Aichtal
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Esslingen | |
Koordinaten: | Koordinaten: 48° 37′ N, 9° 14′ O48° 37′ N, 9° 14′ O | |
Höhe: | 311 m ü. NN | |
Fläche: | 23,64 km² | |
Einwohner: | 9862 (30. Sep. 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 417 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 72631 (alt: 7447) | |
Vorwahl: | 07127 | |
Kfz-Kennzeichen: | ES | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 16 081 | |
Stadtgliederung: | 3 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Waldenbucher Straße 30 72631 Aichtal |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Klaus Herzog (SPD) |
Aichtal ist eine Stadt in Baden-Württemberg. Sie liegt etwa 15 Kilometer südlich der Landeshauptstadt Stuttgart im Landkreis Esslingen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Aichtal liegt am südlichen Rand der Filderebene im namensgebenden Tal der Aich. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Höhenlage von 295 Meter bei der Kläranlage Grötzingen bis 497 Meter auf dem Betzenberg im Schönbuch.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind Filderstadt im Norden, Wolfschlugen im Nordosten, Nürtingen im Osten, Neckartailfingen und Schlaitdorf im Süden, Walddorfhäslach (Landkreis Reutlingen) im Südwesten und Waldenbuch (Landkreis Böblingen) im Westen.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Aichtal besteht aus den drei Stadtteilen Grötzingen (ca. 4.500 Einwohner), Aich (3.400) und Neuenhaus (2.300).
[Bearbeiten] Geschichte
Am 1. Januar 1975 wurde bei der Verwaltungsreform aus den selbständigen Gemeinden Aich, Grötzingen und Neuenhaus die neue Stadt Grötzingen gegründet. Am 1. August 1978 wurde die Stadt in Aichtal umbenannt.
[Bearbeiten] Grötzingen
Menschen leben in diesem Gebiet seit der Jungsteinzeit. Aus dieser Zeit gibt es Funde von Steinwerkzeugen und Tonscherben.
1075 wurde zum ersten Mal die alemannische Siedlung Grötzingen erwähnt, die sich im heutigen Algrötzinger Tal befand. Die Gründung der Stadt Grötzingen erfolgte vermutlich in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch Diepold von Bernhausen.
Im Schmalkaldischen Krieg hatten die Einwohner von Grötzingen 1546 aus Geldnot ihre Kanonen verkauft. Als sich plündernde Soldaten näherten, gruben sie hölzerne Brunnenrohre aus und schoben sie in die Schießscharten der Stadtmauer. Da die herannahenden Soldaten diese für Kanonen hielten, zogen sie weiter, ohne die Stadt anzugreifen.
[Bearbeiten] Aich
1103 wurde in einer Schenkungsurkunde von Wolfram von Eichacha und seinem Bruder zum ersten Mal Aich erwähnt.
[Bearbeiten] Neuenhaus
1312 wurde zum ersten Mal Neuenhaus urkundlich erwähnt.
In der Schaich wurden Krebse gefangen. Diese wurden regelmäßig bis nach Stuttgart und Tübingen verkauft.
In Neuenhaus wurde das Töpferhandwerk bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts betrieben. Zur Unterscheidung von „Katholisch-Neuhausen“ (Neuhausen auf den Fildern) wird der Ort im Volksmund „Häfner-Neuenhaus“ und den Nachbarorten schlicht „Häfner“ genannt.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerentwicklung im Aichtal (Grötzingen, Aich, Neuenhaus) zwischen 1965 und 2005.
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[Bearbeiten] Religionen
Aichtal ist seit der Reformation überwiegend evangelisch geprägt. Es gibt jedoch in Grötzingen eine katholische und in Neuenhaus eine neuapostolische Gemeinde. Außerdem besteht in Neuenhaus eine Gemeinde der Evangelischen Landeskirchlichen Gemeinschaft Württembergischer Brüderbund.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Bürgermeister
Der Bürgermeister wird in Baden-Württemberg für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Klaus Herzog ist seit dem 24. Juni 1992 der Bürgermeister von Aichtal; seine derzeitige Amtszeit endet 2008.
