Ballungsraum Leipzig-Halle
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Unter dem Ballungsraum oder Großraum Leipzig-Halle versteht man den geografischen Raum rund um die beiden Großstädte Halle (Saale) und Leipzig.
Der Ballungsraum verteilt sich auf die zwei Bundesländer Sachsen-Anhalt und Sachsen. Neben den namensgebenen Städten zählen unter anderem auch die Städte Merseburg, Delitzsch, Schkeuditz, Leuna, Markkleeberg, Markranstädt, Taucha und Eilenburg zum Großraum. Insgesamt leben rund eine Million Einwohner in diesem Gebiet.
[Bearbeiten] Verkehr
Verkehrstechnisch erschlossen ist der Großraum durch die Autobahnen A 9, A 14, A 38 und A 143. Diese bilden einen Doppelring um die Städte Leipzig sowie Halle / Merseburg. Wichtigstes Autobahnkreuz ist sicherlich das Schkeuditzer Kreuz.
Leipzig und Halle sind seit dem Aufkommen der Eisenbahn bedeutende Knotenpunkte. So kreuzen sich in Leipzig mehrere ICE- und IC-Linien. Auch von Halle aus bestehen Fernverkehrsverbindungen. Die Bahnverbindung Leipzig - Riesa wird bereits seit einigen Jahren vom ICE mit Tempo 200 befahren, auch auf der Strecke Leipzig / Halle - Berlin wurde durch die Anhebung der Geschwindigkeit auf 200 km/h im Mai 2006 die Fahrzeit enorm reduziert. Bis weit ins nächste Jahrzehnt hinein werden noch verschiedene Bauprojekte der Bahn verwirklicht, welche die Anbindung des Großraums verbessern sollen. Die aufwändigsten sind die Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Erfurt, welche 2015 fertiggestellt sein soll sowie der Tunnel durch die Leipziger Innenstadt. Nach Eröffnung des Tunnels im Jahr 2011 wird die Region ein völlig neues S-Bahn-Netz erhalten.
Im Ballungsgebiet befinden sich zwei Flughäfen. Der Flughafen Leipzig/Halle fungiert als internationaler Verkehrsflughafen, Altenburg-Nobitz wird als Regionalflughafen von der Fluggesellschaft Ryanair angeflogen
[Bearbeiten] Industrie
Hauptartikel: Industriegebiet Halle - Leipzig
Der Raum Halle-Leipzig bildet auch eine der Industrieregionen Deutschlands. Wichtigste Industriezweige sind vor allem Chemie, Kohleabbau und -verarbeitung. In den letzten Jahrzehnten kamen die Zweige Maschinenbau und Elektrotechnik.
[Bearbeiten] Messestadt Leipzig
Seit mehr als 800 Jahren ist die Leipziger Messe ein wichtiger Anziehungspunkt für Händler und Bauern die dort ihre Ware feil boten. Leipzig war für die Rolle als Messestadt prädestiniert, da die Via Regia (Königs – oder Hohestraße) und die Via Imperii (Reichsstraße), die zwei der wichtigsten Reiserouten waren, mitten durch Leipzig führten. Erstere führte vom Rhein über Erfurt, Leipzig, Breslau und Polen nach Russland und stellte damit eine wichtige Verbindung in den Osten dar, wohingegen die Via Imperii vom süddeutschen Raum über Altenburg, Leipzig und die Mark Brandenburg bis an die Ostsee führte, es somit also erlaubte, einmal quer durch das gesamte Deutsche Reich zu reisen. Ab 1507 hat die Messe Leipzig ihre Bedeutung weiter ausbauen können. Durch eine Urkunde mit kaiserlichem Siegel und 7 Jahre später die Bestätigung dieser durch Papst Leo X., erhielt man das alleinige Stapel– und Niederlagerecht für kleine und große Waren im Umkreis von 250 km und wurde damit als so genannte Reichsmesse anerkannt und konnte deshalb als größte Messe im Osten des Reichs bestehen. Nur die Frankfurter Messe im Westen erreichte ähnliche Ausmaße. Man kann auch heute noch Zeugen dieser Zeit in Leipzig finden. Die ehemaligen Messestätten heißen auch heute noch „Höfe". Viel wichtiger ist heutzutage aber die Neue Leipziger Messe, wo große Ereignisse wie die Leipziger Buchmesse oder die Games Convention stattfinden, die jährlich über 100.000 Menschen in die Hallen der Neuen Messe locken. Dank der unmittelbaren Nähe zum Flughafen Leipzig – Halle, den Montagewerken von Porsche und BMW und diversen Logistikzentren wie denen der Karstadt-Quelle AG und dem zukünftigen Luftpostzentrum der Deutschen Post AG, wird die Neue Messe Leipzig auch in den nächsten Jahren an Bedeutung im In- und Ausland gewinnen.
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