Wilhelm Thöny
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Wilhelm Thöny (* 10. Februar 1888 in Graz; † 1. Mai 1949 in New York) ist ein bedeutender österreichischer Maler und Grafiker.
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[Bearbeiten] Leben
Während seines Studiums in München gehörte Thöny zu den ersten Mitgliedern der Münchner Neuen Sezession. Nach dem Ersten Weltkrieg, in dem er als Frontzeichner arbeitete, kehrte er in seine Geburtsstadt Graz zurück und war dort Mitbegründer und erster Präsident der Grazer Sezession (1923). 1931 emigrierte er mit seiner jüdischen Frau nach Frankreich, 1938 weiter nach New York, von wo aus er zahlreiche Ausstellungen in den USA organisierte.
Am 4. März 1948 wurden durch einen Brand in einem Lagerhaus über tausend seiner Grafiken und Gemälde, die in einer großen Kollektivausstellung gezeigt werden sollten, zerstört. Damit war fast sein ganzes Lebenswerk verloren. Von diesem Schicksalsschlag erholte er sich bis zu seinem Tod im Jahr 1949 nicht mehr.
[Bearbeiten] Wirken
Thöny war als Mensch und als Künstler ein Einzelgänger. Er fühlte sich keiner Kunstrichtung verpflichtet, was sich in den vielfältigen Techniken und Inhalten seiner Werke ausdrückt. Vor allem in seiner Grazer Zeit beherrschen Themen wie Einsamkeit und Kälte seine Bilder.
Inspiriert wurde er einerseits von der Beschaulichkeit der steirischen Landschaften, andererseits vom Trubel der Großstädte Paris und New York. Aber auch die Eindrücke von seinem Einsatz an der Front im Ersten Weltkrieg ziehen sich durch das gesamte Schaffen.
Sammlungen seiner Werke finden sich in der Grazer „Neuen Galerie“ und in der Österreichischen Galerie Belvedere in Wien.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Gemälde:
- Schulhof (1926/27)
- Begegnung (um 1925)
- Begegnung (um 1935)
- New York (um 1935)
- Fête au bois 1890 (1935)
- Portrait Kardinal Verdier (1937)
- Doppelportrait (um 1942)
- Zeichnungen:
- Die Rabeneltern aber schlemmen (um 1928)
- Pariser Sommermode (um 1935)
- ...mit y - Autobiographie (erschienen postum 1953)
[Bearbeiten] Illustrierte Bücher
- Andreas Schreiber: „Die Seltsamkeiten Lord Nightingales“. Mit sechs Radierungen von W. Thöny (1920)
- Daffner, Hugo: „Salome. Ihre Gestalt in Geschicht und Kunst, Dichtung - Bildende Kunst - Musik“, München, Hugo Schmidt, 1912. Mit einer Original-Radierung von Wilhelm Thöny
[Bearbeiten] Bibliografie
- W. Schmied: W. Thöny. Porträt eines Einzelgängers, 1976
- O. Breicha: W. Thöny. Sein Werk im Rupertinum, 1997
- O. Breicha: W. Thöny. Die französische Revolution. Faksimile-Wiedergaben von 30 Rötelzeichnungen, 1988
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Wilhelm Thöny im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://www.stmk.gv.at/verwaltung/lmj-ng/01/widerstand/b_tho_w.html Kurzbiografie und 4 Bilder
Personendaten | |
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NAME | Thöny, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Maler und Grafiker |
GEBURTSDATUM | 10. Februar 1888 |
GEBURTSORT | Graz |
STERBEDATUM | 1. Mai 1949 |
STERBEORT | New York |