35. SS- und Polizei-Grenadier-Division
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Am 10. Februar 1945 wurde die 35. SS- und Polizei-Grenadier-Division durch die Umbenennung der SS-Polizei-Brigade Wirth gebildet. Die Division bestand aus den beiden Polizei-Regimentern z.b.V. sowie Einheiten, die aus Angehörigen der Polizei-Waffen-Schule II Dresden-Hellerau und der SS-Junkerschule Braunschweig aufgestellt worden waren. Die Division kämpfte im April 1945 an der Neiße und ergab sich großteils im Mai 1945 bei Halbe der Roten Armee. Überreste wurden auf andere SS-Divisionen verteilt.
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[Bearbeiten] Aufstellung und Einsatz
Nachdem die Rote Armee im Januar 1945 bis zur Oder vorgestoßen war, wurden aus verfügbaren bewaffneten Einheiten neue Verbände, darunter auch eine Polizei-Brigade zu zwei Regimentern unter Oberstleutnant der Schutzpolizei Wirth. Im Februar war die Brigade dem XXXX. Panzer-Korps unterstellt und nahm an deutschen Gegenangriffen teil, die eingedrungene sowjetische Panzerkräfte einkesseln sollten, was jedoch misslang. Am 10. Februar, während die Brigade im Kampfeinsatz stand, erging vom SS-Führungshauptamt der Befehl, die 35. SS- und Polizei-Grenadier-Division zu bilden. Dafür wurden in der Polizei-Waffen-Schule II Dresden-Hellerau ein Füsilier-Bataillon, eine Nachrichten-, eine Artillerie- und eine Panzerjäger-Abteilung aufgestellt. Dazu kam am 24. Februar die Flak-Abteilung 1203 (mot.) der Heimatluftverteidigung. Ein Versorgungsregiment wurde aus zahlreichen kleineren Einheiten gebildet. Die SS-Junkerschule Braunschweig stellte 120 als Führer ab. Im März verstärkten zwei Volkssturm-Bataillons und das SS-Wachbataillon 4 „Kurmark“ die Division. Am 16. März wurden die beiden Polizei-Regimenter der Ordungspolizei in SS-Polizei-Regiment 29 bzw. 30 umbenannt. Am nächsten Tag übernahm die Division die Verteidigung eines Frontabschnitts bei Guben.
Ende März 1945 trat das SS-Polizei-Regiment 14, das bisher in Slowenien eingesetzt gewesen war, als drittes Grenadier-Regiment zur Division und am 6. April erfolgte die Umbenennung der drei Regimenter in SS-Polizei-Regimenter 89, 90 und 91. Etwa gleichzeitig wurde die Division dem V. Armee-Korps im Befehlsbereich der 4. Panzer-Armee.
Die sowjetische Großoffensive zur Umfassung Berlins trennte das V. AK von der 4. Panzer-Armee ab und dieses wurde am 21. April nun der 9. Armee (Heeresgruppe Weichsel)unterstellt. Gleichzeitig teilte sich die Division in zwei Kampfgruppen auf. Während eine Kampfgruppe Stellung an der Neiße bezog, versuchte die andere Lübben zurück zu erobern, wobei das SS-Polizei-Grenadier-Regiment 91 zerschlagen wurde. Schließlich wurden beide Kampfgruppen Ende April beim Versuch aus dem Kessel von Halbe auszubrechen aufgerieben. Die Überlebenden gerieten überwiegend in sowjetische Kriegsgefangenschaft, einigen wenigen gelang es sich zur 12. Armee bei Beelitz durchzuschlagen.
[Bearbeiten] Gliederung
- SS-Polizei-Grenadier-Regiment 89 (I. - III.)
- SS-Polizei-Grenadier-Regiment 90 (I. und II.)
- SS-Polizei-Grenadier-Regiment 91 (I. und II.)
- SS-Polizei-Artillerie-Regiment 35 (I. - III.)
- SS-Polizei-Füsilier-Abteilung 35
- SS-Panzerjäger-Abteilung 35
- SS-Polizei-Pionier-Bataillon 35
- SS-Polizei-Nachrichten-Abteilung 35
- SS-Versorgungs-Regiment 35
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- SS-Feldgendarmerie-Trupp 35
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[Bearbeiten] Kommandeure
- Februar - 1. März 1945 Oberstleutnant der Schutzpolizei Johannes Wirth
- 1. März - 8. Mai 1945 SS-Standartenführer Rüdiger Pipkorn
[Bearbeiten] Literatur
- Rolf Michaelis: Die Grenadier-Divisionen der Waffen-SS. Teil 3. Michaelis-Verlag, Erlangen 1995, S. 122 - 130, ISBN 3-930849-05-4.
[Bearbeiten] Weblinks
- Axis History Factbook: 35. SS- und Polizei-Grenadier-Division
- Lexikon der Wehrmacht: 35. SS- und Polizei-Grenadier-Division