Curzio Malaparte
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Curzio Malaparte (* 9. Juni 1898 in Prato in der Toskana; † 19. Juli 1957 in Rom); eigentlich Kurt Erich Suckert; das ab 1925 verwendete Pseudonym Malaparte bedeutet wörtlich übersetzt der schlechte Teil und ist eine Anspielung auf Bonaparte = der gute Teil) war ein italienischer Schriftsteller und Journalist deutscher Abstammung. Malaparte war der Sohn des aus Zittau in Sachsen stammenden Textilingenieurs Erwin Suckert und der aus Mailand stammenden Edda Perelli.
Er besuchte 1911 das Gymnasium Cigognini in Prato und wurde Mitglied in der Republikanischen Partei. 1912 erscheinen seine ersten gedruckten Gedichte. 1913 wird er Herausgeber einer satirischen Zeitschrift. Im Ersten Weltkrieg meldet er sich mit 16 Jahren als Freiwilliger und wird 1918 mit der italienischen Tapferkeitsmedaille in Bronze und dem französischen Kriegskreuz mit Palme ausgezeichnet. In Folge eines Gasangriffs leidet er bis Ende seines Lebens an einem Lungenschaden.
Nach dem Krieg tritt er in den Diplomatischen Dienst ein und wird 1919 Attaché der italienischen Gesandtschaft in Warschau. Er sympathisiert zunächst mit dem Faschismus, wird bereits 1921 Mitglied der Faschistischen Partei und ist 1922 Teilnehmer beim Marsch auf Rom. Mit seinem Buch Viva Caporetto!, später erschienen unter dem Titel La rivolta dei santi maledetti (Der Aufstand der verdammten Heiligen) löst er bei den Faschisten Proteste aus; er beschreibt darin seine Kriegserlebnisse. Ebenso wird er vom diplomatischen Dienst abberufen. 1928-31 ist er Chefredakteur der großen Tageszeitung La Stampa und der kleineren Zeitschrift Fiera Letteraria. 1933 wird er aufgrund kritischer Äußerungen verhaftet, aus der Partei ausgeschlossen und anschließend zu fünf Jahren Verbannung auf Lipari verurteilt, im folgenden Jahr aber darf er aufgrund der Intervention einflussreicher Freunde (u.a. des Grafen Galeazzo Ciano, des Schwiegersohns von Benito Mussolini) Lipari wieder verlassen. Er lebt unter Hausarrest in der Toskana bzw. auf Ischia und kann als Journalist, wenn auch vorerst nur mit neuem Pseudonym, weiterarbeiten. 1937 gründet er die Literaturzeitschrift Prospettive. 1938 geht er als Korrespondent in das zwei Jahre zuvor von Italien annektierte Äthiopien. Im Zweiten Weltkrieg schreibt Malaparte als Kriegsberichterstatter für die Mailänder Zeitung Corriere della Sera in Nordafrika, Frankreich, Deutschland sowie 1940-45 auf dem Balkan, Finnland und Russland. Dort entsteht Die Wolga entspringt in Europa, Augenzeugenberichte von der Ukrainefront und der Belagerung Leningrads, die 1943 veröffentlicht werden. 1945 wird er Verbindungsoffizier der Amerikaner. In der Nachkriegszeit wendet Malaparte sich dem Kommunismus zu. Während einer Auslandsreise nach China erkrankt er an Lungenkrebs, kurz vor seinem Tod tritt er dem Katholizismus bei.
Noch während des Zweiten Weltkrieges und danach erregt er großes Aufsehen mit seinen Romanen Kaputt (1944) und Die Haut (1949), in denen er drastisch-realistisch (kritische Stimmen sagen: reißerisch), gleichzeitig distanziert Grausamkeit und Gewalt des Krieges beschreibt. Durch das Engagement von Gerhard Heller und Hellmut Ludwig, der Malapartes Werke ins Deutsche übersetzen wird, erscheinen Malapartes Werke in deutschen Ausgaben im Stahlberg-Verlag, Karlsruhe.
Erwähnenswert ist Malaparte auch als Erbauer der Casa Malaparte, einer wegen ihrer architektonischen Formensprache gerühmten Villa am Capo Massullo auf Capri, die er Ende der 1930er Jahre errichten ließ [1]. Er bezeichnete das Haus als "una casa come me: triste, dura, severa" ("ein Haus nach meiner Art: traurig, hart, streng"). Das Haus wurde von Malaparte der Volksrepublik China vermacht, ist aber nach einem langjährigen Rechtsstreit derzeit wieder Privatbesitz. Es zählt auch heute noch zu den bekanntesten und eindruckvollsten Gebäuden der Welt.
[Bearbeiten] Werke
- Der Aufstand der verdammten Heiligen (1921)
- Die Technik des Staatsstreichs. politische Essays (1931)
- Blut. Erzählungen (1937)
- Die Wolga entspringt in Europa. Reportagen (1943)
- Kaputt. Roman (1944)
- Die Haut. Roman (1948)
- Verflixte Italiener. (1961, postum)
[Bearbeiten] Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Malaparte, Curzio |
| ALTERNATIVNAMEN | Suckert, Kurt Erich |
| KURZBESCHREIBUNG | Italienischer Schriftsteller und Journalist deutscher Abstammung |
| GEBURTSDATUM | 9. Juni 1898 |
| GEBURTSORT | Prato in der Toskana |
| STERBEDATUM | 19. Juli 1957 |
| STERBEORT | Rom |
