Arnsdorf
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen finden sich unter Arnsdorf (Begriffsklärung). |
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen | |
Regierungsbezirk: | Dresden | |
Landkreis: | Kamenz | |
Koordinaten: | Koordinaten: 51° 6′ N, 13° 58′ O51° 6′ N, 13° 58′ O | |
Höhe: | 290 m ü. NN | |
Fläche: | 35,80 km² | |
Einwohner: | 4910 (30. Sep. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 137 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 01477 | |
Vorwahl: | 035200 | |
Kfz-Kennzeichen: | KM | |
Gemeindeschlüssel: | 14 2 92 005 | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bahnhofstraße 17 01477 Arnsdorf |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeisterin: | Martina Angermann (Bürgerforum e.V.) |
Arnsdorf ist eine Gemeinde im Landkreis Kamenz nahe der Stadt Radeberg und etwa 15 Kilometer von der sächsischen Landeshauptstadt Dresden entfernt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind Großröhrsdorf und die Stadt Radeberg im Landkreis Kamenz, Großharthau im Landkreis Bautzen, Dürrröhrsdorf-Dittersbach und die Stadt Stolpen im Landkreis Sächsische Schweiz sowie die kreisfreie Stadt Dresden.
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
Ortsteile: Arnsdorf, Fischbach, Kleinwolmsdorf, Wallroda
[Bearbeiten] Geschichte
Im 12. Jahrhundert gründeten Siedler aus dem fränkischen-thüringischen Raum das Waldhufendorf Arnsdorf. Zwischen dem Tanneberg und den sumpfigen Niederungen der Schwarzen Röder wurde die Besiedlungsfläche zu beiden Seiten des Dorfbaches aufgeteilt. Den Mittelpunkt der Ansiedlung bildeten das Erbgericht, die Kirche und später noch die Schule. Mit dem Anlegen von Steuerlisten durch Friedrich III., dem Strengen (1332 bis 1381), wird „Arnoldisdorf“ (Arnsdorf), genauso wie viele umliegende Orte, zum ersten Mal 1349/51 urkundlich erwähnt.
1551 hatte das Dorf 26 “bessene Mann“ und 7 „Eingebäuder“. Die Dörfler lebten vorwiegend von der Landwirtschaft und der Fischzucht, 1813 waren noch 46 Teiche vorhanden. Nach 1815 wurde Torf im Karswald abgebaut.
Mit Radeberg und Stolpen war Arnsdorf durch die “Alte Salz- bzw. Böhmische Glasstraße“ verbunden. Nur langsam stieg die Zahl der Einwohner. 1633 betrug sie etwa 300 Personen. Kriege, in deren Folge oft Hungersnot und Krankheiten auftraten, brachten immer wieder Rückschläge. So brannten 1631 die Kirche, das Erbgericht und eine Reihe Anwesen des Mitteldorfes ab. In den folgenden Jahren wütete die Pest. 1834 hatte Arnsdorf 512 Einwohner.
Am 21. Dezember 1845 wurde die Eisenbahnstrecke Dresden - Bischofswerda eingeweiht. Die Züge hielten an der Haltestelle Fischbach. Noch heute erinnert der Flurname „Alter Bahnhof“ daran. Am 15. Oktober 1875 wurde der Arnsdorfer Bahnhof eröffnet. Als Eisenbahnknotenpunkt der Linien Dresden-Görlitz und Kamenz-Pirna bekam der Ort eine günstige Verkehrslage. Betriebe der Holz-, Metall- und Glasbranche siedelten sich an. Die Wandlung vom reinen Bauerndorf zum Industrie- und Wohnort begann.
Die Bebauung des Geländes um den Bahnhof und die Einrichtung der Glashüttensiedlung ließ die Zahl der Einwohner bis 1910 auf 1.773 ansteigen.
Den Höhepunkt der Entwicklung bildete die Eröffnung der „Königlich-Sächsischen Pflegeanstalt Arnsdorf“ am 1. April 1912. Zwischen den beiden Weltkriegen wurden die heutige Karswaldsiedlung, Dr.-Kurt-Fischer-Siedlung, Randsiedlung und die Häuser um den Markt erbaut.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl:
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[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Unverdienterweise ist Arnsdorf weit bekannt aufgrund der ansässigen psychiatrischen Klinik, die eine der größten in Sachsen ist. Für viele Ostsachsen ist der Ortsname der Inbegriff für die seit dem frühen 20. Jahrhundert dort ansässige "Nervenheilanstalt". Weniger bekannt ist, dass sich auch die Arnsdorfer Psychiater im 3. Reich an der Euthanasie beteiligten.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Gemeinde
Arnsdorf ist der Geburtsort des Regisseurs und Dramaturgen Hans Bunge (* 3. Dezember 1919; † 27. Mai 1990 in Berlin) sowie des Liedermachers und Texters Gerulf Pannach (* 24. Juni 1948; † 3. Mai 1998 in Berlin).
[Bearbeiten] Sonstiges
Erwähnenswert ist das idyllisch gelegene Karswaldbad. Außerdem gibt es in Arnsdorf einen Karnevalsclub.
Interessant sind die Dorfkirche mit dem eingemauerten Sühnekreuz in der Friedhofsmauer, die rekonstruierte Krankenhauskirche (Jugendstil) und verschiedene bäuerliche Anwesen.
Unter Naturschutz stehen einige bemerkenswerte alte Bäume sowie der Krankenhauspark.
[Bearbeiten] Weblinks
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