Berliner SV 92
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Voller Name | Berliner Sport-Verein 1892 e.V. | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Spitzname(n) | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Gegründet | 2. Juli 1892 | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Stadion | Stadion Wilmersdorf | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Plätze | 1.000 | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Präsident | Peter Witte | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Trainer | Carsten Köhn | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Adresse | Forckenbeckstrasse 14 14199 Berlin |
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Homepage | www.fussball.bsv92.de | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Liga | Bezirksliga Berlin 1. Abteilung | ||||||||||||||||||||||||||||||||
2005/06 | 9. Platz (Bezirksliga Berlin 1. Abteilung) | ||||||||||||||||||||||||||||||||
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Der Berliner SV 1892 ist ein deutscher Sportverein aus dem Berliner Stadtteil Wilmersdorf. Der Club wurde am 2. Juli 1892 als BTuFC Britannia 1892 gegründet und ist damit einer der ältesten deutschen Fußball- und Kricketvereine. Der BSV hat 19 Sportabteilungen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Namenshistorie
- 2. Juli 1892: Gründung als Berliner Thor und Fußball-Club (BTuFC) Britannia 1892
- 10. Dezember 1914: Umbenennung in Berliner SV 1892
- 1945: Auflösung und Neugründung als SG Wilmersdorf
- 1948: Wiederzulassung als Berliner SV 1892
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Die Anfänge
Erst in der Saison 1896/97 nimmt Britannia im neu gegründeten Allgemeinen Deutscher Sport Bund erstmals am Punktspielbetrieb teil und erringt ungeschlagen die Meisterschaft. Die Folgesaison wird mit dem zweiten Tabellenplatz abgeschlossen. Gleichzeitig ist Britannia auch Mitglied im neu gegründeten Verband Deutscher Ballspielvereine (VDB) geworden und spielt dort ebenfalls um die Meisterschaft mit. Nach zwei Entscheidungsspielen wegen Punktgleichheit wird Britannia erster Meister des VDB.
Doch nicht nur sportlich ist der Verein von Bedeutung: Britannia gehört zu den 86 Gründungsvereinen des DFB, welche am 28. Januar 1900 in Leipzig den Deutschen Fußball-Bund (DFB) gründen.
Die Heimspiele werden von den Wilmersdorfern in diesen Jahren, wie von der Mehrzahl der Berliner Vereine, auf dem Tempelhofer Feld ausgetragen. 1901 wechselt Britannia sein Domizil und spielt für die nächsten Jahre auf der Rennbahn im Sportpark Friedenau.
[Bearbeiten] Finalist um die Deutsche Meisterschaft
In der Saison 1902/03 kann Britannia erneut die Meisterschaft des inzwischen in Verband Berliner Ballspiel-Vereine (VBBV)umbenannten größten Berliner Bundes gewinnen und somit auch an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft teilnehmen. Bereits in der Vorrunde kommt gegen den späteren Meister VfB 1893 Leipzig das Aus. Auch 1903/04 wird Britannia Berliner Meister und startet erneut in der Endrunde um die deutsche Meisterschaft. Nach zwei Siegen über den Karlsruher FV 1891 und den SC Germania 1887 (ein Vorgängerverein des heutigen Hamburger SV) steht die Mannschaft im Finale gegen den VfB 1893 Leipzig, dass am 29. Mai 1904 anlässlich des DFV Bundestages in Cassel ausgetragen werden soll.
Doch da der DFB-Spielausschuss gegen seine eigenen Satzungen verstoßen und Britannias Viertelfinalspiel gegen Karlsruhe auf Britannias, anstatt auf einem neutralen Platz, angesetzt hatte, legen die Karlsruher gegen das Ergebnis Protest ein. Diesem wird stattgegeben und so wird am Morgen des Finales die Begegnung abgesagt, wodurch es 1904 keinen deutschen Meister gibt. Ironischerweise hatte bereits ein Jahr zuvor das Vorrundenspiel Britannias gegen den VfB Leipzig auch auf dem selben Platz stattgefunden.
