Albert Norden

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Albert Norden (* 4. Dezember 1904 in Myslowitz; † 30. Mai 1982 in Berlin) war ein Politiker der DDR, er war Sohn eines Rabbiners und gelernter Tischler. Nach der Lehre arbeitete er für verschiedene sozialistische und kommunistische Zeitungen, z.B. für die Rote Fahne. Mehrfach wurde er in der Weimarer Republik aus politischen Gründen verhaftet. 1921 wurde er Mitglied der KPD, emigriert 1933 in die Tschechoslowakei, dann nach Frankreich und 1941 in die USA. In Paris arbeitete er 1933 mit am Buch "Braunbuch über Reichstagsbrand und Hitlerterror". In New York sicherte er seinen Lebensunterhalt als Fabrikarbeiter. Sein Vater starb im KZ Theresienstadt 1943.

Von 1949 an war er drei Jahre Leiter der Presseabteilung im Informationsamt der DDR, von 1953-1955 Professor für neuere Geschichte an der Berliner Humboldt-Universität, von 1958 bis 1981 Mitglied des Politbüros des ZK der SED und Abgeordneter der Volkskammer. Im Politbüro war er für die Agitation verantwortlich und leitete die Kommission, die alle Maßnahmen und Vorgänge in der DDR zur Aufarbeitung der Kriegsverbrechen und der Naziverbrechen koordinierte.

1965 veröffentlichte Norden ein weiteres Braunbuch. Es enthielt Namen von über 1800 Nazis und Kriegverbrechern in westdeutschen Führungspositionen (in der 3. Auflage über 2300 Namen). Die im Braunbuch genannten Namen waren zwar zu über 99% korrekt, jedoch war es vom Stil und Zweck her eindeutig Propaganda, die dazu diente, westdeutsche Politiker zu diskreditieren. In Hinblick auf diese Kampagnen wurde immer wieder behauptet, es seien einzelne durch das MfS gefälschte Dokumente eingesetzt worden (z.B. im Fall von Bundespräsident Heinrich Lübke - siehe Literaturhinweis). Ein gerichtsfester Beweis für solche "Fälschungen" steht bis heute aus.

Ab 1976 war er außerdem Mitglied des Staatsrates der DDR. Aus allen diesen Funktionen schied er 1981 wegen schwerer Krankheit aus.

Von 1984 bis 1992 war die jetzige Berliner Cecilienstraße nach ihm benannt.

[Bearbeiten] Literatur

• Hubertus Knabe: Die unterwanderte Republik. Die Stasi im Westen, Ullstein, München, 2001, ISBN 3-548-36284-2
• Michael Lemke: Kampagnen gegen Bonn. Die Systemkrise der DDR und die West-Propaganda der SED 1960-1963. in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 41 (1993), S. 151-174.

[Bearbeiten] Weblinks

• Literatur von und über Albert Norden im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• http://www.jungewelt.de/2002/06-01/014.php

Personendaten
NAME	Norden, Albert
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Politiker (SED)
GEBURTSDATUM	4. Dezember 1904
GEBURTSORT	Myslowitz, Polen
STERBEDATUM	30. Mai 1982
STERBEORT	Berlin