Dübendorf
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wappen | |
---|---|
![]() |
|
Basisdaten | |
Kanton: | Zürich |
Bezirk: | Uster |
BFS-Nr.: | 0191Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde |
PLZ: | 8600 |
Koordinaten: | 689139 / 250394 Koordinaten: 47° 23' 54" N, 8° 37' 10" O47° 23' 54" N, 8° 37' 10" O |
Höhe: | 440 m ü. M. |
Fläche: | 13.61 km² |
Einwohner: | 22'744 (31. Dezember 2006) |
Website: | www.duebendorf.ch |
Karte | |
Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Hochkomma
Dübendorf ist eine politische Gemeinde im Bezirk Uster des Kantons Zürich in der Schweiz.
Die Gemeinde wurde mit dem Wachstum der Agglomeration Zürich zu einer städtischen Siedlung und nennt sich heute Stadt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Wappen
- Geteilt von Blau mit einem wachsenden goldenen Einhorn und fünfmal gespalten von Silber und Rot
Das Wappen, am 7. Juni 1926 vom Gemeinderat genehmigt, entspricht dem der ehemaligen Obervogtei Dübendorf. Es geht jedoch nicht auf das Wappen der ritterlichen Herren von Dübelstein zurück, sondern auf das Geschlecht von Dübendorf, das vielleicht mit den Meiern von Dübendorf in Verbindung steht. Auf ihrem Siegel von 1292 ist das Wappen geteilt und zeigt oben ein halbes Einhorn und unten zwei Pfähle. in den späteren Wappendarstellungen erscheint das Einhorn golden auf silbernem oder, was richtiger ist, blauem Grund. Die silbernen Pfähle der unteren Schildhälfte liegen auf rotem Grund. Statt der Belegung mit Pfählen ist in den späteren Wappen die untere Hälfte dreimal, in den Obervogteiwappen sogar fünf- bis sechmal gespalten von Silber und Rot. Das Wappenbild weist auf die Lehnsherren der Dübendorfer hin: das Einhorn auf die Freiherren von Tengen, die untere Wappenhälfte auf die Freiherren von Regensberg.
[Bearbeiten] Geographie
Die Industriestadt Dübendorf befindet sich auf einer Höhe von 440 m ü. M. und ist Teil der Agglomeration Zürich. Sie liegt an der Glatt, 8 km östlich vom Stadtzentrum von Zürich. Sie grenzt im Westen an die Stadt Zürich, im Norden an Wallisellen, im Osten an Volketswil sowie im Süden an Fällanden. Dübendorf ist Standort des Militärflugplatzes Dübendorf.
- Luftdistanz zu Zürich HB: 6 Kilometer
- Fläche in ha: 1.361
- davon Landwirtschaft: 38%
- davon Wald: 19%
- davon Verkehr: 12%
- davon Siedlungen: 30%
- Bauzonen in ha: Total 550.1 ha
- davon überbaut: 460.3 ha
- davon nicht überbaut: 89.8 ha
[Bearbeiten] Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
---|---|
Jahr | Einwohner |
1467 | ca. 225 |
1634 | 553 |
1710 | 1031 |
1850 | 2018 |
1900 | 2544 |
1950 | 6750 |
1970 | 19639 |
1980 | 20683 |
1990 | 21106 |
2000 | 22216 |
2002 | 22541 |
[Bearbeiten] Wirtschaft
[Bearbeiten] Verkehr
- Motorfahrzeuge: 14'352
- Personenwagen: 12'157
- Motorräder: 1'314
Erschliessungsgrad durch den öffentlichen Verkehr (%-Anteil an Bevölkerung):
- S-Bahn: 37%
- Bus: 96%
- S-Bahn und Bus: 96%
- Durchschnittlicher Weg zur nächsten Haltestelle: 153 m
[Bearbeiten] Geschichte
Die ältesten Funde aus der Gemeinde Dübendorf stammen noch aus prähistorischer Zeit. Neben Einzelfunden aus der Bronze- und Steinzeit sind auch Grabstätten bekannt. Leider stammen alle aus zerstörten Gräbern, von denen heute nur noch die Beigaben zeugen. Sie stammen aus der Zeit um 1400 und 700 v. Chr. Die Frühesten Siedlungsbefunde aus Dübendorf liegen aus dem Bereich der reformierten Kirche vor. Archäologische Grabungen haben gezeigt, dass an dieser Stelle eine römische Ansiedlung, vermutlich ein Landgut bestand. Eine durchgehende Besiedlung der Ortschaft lässt sich jedoch erst