- 1976–1992: Manfred Stierle
- 1992–2007: Klaus Herzog
[Bearbeiten] Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:
FWG | 42,6 % | -1,2 | 8 Sitze | -1 |
CDU | 23,1 % | -0,8 | 5 Sitze | +1 |
Die Grünen | 13,3 % | +2,9 | 2 Sitze | ±0 |
SPD | 12,8 % | -1,1 | 2 Sitze | ±0 |
FDP | 8,3 % | +0,3 | 1 Sitz | ±0 |
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Partnerstädte sind
Sümeg (Ungarn), seit 1990
Ligny-en-Barrois (Frankreich), seit 12. September 1998
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Die Stadt ist mit dem Auto über die Bundesstraßen B 27 bzw. B 312 von Stuttgart aus in etwa 20 Minuten zu erreichen. Der Flughafen Stuttgart und die nächste Anschlussstelle an die Autobahn A 8 liegen etwa 10 Kilometer entfernt.
Die Buslinien 75, 167, 190 und 809 verbinden Aichtal mit Bernhausen (S-Bahn) bzw. Degerloch (Stadtbahn), Nürtingen (Neckar-Alb-Bahn) und Neckartenzlingen.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
- Putzmeister, einer der führenden Hersteller von Betonpumpen mit weltweit 14 Tochtergesellschaften, hat seinen Hauptsitz seit 1971 in Aichtal. Mit rund 800 Mitarbeitern ist das Unternehmen der größte Arbeitgeber in der Stadt.
- Die seit 1978 bestehende deutsche Niederlassung des Schweizer Etikettiermaschinen-Herstellers PAGO produziert in Aichtal jährlich rund 3 Mrd. Etiketten.
- Aldi Süd betreibt in Aichtal eines seiner sechs Zentrallager in Baden-Württemberg.
[Bearbeiten] Ver- und Entsorgung
Aichtal ist Mitglied im Zweckverband Filderwasserversorgung. Die Stadtteile Grötzingen und Aich werden von dessen Pumpwerk in Neckarhausen mit Neckarwasser versorgt. Das Wasser für Neuenhaus wird von der Bodensee-Wasserversorgung bezogen. Zur Reinigung des Abwassers betreibt die Stadt eine Kläranlage östlich von Grötzingen.
[Bearbeiten] Medien
Über das Geschehen in Aichtal berichtet die Nürtinger Zeitung. Daneben ist die Stuttgarter Zeitung mit dem Lokalteil für den Landkreis Esslingen verbreitet. Seit 1978 erscheint wöchentlich das städtische Mitteilungsblatt. Darüber hinaus gibt es seit 1995 das werbefinanzierte Aichtaler Echo, das kostenlos an alle Haushalte verteilt wird. Weitere wöchentliche Anzeigenblätter sind das Nürtinger Echo, das Filder-Extra und der Stuttgarter Stadtanzeiger.
[Bearbeiten] Bildung
Neben der Grund- und Hauptschule Grötzingen mit Werkrealschule gibt es auch Grundschulen in Aich und Neuenhaus.
Die Stadtbücherei Aichtal im Grötzinger Helenenheim mit einem Bestand von 21.000 Medien steht allen Bürgern offen.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bauwerke
[Bearbeiten] Aich
- Aichtalbrücke
- Albanuskirche
[Bearbeiten] Grötzingen
- Pfarramt von 1693
- Spätgotische evangelische Kirche
- Reste der Stadtmauer
- Untere Mühle (Bannmühle des Grafen zu Württemberg)
- Drehfunkfeuer auf dem Kleinbergle
[Bearbeiten] Neuenhaus
- Häfnerbrunnen
- Häfnermuseum
- Fernmeldeturm auf dem Betzenberg
[Bearbeiten] Theater
- Naturtheater in Grötzingen
[Bearbeiten] Parks
[Bearbeiten] Sport
- Garten-Hallenbad in Neuenhaus
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
- April: Frühlingsmarkt in Grötzingen
- Mai: Bockbierfest in Neuenhaus
- Juli: Grötzinger Städtlesfest
- September: Häfner Dorffest in Neuenhaus
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Peter Maiwald (* 1946), deutscher Schriftsteller
[Bearbeiten] Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Paul Maar (* 1937), der Kinderbuchautor lebte einige Jahre im Stadtteil Grötzingen
[Bearbeiten] Literatur
- Günter Klock (Hrsg.): Grötzingen – Einblicke in die Vergangenheit. Geiger, Horb 1987, ISBN 3-89264-160-9.
- Otto Schuster: Heimatgeschichte der Stadt Grötzingen. Buchdruckerei Karl Henzler, Nürtingen 1929.
[Bearbeiten] Weblinks
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