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Wissensgesellschaft

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Begriff Wissensgesellschaft bezeichnet eine Gesellschaftsform in hochentwickelten Ländern, in der individuelles und kollektives Wissen und seine Organisation vermehrt zur Grundlage des sozialen und ökonomischen Zusammenlebens wird. Grundsätzlich jedoch baut jedes gesellschaftliche System auf Wissen auf.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Abgrenzungen

Derzeit scheint der flexiblere Begriff der Wissensgesellschaft den der Informationsgesellschaft abzulösen. Während der Begriff Informationsgesellschaft versucht, spezifisch technische (bezüglich neuer IuK-Technologien) und ökonomische Entwicklungen zu fassen, sind Gegenstände und Aspekte der Wissensgesellschaft breiter gestreut und werden einem komplexeren Gesellschaftsbild gerecht.

Die Bezeichnung Wissensgesellschaft wird im wissenschaftlichen, (bildungs-)politischen und privatwirtschaftlichen Zusammenhang gebraucht, um verschiedene gesellschaftliche Entwicklungen, die aus einer Neugewichtung von intellektuellem und praktischem Wissen entstanden sind, zu erfassen. Ob damit eine im Entstehen begriffene oder tatsächlich bereits real existierende Gesellschaftsform getroffen ist, bleibt Streitpunkt diverser theoretischer Ansätze.

[Bearbeiten] Geschichte des Begriffs

Erstmals wurde der Begriff der Wissensgesellschaft 1966 vom amerikanischen Soziologen Robert E. Lane verwendet („knowledgeable societies“). Daniel Bell, ebenfalls amerikanischer Soziologe, popularisierte das Konzept der Wissensgesellschaft 1973 in seiner Studie „The Coming of Post-Industrial Society. A Venture in Social Forecasting“ und versuchte darin zu zeigen, dass theoretisches Wissen die wichtigste Ressource der post-industriellen Gesellschaft darstelle, während in industrialisierten Gesellschaften Arbeit, Rohstoffe und Kapital die zentrale Rolle spielten. Nach Daniel Bell lässt sich der Strukturwandel der Gesellschaft auf ökonomischer Ebene an der Entwicklung zur Dienstleistungsökonomie und in kognitiver Hinsicht an der Einbeziehung von Wissenschaft und Wissensarbeit in die Produktion selbst beobachten.

Der Übergang von der Industrie- zur Wissensgesellschaft lässt sich zeitlich nicht genau fixieren. Verschiedene Denker haben ab den 50er bzw. 60er Jahren des 20. Jahrhunderts einen Strukturwandel innerhalb der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ordnung diagnostiziert, der mindestens so bedeutsam sein soll wie der Übergang von der Agrargesellschaft zur Industriegesellschaft. Erzeugung, Nutzung und Organisation von Wissen wurden als zentrale Quellen von Produktivität und Wachstum begriffen. Allerdings wird schon in der klassischen sozialwissenschaftlichen Literatur darauf hingewiesen, dass bereits die Industrialisierung eine wissensbasierte Gesellschaft voraussetzt, in der ein ent-traditionalisierter, systematischerer Umgang mit Wissen praktiziert wird.

Karl Marx z.B. sieht die Systematisierung, Verwissenschaftlichung und Technisierung der betrieblichen und gesellschaftlichen Wissensbestände vor allem als Mittel zum Zweck kapitalistischer Herrschaftsstrukturen. Max Weber verweist im Zuge einer umfassenden Analyse der europäischen Geistesgeschichte auf die Berechen- und Kalkulierbarkeit wirtschaftlicher Prozesse als Indikatoren für eine rationale Wirtschaft. Er rückt im Zuge dessen die Bürokratie als besondere Form des Umgangs mit Wissen in den Mittelpunkt, die er als Herrschaft durch Wissen analysiert. Der Zusammenhang von Wissen und Macht bzw. Wissen und seine Legitimierung wurde später auch von Michel Foucault bzw. Jean-Francois Lyotard untersucht.

Im Unterschied zu den Diskussionen der 60er Jahre problematisieren die Debatten bezüglich der Wissensgesellschaft ab Ende des 20.Jahrhunderts auch den globalen Charakter der beobachteten Rationalisierungsprozesse und die Zunahme von Nicht-Wissen in der Wissensproduktion und damit verbundene Unsicherheiten, Risiken und Paradoxien.

In den letzten Jahren wird die Idee einer Entwicklung zur Wissensgesellschaft vermehrt von politischen Parteien und Interessenverbänden benutzt, um den wirtschaftsliberalen Umbau (bzw. Abbau) des Sozialstaats und der sozialen Sicherungssysteme zu begründen und durchzusetzen.