ab dem 6.Jh. nachweisen, dies jedoch abermals anhand von Grabfunden. Die Bezeichnung Dübendorf bezieht sich vermutlich auf das lateinische Wort 'curtis' (Hofstatt) und weist darauf hin, dass hier eine Siedlung vorliegt, die von einer sozial hochgestellten Sippschaft bewohnt wurde. Bereits im frühen Mittelalter bestanden auch Ansiedlungen an der Glatt. So wird Hermikon 858 als erste Siedlung in schriftlichen Quellen genannt. Im Jahre 946 ist Dübendorf als „Tuobilindorf“ erstmals urkundlich bezeugt. Dorf und Kirche waren vermutlich schon im 8. Jahrhundert Eigentum des Klosters Reichenau am Bodensee, das während langer Zeit wichtigster Grundbesitzer in Dübendorf war und auch die Gerichtsherrschaft ausübten . Auf Dübendorfer Gemeindegebiet liegt eine heute vergessene Burgstelle, die sog. Schyterburg, die, vermutlich im 10./11. Jh. errichtet, den wichtigen Weg vom Klösterli beim Zürcher Zoo ins Glattal kontrollierte. Ein Wahrzeichen von nationaler Bedeutung steht im Gfenn, die Lazariterkirche, ein Gotteshaus aus dem 13. Jahrhundert. Die Lazariterkirche gehörte einst zu einem Kloster des Lazarus Ordens, dessen Laienbrüder ein Aussätzigenspital führten. Die Stadt liess sie sorgfältig restaurieren und seit 1967 dient sie als paritätische Kirche. Gerne benützt wird sie auch für Hochzeiten und Konzerte. Neben der Kirche befindet sich eine Häusergruppe, die 1828 auf den Grundmauern des abgebrannten Konventhauses des Klosters entstand. Zwei dieser Hausteile wurden 1988 von der Stadt restauriert. Die „Klosterstube“ und der wiederentdeckte romanische Keller dienen heute als schmucke öffentliche Räume. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts wurde am Abhang des Adlisberges die Burg Dübelstein erbaut. Ritter Conrad von Dübelstein war der erste Burgherr, und fortan nannten sich die in Zürich verbürgerten Herren auch nach dieser Burg. – 1487 erwarb der berühmte Zürcher Bürgermeister Hans Waldmann Burg und Vogtei zu Eigentum, nachdem er bereits das Patronatsrecht über Kirche und Zehnten aufgekauft hatte. Nach der Hinrichtung Waldmanns im Jahre 1489 fielen alle seine Besitzungen an die Stadt Zürich. 1615 ging die Burg Dübelstein in Flammen auf. Der unter Denkmalschutz stehende, der Öffentlichkeit zugängliche Ruinenhügel mit seinen 1942/43 ausgegrabenen und restaurierten Fundamentresten wurde 1998 zum symbolischen Preis von einem Franken an den Verein Pro Waldmannsburg verkauft. Bodenfunde aus der jüngeren Steinzeit und der Bronzezeit, sowie ein römischer Verkehrsweg von Stettbach über Wil und Hermikon nach Uster lassen darauf schliessen, dass Dübendorf schon zu Urzeiten besiedelt war. Trotz dieser früh einsetzenden Wohnkultur ist die Gemeinde während Jahrhunderten ein ärmliches Ackerbauerndorf geblieben. Ihre Einwohner hatten mit der starken Bevölkerungszunahme im 17. und 18. Jahrhundert, der Zersplitterung ihres Grundbesitzes und äusserst prekären Wohnverhältnissen zu kämpfen. Vor allem während den Franzosenkriegen hatten sie schwer unter der Besetzung des damaligen Dorfes durch die Franzosen zu leiden, die Zwangseinquartierungen und Kriegshandlungen mit sich brachte. Der wirtschaftliche Aufschwung setzte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit der Gründung von mehreren Spinnereien an der Glatt ein. Besonders bedeutungsvoll für die wirtschaftliche Entwicklung war die Eröffnung der Eisenbahnlinie Zürich – Uster 1856 und die Korrektion des Glattlaufs 1850 – 1895, die im Frühjahr das Hochwasser erfolgreich zurückzuhalten vermochte und ehemaliges Sumpfgebiet in nützliches Landwirtschaftsland und Baugebiet umwandelte.
