Wilhelm August Berberich
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Wilhelm August Berberich (* 1. Januar 1861 in Uissigheim; † 9. Oktober 1929 in Karlsruhe) war ein deutscher Pädagoge und Dichter. Nach einem Vorseminar in Tauberbischofsheim beendete er die Ausbildung zum Lehrer in Karlsruhe. 1879 erhielt er eine Anstellung als Lehrer in Gernsbach, bis er 1882 seine Lehrtätigkeit in Karlsruhe bis zu seinem Ruhestand 1924 fortsetzte. Im Jahre 1905 gründete er den "Katholischen Lehrerverein in Baden", heute Verband Bildung und Erziehung (VBE). 1926 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde von Uissigheim zuteil.
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[Bearbeiten] Lehr- und Vereinstätigkeit
Im Lehrerseminar in Karlsruhe war er den damaligen liberalen Einflüssen stark ausgesetzt und strebte nach dem Menschenbild humanistischer Prägung. Seine Vorbilder waren Kant, Spinoza, Fichte und Rousseau. Er gelangte jedoch mit den Jahren zu der Überzeugung, dass eine natürliche Ordnung und Harmonie ohne Gott nur Eitelkeit sei, und näherte sich so sehr stark dem katholischen Glauben an. Seine Arbeit als Lehrer und Erzieher basierte auf seiner religiösen Überzeugung, und obwohl er unter Kollegen geachtet und beliebt war, war ihm doch eine größere Karriere als Lehrer verbaut, da er seine Ansichten nur ungern unterordnete. Anlässlich des Katholikentages in Straßburg 1905 gründete er zusammen mit wenigen anderen den katholischen Lehrerverein, dessen erster Vorsitzender er wurde. 1906 bis 1908 redigierte er die von ihm gegründete "Badische Lehrerzeitung".
[Bearbeiten] Schriftstellerische Tätigkeit
W. A. Berberich betrachtete die schriftstellerische Tätigkeit als Teil seines Berufs und seiner Berufung; so entstand beispielsweise die dreiteilige "Deutsche Rechtschreibschule". Von größerer Bedeutung sind die Werke zu natürlichen und übernatürlichen Erziehungsgrundsätzen, in denen er die Bedeutung der Mütter für das Gelingen der Erziehung herausstellt. W. A. Berberich war außerdem ein Dichter der Romantik. Seine beiden größeren Epen "Tannenburg, ein Sang vom Spessart" und "Der Ritter von Hohenrode, eine Dichtung aus dem Schwarzwald" belegen, dass er zurecht ein "Dichter der Stille" genannt wurde. In seinen Werken vergleicht er das Dasein des Menschen oft mit den Vorgängen in der Natur:
- Nur eitel ist alles unter der Sonnen,
- und alles des Todes und flüchtiger Staub
- und kaum hat das Leben des Menschen begonnen,
- so sinkt er zur Erde wie fallendes Laub.
- (aus "Tannenburg, ein Sang vom Spessart")
[Bearbeiten] Werke
- Die heilige Beschauung in fünf Büchern
- Die junge Mutter in der christlichen Erziehung ihrer Kinder und im Gebete
- Im Hochwald
- Licht und Brot
- Mutterseelenallein
- Unter der Sonne
[Bearbeiten] Literatur
- Helmuth Lauf und Otto Uihlein: Uissigheim im Spiegel seiner 1200-jährigen Geschichte. Eigenverlag der Gemeinde Uissigheim, 1966
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Berberich, Wilhelm August |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pädagoge und Dichter |
GEBURTSDATUM | 1. Januar 1861 |
GEBURTSORT | Uissigheim |
STERBEDATUM | 9. Oktober 1929 |
STERBEORT | Karlsruhe |