[Bearbeiten] Ökonomische Aspekte

Da die Wissensgesellschaft anstelle der Verwertung von fixem Sachkapital von immateriellem Kapital ausgeht, das nicht mehr mit klassischen Methoden (Produkteinheit pro Zeiteinheit) gemessen werden kann, wäre nach André Gorz die angemessene Ökonomie für eine Wissensgesellschaft ein Wissenskommunismus. Gefragt ist nicht formelles, abrufbares Wissen, sondern Formen lebendigen Wissens, wie Erfahrungswissen, Urteilsvermögen, Selbstorganisation, etc. Nicht die abgeleistete Arbeitszeit, sondern die „Verhaltenskomponente“ und die „Motivation“ gelten als ausschlaggebende Wertschöpfungsfaktoren. Solche Faktoren werden betriebswirtschaftlich als Humankapital bezeichnet. "Motivation" bedeutet in diesem Zusammenhang ein Sich-Selbst-Einbringen und Sich-Selbst-Produzieren, während die erwähnte Verhaltenskomponente sich auf Kunden, aber auch auf die innerbetriebliche Zusammenarbeit bezieht. Pierre Veltz macht in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass nicht die von Einzelnen geleistete Arbeit, sondern die Qualität der Verständigungen im Umfeld des Produktionssystems entscheidend ist. Das Humankapital entsteht also nicht individuell im luftleeren Raum, sondern entfaltet sich unter kulturellen Rahmenbedingungen als allgemeines Wissen, das in der primären Sozialisierung weitergegeben wird. Das lebendige Wissen als Quelle der Wertschöpfung produziert, so A. Gorz, nichts greifbar Materielles. Es ist vielmehr die Arbeit des sich selbst als Aktivität produzierenden Subjekts.

[Bearbeiten] Charakteristika der Wissensgesellschaft

  • Wissen wird zur strategischen Ressource in Produkten und Dienstleistungen
  • Das Wissen der Zukunft ist vernetzt, dezentral und interdisziplinär
  • Effektive Nutzung des Wissens ist entscheidender Wettbewerbsfaktor
  • Wissen selbst wird zum veräußerlichten Gut

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Uwe H. Bittlingmayer, Wissensgesellschaft als Wille und Vorstellung, Konstanz: UVK 2005, ISBN 3-89669-525-8 - ideologiekritische Studie zum Diskurs über die "Wissensgesellschaft"
  • Peter Burke, Papier und Marktgeschrei. Die Geburt der Wissensgesellschaft, Berlin: Wagenbach 2001
  • Maria Funder (Hg.), Jenseits der Geschlechterdifferenz? : Geschlechterverhältnisse in der Informations- und Wissensgesellschaft, München [u.a.] : Hampp, 2005
  • André Gorz: Wissen, Wert und Kapital, Rotpunktverlag, Zürich, 2004
  • Martin Heidenreich: Die Debatte um die Wissensgesellschaft. Erschienen in: Stefan Böschen und Ingo Schulz-Schaeffner (Hg.). Wissenschaft in der Wissensgesellschaft. Opladen: Westdeutscher Verlag. 2003.
  • Hans-Dieter Kübler: Mythos Wissensgesellschaft. VS Verlag 2005, ISBN: 3531144847
  • Konrad P. Liessmann: Theorie der Unbildung. Die Irrtümer der Wissensgesellschaft, Zsolnay 2006, ISBN: 3552053824
  • Bernhard von Mutius: Die Verwandlung der Welt. Ein Dialog mit der Zukunft, 2000, ISBN 3-608-94271-8
  • Helmut F. Spinner: Die Wissensordnung, 1994
  • Helmut F. Spinner: Die Architektur der Informationsgesellschaft, 1998
  • Richard van Dülmen, Sina Rauschenbach (Hg.): Macht des Wissens. Die Entstehung der modernen Wissensgesellschaft Köln, Weimar, Wien, 2004.
  • Heinrich Böll Stiftung (Hg.): Die Verfasstheit der Wissensgesellschaft Westfälisches Dampfboot, 2006, ISBN 3-89691-619-X
  • Heinz Steinert: Neue Flexibilität, neue Normierungen. Der zuverlässige Mensch der Wissensgesellschaft, Picus 2005, ISBN: 3854525141
  • Bernd Streich: Stadtplanung in der Wissensgesellschaft - Ein Handbuch, Wiesbaden: VS-Verlag 2005, ISBN 3-531-14569-X
  • Peter Weingart: Die Stunde der Wahrheit? Zum Verhältnis der Wissenschaft zu Politik, Wirtschaft und Medien in der Wissensgesellschaft , Weilerswist: Velbrück 2001.
  • Alexander Filipovic, Axel Bernd Kunze (Hg.): Wissensgesellschaft. Herausforderungen für die christliche Sozialethik, Münster: Lit 2003 - ISBN 3825870383.

[Bearbeiten] Weblinks

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