Bayern-München
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Das Herzogtum Bayern-München, auch Herzogtum Oberbayern, war unter den Wittelsbachern bis zur Wiedervereinigung Bayerns 1505 unter Albrecht IV. ein Teilherzogtum des Herzogtums Bayern. Der Hauptort des Herzogtums war München.
[Bearbeiten] Geschichte
Die erste Teilung Bayerns erfolgte 1253 nach dem Tod Otto II., des Erlauchten.
Erste Herzöge waren
- 1253–1294 Ludwig II., der Strenge, auch Pfalzgraf bei Rhein
- 1294–1317 Rudolf I., auch Pfalzgraf bei Rhein
- 1294–1347 Ludwig IV. als Ludwig der Bayer Kaiser des Hl. Röm. Reiches
Im Hausvertrag von Pavia von 1329 teilte dieser den Wittelsbacher Besitz in eine pfälzische Linie mit der Rheinpfalz und der später so genannten Oberpfalz und in eine altbayerische Linie auf. Damit ging auch die Kurfürstenwürde für die altbayerische Line an die Pfalz verloren. 1340 vereinigte Ludwig der Bayer Ober- und Niederbayern. Die erneute Teilung in Oberbayern, Niederbayern-Landshut und Bayern-Straubing erfolgte schon 1349 unter den sechs Söhnen Ludwigs, die zunächst ab 1347 gemeinsam regiert hatten.
De folgenden Herzöge von Oberbayern waren
- 1347–1361 Ludwig V., auch Graf von Tirol und bis 1351 Markgraf von Brandenburg
- 1347–1350 Ludwig VI., der Römer, ab 1351 Markgraf und Kurfürst von Brandenburg
- 1347–1350 Otto V., der Faule, ab 1351 Markgraf und Kurfürst von Brandenburg
- 1361–1363 Meinhard, auch Graf von Tirol.
Oberbayern fiel nach seinem Tod an Stephan II. von Bayern-Landshut. 1392 erfolgte unter den Söhnen Stephans II. eine erneute Aufteilung in Bayern-München, Bayern-Landshut und Bayern-Ingolstadt.
Herzöge von Oberbayern waren danach
- 1392–1397 Johann II.
- 1397–1438 Ernst
- 1397–1435 Wilhelm III.
- 1435–1441 Adolf
- 1438–1460 Albrecht III., der Fromme
- 1460–1463 Johann IV.
- 1463–1467 Siegmund, danach Herzog von Bayern-Dachau
- 1465–1508 Albrecht IV., der Weise
Nach dem Tod Georgs des Reichen und dem damit verbundenen Aussterben der Landshuter Herzogslinie im Mannesstamm 1503 kam es zum Landshuter Erbfolgekrieg, der schließlich 1505 durch Entscheidung des Kaisers Maximilian in Köln (Kölner Spruch) mit der Wiedervereinigung der bayerischen Teilherzogtümer endete. Albrecht IV. war seit 1505 Herzog von ganz Bayern. Sein Primogeniturgesetz beendete die Teilungen.
[Bearbeiten] Literatur
- Klaus von Andrian-Werburg: Urkundenwesen, Kanzlei, Rat und Regierungssystem der Herzoge Johann II., Ernst und Wilhelm III. von Bayern-München (1392–1438). Lassleben, Kallmünz 1971, ISBN 3-7847-4410-9 (Münchener historische Studien, Abteilung Geschichtliche Hilfswissenschaften, Bd. 10; zugleich Diss., München 1961).
- Christoph Kutter: Die Münchener Herzöge und ihre Vasallen. Die Lehenbücher der Herzöge von Oberbayern-München im 15. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Geschichte des Lehnswesens. Diss., München 1991.
- Wilhelm Störmer: Die wittelsbachischen Landesteilungen im Spätmittelalter (1255-1505). In: Suzanne Bäumler, Evamaria Brockhoff und Michael Henker (Hrsg.): Von Kaisers Gnaden. 500 Jahre Pfalz-Neuburg. Augsburg 2005.