Charlotte (Luxemburg)
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Charlotte von Luxemburg (* 23. Januar 1896; † 9. Juli 1985 auf Schloss Fischbach) war von 1919 bis 1964 Großherzogin von Luxemburg. Sie war die Tochter Wilhelm IV. und der Großherzogin Anna-Marie, welche ihrerseits eine Infantin aus dem Portugisischen Königshaus war. Anna Maria führte außerdem die Amtsgeschäfte Luxemburgs vom Tode Ihres Mannes bis zur Volljährigkeit Ihrer Tochter Marie-Adelheid.
Nach der Abdankung ihrer Schwester Marie-Adelheid bestieg Charlotte von Luxemburg am 15. Januar 1919 den Thron. Das Referendum vom 28. September 1919 bestätigte die konstitutionelle Erbmonarchie unter Großherzogin Charlotte.
Am 6. November 1919 heiratete sie Prinz Felix von Bourbon-Parma, (Bruder von Zita der letzen Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn) mit dem sie sechs Kinder hatte: Jean, der am 5. Januar 1921 geboren wurde und ihr Nachfolger wurde, Elisabeth (* 1922), Marie-Adelheid (* 1924), Marie-Gabrielle (* 1925), Charles (* 1927) und Alix (* 1929).
Nachdem 1939 noch der 100. Jahrestag der Unabhängigkeit des Großherzogtums gefeiert worden war, flüchtete die Großherzogin am 10. Mai 1940 mit ihrer Familie und der Regierung aufgrund des 2. Weltkrieges über Frankreich, Portugal und die Vereinigten Staaten ins Exil nach Kanada und London.
Von 1940 bis 1944 wurde die Großherzogin durch ihre Radioansprachen über die BBC zum Symbol der Freiheit und Unabhängigkeit ihres Landes. Während dieser Zeit besuchte sie 1941 auch die luxemburgischen Kolonien in den Vereinigten Staaten. Anschließend reiste sie 1942 und 1943 auf den sogenannten "Good Will Tours" durch die Vereinigten Staaten.
Am 25. August 1942 wurde die großherzögliche Familie von US-Präsident Roosevelt empfangen.
Schließlich wurde am 10. September 1944 die Stadt Luxemburg durch amerikanische Truppen befreit. Prinz Felix und Erbgroßherzog Jean kehrten noch am gleichen Tag zurück und wurden begeistert von der Bevölkerung bejubelt.
Am 14. April 1945 kehrte auch die Großherzogin aus dem Exil zurück. In der darauf folgenden Zeit besuchte sie die während der Ardennenoffensive zerstörten Dörfer und Städte des Landes.
Am 12. November 1964 dankte Großherzogin Charlotte von Luxemburg nach einer Amtszeit von 45 Jahren zugunsten ihres Sohnes Jean ab.
Am 9. Juli 1985 starb Großherzogin Charlotte neunundachtzigjährig auf Schloss Fischbach und wurde in der Krypta der Kathedrale von Luxemburg beigesetzt.
[Bearbeiten] Nachkommen
Charlotte heiratete 1919 Prinz Felix von Bourbon-Parma.
- Jean (* 1921), verheiratet mit Joséphine Charlotte von Belgien
- Charles (1927-1977), verheiratet mit Joan Douglas-Dillon
- Elisabeth (* 1922), verheiratet mit Herzog Franz Ferdinand von Hohenberg
- Maria Adelaide (1924-2007), verheiratet mit Karl Joseph Graf Henckel von Donnersmark
- Marie Gabrielle (* 1925), verheiratet mit Knud Graf von Holstein-Ledreborg
- Alix (* 1929), verheiratet mit Antoine Fürst von Ligne
Siehe auch: Denkmal der Großherzogin Charlotte
Vorgänger |
Großherzogin von Luxemburg 1919-1964 |
Nachfolger |
Personendaten | |
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NAME | Luxemburg, Charlotte von |
KURZBESCHREIBUNG | von 1919 bis 1964 Großherzogin von Luxemburg |
GEBURTSDATUM | 23. Januar 1896 |
STERBEDATUM | 9. Juli 1985 |
STERBEORT | Schloss Fischbach |