[Bearbeiten] Umbenennung
Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs erlebt der Verein unstete Zeiten: In der Saison 1908/09 trägt Britannia seine Heimspiele auf dem Viktoria-Sportplatz in der Mariendorfer Eisenacherstraße aus. Schon eine Saison später wechselt man erneut auf den Britannia-Sportplatz in der Forkenbeckstraße in Schmargendorf. Die Saison 1913/14 endet erstmals mit dem Abstieg Britannias aus der höchsten Berliner Spielklasse. Nach Ausbruch des Kriegs schließt sich der BFC Fortuna 1894 den Wilmersdorfern an. Schließlich erfolgt am 10. Dezember 1914 im Zuge der sich steigernden anti-britischen Stimmung die Umbenennung in Berliner SV 92.
[Bearbeiten] Sportliche Renaissance
Erst in der Saison 1935/36 kann der BSV wieder an seine frühen Erfolge anknüpfen und gewinnt die Meisterschaft in der Gauliga Berlin-Brandenburg. Daraufhin darf die Mannschaft an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft teilnehmen. Zwei Jahre (1937/38) später kann dieser Erfolg wiederholt werden. Und obwohl das Team 1940/41 aus der höchsten Klasse abstiegt, kann daraufhin nicht nur der sofortige Wiederaufstieg, sondern auch auf Anhieb die Meisterschaft in Berlin-Brandenburg mit Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft gefeiert werden.
Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches wird der Berliner SV 92 in SG Wilmersdorf umbenannt. Erst 1948 erfolgt die Rückkehr zum alten Vereinsnamen BSV. Dennoch sind die Britannia-Spieler sehr erfolgreich: 1945/46 kann die Meisterschaft in der Stadtliga errungen werden, 1948/49 folgt der nächste Meistertitel (in der inzwischen zur Oberliga Berlin umbenannten Liga). In der Saison 1953/54 gelingt letztmalig die Erringung des Berliner Meistertitels, verbunden mit der erneuten Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft. In der Zeit danach rutscht der BSV in die Mittelmäßigkeit ab. Nach Gründung der Bundesliga spielte der BSV bis auf die Spielzeit 1970/71 in der Regionalliga Berlin. 1971 wurde man Berliner Amateurmeister und nahm als Berliner Vertreter an der Deutschen Amateurmeisterschaft teil. Momentan spielt der BSV in der Bezirksliga Berlin.
Prominenter Ex-BSVer ist der heutige Fussballtrainer und ehemalige Bundesliga-Spieler Wolfgang Sidka, der bis 1971 in der Fussball-Jugend des BSV 92 und danach bei Hertha BSC, 1860 München und Werder Bremen spielte.
[Bearbeiten] Juniorenbereich
Auch die Fussball-Jugendabteilung kann auf Erfolge zurückblicken. Unter anderem wurden 1973 die C-Jugend und 1975 die B-Jugend des BSV 92 Berliner Meister.
[Bearbeiten] Handballabteilung
Die Herrenmannschaft des Berliner SV 92 wurde 1948 (inoffiziell), 1956 und 1964 Deutscher Meister sowie 1950 und 1958 Deutscher Vizemeister im Hallenhandball. Die beiden Endspiele 1956 und 1964 wurden mit 3:2 n.V. bzw. 4:3 jeweils gegen den THW Kiel gewonnen und sind die beiden torärmsten Finalspiele aller Zeiten. Zwischen 1947 und 1964 wurde der BSV 92 neunmal Berliner Meister und nahm insgesamt zehnnmal an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft teil. In den Spieljahren 1967/68 und 1974/75 spielte der BSV 92 in der 1.Bundesliga. In der Saison 2006/07 spielt die erste Mannschaft in der Verbandsliga Berlin (5.Liga).
[Bearbeiten] Kricketabteilung
Ende der 50er Jahre trennte sich der BSV von seiner bis dahin aktiven Kricketabteilung.
[Bearbeiten] Hockeyabteilung
Die Herrenmannschaft des Berliner SV 92 wurde 1940 durch ein 5:0 im Finale über den TSV Sachsenhausen Frankfurt Deutscher Meister im Feldhockey.