Bahnstrecke Belgrad–Bar
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Bahnstrecke Belgrad–Bar | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Eisenbahnstrecke Belgrad–Bar verbindet die serbische Hauptstadt Belgrad mit dem montenegrinischen Seehafen Bar an der Adria.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Streckenbeschreibung
Es handelt sich um eine Normalspur-Bahnstrecke mit einer Länge von 476 Kilometern, davon 292 Kilometer in Serbien und 175 km in Montenegro. Ein kurzer, neun Kilometer langer Abschnitt führt durch Bosnien und Herzegowina. Seit dem Zerfall Jugoslawiens fahren die Züge auf diesem Abschnitt ohne Halt durch.
Die Strecke ist auf ihrer ganzen Länge elektrifiziert (25 kV, 50 Hz). Die Strecke führt durch 254 Tunnel mit einer Gesamtlänge von 114,435 Kilometern sowie über 435 Brücken mit einer Gesamtlänge von 14,593 Kilometern. Die längsten Tunnel sind der Sozina-Tunnel (6,17 km) und der Zlatibor-Tunnel (6,17 km). Die größte und bekannteste Brücke ist der Mala-Rijeka-Viadukt, der 498 Meter lang ist und sich 198 Meter über Grund erhebt.
[Bearbeiten] Geschichte
Die einzelnen Abschnitte wurden wie folgt fertig gestellt:
- 1958: Resnik–Vreoci
- 1959: Podgorica–Bar
- 1968: Vreoci–Valjevo
- 1972: Valjevo–Užice
- 1976: Užice–Podgorica
Der serbische Teil der Strecke war während des Kosovo-Kriegs 1999 mehrfach Ziel von NATO-Luftangriffen, was in manchen Abschnitten zu starken Zerstörungen führte.
[Bearbeiten] Streckenzustand
Die Instandhaltung der Strecke war in den 1990er-Jahren auf Grund chronischen Geldmangels stark eingeschränkt, wodurch sich der Zustand der Bahn zusehends verschlechterte und die Strecke unsicher wurde. Zum Zeitpunkt der vollständigen Inbetriebnahme benötigte ein Zug etwa sieben Stunden von Belgrad bis Bar, während er heute auf Grund von Geschwindigkeitsbeschränkungen üblicherweise etwa neun Stunden unterwegs ist, da der Streckenzustand die einst projektierten Geschwindigkeiten nicht mehr zulässt. Die mangelnde Streckenerhaltung führte am 23. Januar 2006 zu einem Zugunglück bei Bioče nördlich von Podgorica: ein Personenzug entgleiste und 47 Menschen starben.
Gegenwärtig werden erhebliche Anstrengungen unternommen, die Strecke vollständig zu rekonstruieren.