Österreichisches Küstenland
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Das Österreichische Küstenland war von Mitte des 14. Jahrhunderts bis 1918 die Bezeichnung für die Gemeinschaft der Kronländer Gefürstete Grafschaft Görz und Gradisca, Markgrafschaft Istrien und der Stadt Triest innerhalb Österreich-Ungarns. Alle drei Gebiete hatten jeweils eine eigene Selbstverwaltung, unterstanden aber gemeinsam dem kaiserlichen Statthalter in Triest.
Das Küstenland hatte eine Größe von etwa 8.000 km² und ca. 900.000 Einwohner (1910). Von den Einwohnern waren fast die Hälfte Italiener, ein Viertel Slowenen, ein Fünftel Kroaten und 5% Deutsche.
Triest hatte als größter See- und Handelshafen der Donaumonarchie enorme wirtschaftliche Bedeutung für die Monarchie; die Eröffnung der Eisenbahnlinie Wien-Triest war entsprechend wichtig.
Triest wurde während der Habsburger-Herrschaft stark ausgebaut. Neben Pola (heute Pula) in Südistrien war der Hafen von Triest der wichtigste Stützpunkt der Mittelmeerflotte der Österreichisch-Ungarischen Kriegsmarine.
Aufgrund des aufkommenden Tourismus hatte die Küste von Görz und Istrien – nördlich und südlich von Triest – den Beinamen "Österreichische Riviera".
1918 ging das Küstenland an Italien. Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel es (ohne Görz und Triest) an Jugoslawien.
Heute gehört Istrien zu Kroatien und die Nordhälfte zu Slowenien. Die Bezeichnung Küstenland lebt heute auch in der slowenischen Region Primorska (Küstenland) weiter.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Kroatisches Küstenland ("Ungarisches Küstenland")
Die im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder (Cisleithanien):
Erzherzogtum Österreich ob der Enns | Erzherzogtum Österreich unter der Enns | Herzogtum Salzburg |
Herzogtum Steiermark | Herzogtum Kärnten | Herzogtum Krain | Gefürstete Grafschaft Tirol mit Vorarlberg | Königreich Böhmen | Markgrafschaft Mähren | Herzogtum Schlesien | Königreich Galizien und Lodomerien | Herzogtum Bukowina | Königreich Dalmatien | Österreichisches Küstenland (Gefürstete Grafschaft Görz und Gradisca | Markgrafschaft Istrien | Stadt Triest)
Die Länder der Heiligen Ungarischen Stephanskrone (Transleithanien):
Königreich Ungarn mit Großfürstentum Siebenbürgen | Königreich Kroatien und Slavonien | Fiume
Gemeinsame Verwaltung:
Bosnien-Herzegovina (seit 1878, annektiert 1908)