Bosniake (Lanzenreiter)
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Bosniaken waren preußische Lanzenreiter, die bosnischer Herkunft waren und seit 1745 als besondere Abteilung beim Husarenregiment von Ruesch Dienst taten.
Das Bosniakenkorps trug Husarenuniform und war damals die einzige mit Lanzen bewaffnete Truppe im preußischen Heer. Die Truppe machte den Siebenjährigen Krieg mit und wurde während dieser Zeit bis auf zehn Schwadronen mit zusammen etwa 1.000 Mann verstärkt. Sie zeichnete sich auch im Bayerischen Erbfolgekrieg sowie bei den Kämpfen in Polen hervorragend aus. 1796 wurde das Bosniakenkorps durch Zuteilung eines Tatarenpulks erweitert, der aus vormaligen polnischen Soldaten bestand.
1800 wurde das Korps in ein Towarczys-Regiment umgewandelt, um den niederen polnischen Landadel für den Waffendienst zu gewinnen. Als "Towarzysz" (poln. = StandesGenosse, Standesgefährte; Plural: Towarzysze) wurden in der ehemaligen polnischen Kavallerie die adligen Reiter genannt. Jeder von ihnen befehligte einen oder mehrere "Pacholken" (Pacholek, poln. = Page, Schildknappe) bzw. "Podzonen" (Pocztowy, poln. = Gefolgsmann; Poczet, poln. = Gefolgschaft), die als Leibburschen dienten, zugleich aber auch Kriegsdienst leisteten. Die "Towarzysz" blieben von entehrenden Strafen ausgenommen. Sie gehorchten nur Offizieren, Unteroffiziere bäuerlicher Herkunft galten als nicht ebenbürtig. In der preußischen Kavallerie erhielten "Towarzysz" doppelten Sold.
Auch bei den dänischen Husaren werden Bosniaken als Lanzenreiter erwähnt.
Bosniaken gab es auch in der polnischen Armee in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der Name der Einheit stammt von der Volksgruppe der Bosniaken. Die Bosniaken führten jedoch ein Randdasein neben den Ulanen, die zur gleichen Zeit Teil des polnischen Militärs waren.
Siehe auch: Ulanen, Volontaires de Saxe, Towarzysz (engl.), Pocztowy (engl.)