Carlo Chiti
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Carlo Chiti (* 1924 in Pistoia (Italien); † Juli 1994 in Mailand) war ein berühmter Konstrukteur von Rennsportwagen und entsprechenden Motoren, der sich vor allem in der Zusammenarbeit mit Alfa Romeo einen Namen gemacht hat.
[Bearbeiten] Leben
Chiti hatte an der Universität Pisa Flugzeugtechnik studiert und seine Ausbildung mit einem Doktor-Titel abgeschlossen. Anschließend arbeitete er ab 1952 in der Rennabteilung von Alfa Romeo. 1957 wechselte er zu Ferrari als Leiter der Konstruktionsabteilung. An dem dann einsetzenden Aufstieg von Ferrari in der Formel 1 hatte er wesentlichen Anteil. Vor allem konnte er Enzo Ferrari davon überzeugen, vom bisher vorherrschenden konventionellen Antriebkonzepts (Frontmotor mit Heckantrieb) auf die Mittelmotor Technik umzusteigen.
Wegen Unstimmigkeiten verließ er jedoch 1961 zusammen mit Giotto Bizzarrini die Firma Ferrari. Gemeinsam mit einigen anderen ehemaligen Kollegen versuchten sie unter dem Namen ATS (Automobili Turismo e Sport) selbst ein Formel 1 Team aufzubauen. Aber das Geld langte nicht. So gründete er 1963 gemeinsam mit Ludovico Chizzola, einem Alfa Romeo Händler, die Firma Autodelta. Autodelta entwickelte sich sehr bald zur Rennwagenabteilung von Alfa Romeo. Nach dem Alfa Romeo TZ 2 konzentrierte man sich mit dem Alfa Romeo GTA überaus erfolgreich auf den Tourenwagensport. Wenig später kam der Alfa Romeo Tipo 33 hinzu, der vor allem bei Langstreckenrennen zahlreiche Siege einfuhr. Der von Chiti für den Tipo 33 entwickelte Zwölfzylinder Boxermotor wurde 1978 bei Brabham auch in der Formel 1 eingesetzt. 1979 stieg Alfa Romeo mit einem weiterentwickelten V 12 Motor selbst in die Formel 1 ein, aber die großen Erfolge blieben jetzt aus. Auch plagten Alfa Romeo Anfang der 80er andere Probleme.
Chiti verlies Autodelta sowie Alfa Romeo im Oktober 1984. Er entwickelte dann Rennmotoren für Motori Moderni und nachfolgend für Subaru. Beide Engagements blieben zu der Zeit im Motorsport aber völlig erfolglos. Um 1990 zog sich Chiti vom Berufsleben zurück.