Christian Radich
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Die Christian Radich ist ein stählernes Schulschiff mit Vollschiff-Takelage, das nach dem norwegischen Kavallerie-Offizier, Unternehmer und Reeder Christian Radich (15. August 1822 – 29. Juni 1898) benannt wurde.
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[Bearbeiten] Vorgeschichte


Christian Radich spendete 1889 NKR 90.000,00 (£ 4.950, ~ $ 23.570) an eine Stiftung für den Bau eines Segelschulschiffes unter der Bedingung, dass es nach ihm benannt werde. Bereits 1916 sollte durch den Ankauf eines Vollschiffes (Transatlantic ex Mersey, 1.847 Bruttoregistertonnen (BRT), für NKR 410.000,00) und dessen Verwendung als frachttragendes Segelschulschiff mit Umbenennung in „Christian Radich“ dem Wunsche Radichs entsprochen werden. Doch das Unternehmen konnte nicht verwirklicht werden, da das Schiff aufgrund der enorm gestiegenen Schiffspreise nach Kristiania (seit 1924 wieder Oslo) beordert und ein Jahr später verkauft wurde (für NKR 800.000,00). Es sollten weitere 20 Jahre vergehen, bis der Wunsch von Christian Radich realisiert werden konnte. 1937 lief dann die „Christian Radich“ fast 40 Jahre nach dem Tod ihres Namensgebers vom Stapel.
1877 wurde noch zu Lebzeiten Radichs das Komitee zum Ankauf eines Schiffes als Schulschiff für zu Seeleuten bestimmte Jungen (Commite for Innkjøp af Skib til Skoleskib for Gutter bestemte til Sømend ) gegründet (heute: Det Stiftelsen Christian Radich), die zunächst die englische Bark Lady Grey kauften und in Christiana umbenannten, um damit seit 1881 Seeleute auszubilden. 1901 wurde sie durch die von der Kriegsmarine angekaufte Schulschiff-Brigg Statsraad Erichsen ersetzt, deren Nachfolge dann 1937 die „Christian Radich“ antrat.
[Bearbeiten] Geschichte
Ihre erste Ausfahrt führte sie nach Halden (damals Frederikshald nahe der schwedischen Grenze), zu den Orkney Inseln und nach Leith, Schottland, dann wieder zurück in die Ostsee. 1939 lief sie unter Kapitän Alf Bryde zur ihrer ersten Transatlantikfahrt nach New York aus. 1940 wurde das Schiff von Deutschland beschlagnahmt und als Depotschiff für U-Boot-Mannschaften verwendet. Während eines Bombenangriffs 1945 auf Flensburg sank das Schiff nach Treffern im Hafen. Nach dem Krieg wurde es gehoben, nach Sandefjord verholt und für £ 70.000 als Schulschiff wiederaufgeriggt – das Abwracken wäre teurer gewesen.
1957 Jahren wirkte das Schiff im Film Windjammer und in den 70er Jahren in der Fernsehserie „Die Onedin Linie“ mit. Bei den Filmaufnahmen zu „Windjammer“ begegnete die „Christian Radich“ auch der Pamir, die kurz nach den Aufnahmen in einem Sturm unterging. Es sind damit die letzten Filmaufnahmen von der Pamir.
Weitere, größere Überholungen fanden 1980-1983 auf ihrer Bauwerft in Sandefjord und 2001-2002 auf der Werft "Drammen Skipsreparasjon", Drammen, Norwegen, statt. Das Schiff nahm und nimmt an verschiedenen Großsegler-Treffen teil und war mehrfach Sieger in den Tall Ships' Races. Seit 1999 fährt das Schiff nicht mehr als Schulschiff, sondern in der Charterfahrt und unternimmt Touren für zahlende Gäste. Seitdem versucht die Stiftung, eine neue, vom Staat anerkannte Segelschiff-Schulform für die „Christian Radich“ aufzubauen. Die „Christian Radich“ ist regelmäßig auch bei der Sail in Bremerhaven zu Gast.
[Bearbeiten] Schiffsdaten
- Konstruktion: Stahl-Rumpf als Glattdecker mit großer Back und Poop (Schulschiffaufbau)
- Rigg: Vollschiff, doppelte Mars- u. einfache Bramsegeln, Royals; Masten mit Mars- und Bramstengen
- Stapellauf: 5. Februar 1937 als Baunummer 115
- Jungfernfahrt: 17. Juni 1937 nach Halden, Kirkwall (Orkney Inseln), Leith (Schottland), Ostsee: Stockholm, Helsinki (Finnland), Karlskrona
- erste Transatlantikfahrt: 14. Mai 1939 nach New York, USA
- Unterscheidungssignal: L J L M
- Bauwerft: Framnæs Mekaniske Verksted, Sandefjord, Norwegen
- Konstrukteur: Kap. Christian Blom, Direktor der "Marinens Hovedverft", Horten, Norwegen
- Reederei: Østlandets Skoleskib, Oslo, Norwegen
- weitere Reedereien: keine
- weitere Namen: keine
- Heimathafen: Oslo
- Galionsfigur: ja, Frauengestalt in blauem Gewand
- Länge über alles (Lüa): 72,5 m / 74,5 m (Klüverbaumnock-Kapitänsgig am Heck)
- Länge Galion-Heck (Rumpflänge): 62,5 m
- Länge an Deck (LaD): 59 m
- Länge in der KWL: 53 m
- Breite: 9,80 m
- Tiefgang: 4,9 m
- Vermessung: 676 BRT (Bruttoregistertonnen) / 207 NRT (Nettoregistertonnen)
- Segelfläche: 1.234 m² (1.330) m² (27 Segel; 15 Rah-, 6 Stag-, 5 Vorsegel, 1 Besan)
- Masthöhe: 44 m (Kiel)-Flaggenknopf); 39 m (Haupt-Deck-Flaggenknopf)
- Hilfsantrieb: Dieselmotor von 220 bHP (Deutsche Werke AG, Kiel); später: 12 Zylinder-Viertakt Caterpillar Dieselmotor von 850 PS (8 kn)
- Baukosten: NKR 609.293,04
- Erster Schiffsführer: Alf Bryde
- Besatzung: 16 Mann Stamm, 80 - 100 Auszubildende
- Höchstgeschwindigkeit: 17 kn
- Besonderheiten: Kapitänsgig am Heck
[Bearbeiten] Weblinks
- Windjammer: The Voyage of the Christian Radich in der Internet Movie Database
- http://www.bruzelius.info/Nautica/Ships/Merchant/Sail/C/Christian_Radich(1937).html (engl.)
- http://freenet-homepage.de/schiffsphoto6/Christian_Radich.htm (deutsch)
- http://www.radich.no/eng/pgs/historikk.html (engl., Geschichte der "Christian Radich")
- http://www.tallshipstock.com/cradich.htm (Photos)
- Über den Film „Windjammer“ mit der Christian Radich