Dem Umstand, dass Kandidaten für Ämter nicht auf Parteikarten werben können, lässt sich die relativ apolitische Einstellung des UCL zuschreiben, vor allem im Gegensatz zu nahe gelegenen Einrichtungen wie die London School of Economics and Political Science. Man kann diese aber gleichermaßen mit den sozialen/kulturellen Tendenzen der Studentenschaft und der Universitätsleitung in Zusammenhang bringen.
Die Bibliothek des UCL selbst ist schon berühmt; ihre Sammlung schließt auch eine Erstausgabe von Newtons bedeutendem Werk „Philosophiae Naturalis Principia Mathematica“ ein.
Im Oktober 2002 wurde angekündigt, das UCL mit dem Imperial College London zusammenzuschließen. Faktisch wäre die Fusion weit über eine reine Übernahme des UCL durch das Imperial College hinausgegangen und wurde von den Mitarbeitern wie auch von der Studentenorganisation abgelehnt. Was zur Verärgerung des Personals und der Studentenschaft beigetragen hat, war die ungenügende Miteinbeziehung ihrerseits, bevor der Antrag zur Fusionierung überhaupt gestellt wurde. Bei einer Dringlichkeitssitzung, die von der University College London Union einberufen worden war, um den Zusammenschluss und die Haltung der Schülerorganisation zu bereden, stürmte der damalige Dekan Sir Derek Roberts aus dem Bloomsbury-Theater hinaus und weigerte sich, auf einen Sprecher zu hören, der sich der Fusion der beiden Hochschulen entgegensetzte. Er selbst hatte kurz vorher eine Rede dafür gehalten. Einen Monat später, nach einer energischen Kampagne, wurden die Pläne, die beiden Universitäten zusammen zu legen, aufgegeben.
Am 1. August 2003 übernahm Professor Malcolm Grant (Biographie) das Amt des Präsidenten und Dekans (Direktor des UCL) von Sir Derek Roberts, der vom Ruhestand zurückgerufen worden war, um übergangsweise das Amt des Dekans zu besetzen. Kurz nach seiner Amtseinführung 2004, begann das UCL die „Campaign for UCL“, zu deutsch: Kampagne für das UCL. Sie zielte darauf ab, Geldmittel in der Höhe von 300 Millionen Pfund von ehemaligen und derzeitigen Mitgliedern und Gönnern der Hochschule aufzubringen. Diese Art der aktiven Werbetätigkeit ist traditionell eher unüblich für britische Universitäten und ähnelt den an amerikanischen Universitäten gängigen Methoden der Finanzierung.
[Bearbeiten] Berühmte Persönlichkeiten
- Sir William Ramsay, Nobelpreisträger für Chemie
- William Kingdon Clifford (1845-1879), Philosoph und Mathematiker
- Pete Doherty, Dichter und Musiker
- Daryll Forde, Anthropologe
- Philip Johnson-Laird, Psychologe
- Otto Krayer, Mediziner und Pharmakologe