[Bearbeiten] Gegenwart
Unaufhaltbar wurde der Aufschwung 1910 mit dem Bau des ersten Schweizer Flugplatzes auf dem trocken gelegten Ried zwischen Dübendorf und Wangen, der am 8. Oktober 1910 eröffnet wurde. Dübendorf ist seither weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt als eigentliche Geburtsstätte der schweizerischen Zivil- und Militäraviatik, was auch im ortsansässigen Fliegermuseum eindrücklich dokumentiert wird. Bis 1948, als der Flughafen Zürich in Kloten in Betrieb genommen wurde, beherbergte Dübendorf den Landesflughafen. Während dieser Zeit schrieben zahlreiche bekannte Flugpioniere Geschichte. Seither wird in Dübendorf der grösste und bedeutendste Militärflugplatz der Schweiz betrieben, dessen Betrieb allerdings 2010 eingestellt werden soll. Als Waffenplatz beherbergt Dübendorf auch eine Luftwaffen-, Nachrichten- und Übermittlungs-Rekrutenschule. Nach 1950 wurde auch Dübendorf von der stürmischen Bautätigkeit in der Agglomeration Zürich erfasst. Die Bevölkerungszahl verdoppelte sich von 1957 bis 1970 rasant von 10'000 auf 20'000 Einwohner. Seit 1974 ist die Gemeinde politisch eine Stadt. Als Exekutive amtet der Stadtrat und an Stelle der Gemeindeversammlung bildet ein Gemeinderat von 40 Mitgliedern die Legislative. Dübendorf liegt beidseits der Glatt, die als wertvoller und abwechslungsreicher Naherholungsraum dient. In der weiteren Umgebung lockt die ebene Greifenseelandschaft, und das Zürcher Oberland lädt zu sportlichen Wander-, Rad- und Inline-Touren oder gemütlichen Spazierfahrten ein. Das Kultur- und Freizeitangebot, das Dübendorf seinen Einwohnern bietet, ist gross und vielfältig. Die grosszügigen Sportanlagen liegen im Grünen: die Kunsteisbahn mit Eis- und Curlinghalle, die Minigolfanlage und das geheizte Freibad (mit 10m-Sprungturm). Auch ein Kleinhallenbad, Tennis- und Fussballplätze sowie Leichtathletikanlagen fehlen nicht. Behörden und über 140 Vereine sorgen für ein vielfältiges, eigenständiges kulturelles Leben. Im idyllisch an der Glatt gelegenen Mühlegebäude besteht seit 1990 das Kulturzentrum „Obere Mühle“, das sich für kleinere Anlässe mieten lässt, wo aber auch kulturelle Veranstaltungen organisiert werden. Im Gebiet des ehemaligen „Städtli“, dem heutigen Stadtkern, liegt das Einkaufszentrum Dübendorfs. Vielerlei Läden, Spezialgeschäfte und Grossverteiler sind für ein weitgefächertes und gepflegtes Angebot besorgt. Die Marktgasse strahlt urbanes Ambiente aus, was den Platz für die Dübendorfer zu einem beliebten Begegnungsort macht. Zu diesem „alten“ Stadtteil bildet das neue Stadthaus Dübendorf einen spannenden Kontrast. Das 1997 fertiggestellte, einladende und übersichtliche Gebäude ist von moderner Architektur geprägt. Vor dem Stadthaus trägt ein weiter Platz mit einem attraktiven und vor allem für Kinder reizvollen Wasserspiel seinen Teil zum Stadtbild bei. Das Stadthaus sollte ein Ort werden, der Verbindungen schafft – zwischen alt und neu, Tradition und Moderne und - vor allem - zwischen den Einwohnern und Einwohnerinnen von Dübendorf, eine Funktion, die bei zahlreichen Ereignissen erfüllt wurde und wird. Dübendorf beheimatet die beiden nationalen Forschungsanstalten EMPA und Eawag.
[Bearbeiten] Politik
Stadtpräsident ist Lothar Ziörjen (Demokratische Partei (Bezirk Uster)).
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Website der Stadt Dübendorf
- Statistische Daten des Kantons zur Gemeinde Dübendorf
- Artikel Dübendorf im Historischen Lexikon der Schweiz
- Artikel Gfenn im Historischen Lexikon der Schweiz
- Artikel Dübelstein im Historischen Lexikon der Schweiz
- Stadt Dübendorf im GIS des Kantons Zürich
Dübendorf | Egg | Fällanden | Greifensee | Maur | Mönchaltorf | Schwerzenbach | Uster | Volketswil | Wangen-Brüttisellen
Kanton Zürich | Bezirke des Kantons Zürich | Gemeinden des Kantons Zürich