Daniel Libeskind
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Daniel Libeskind (* 12. Mai 1946 in Łódź, Polen) zählt zu den berühmten zeitgenössischen Architekten. Libeskind ist ein bekannter Vertreter des Dekonstruktivismus.
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[Bearbeiten] Biographie
1946 Libeskind wird am 12. Mai in Lodz geboren. 1957 emigrieren die Eltern nach Israel.
Libeskind siedelt 1960 in die USA über und nimmt 1965 die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Er studiert Musik in Israel und in New York und ist als professioneller Musiker tätig. Später wechselt er von der Musik zur Architektur. 1970 schliesst er das Studium an der Cooper Union for the Advancement of Science and Art in New York City. Libeskind promoviert in Architekturgeschichte und -theorie an der School of Comparative Studies in Essex. 1989 zieht er mit seiner Familie nach Berlin um, mittlerweile lebt er in New York.
Libeskind lehrte unter anderem an den Universitäten Yale, London, Zürich, St. Gallen und Karlsruhe.
[Bearbeiten] Architektursprache
Daniel Libeskinds Architektur ist geprägt durch eine erzählerische Formensprache. Er verwendet Elemente, die explizit auf außerarchitektonische Inhalte verweisen und dadurch eine andere Bedeutung erhalten. Beispiele hierfür sind etwa der "Turm des Holocaust" im Jüdischen Museum Berlin oder die Höhe der von ihm projektierten Freedom Towers als Neubau des zerstörten World Trade Centers, die - in amerikanischen Foot gemessen - dem Jahr der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika 1776 entspricht. Architekturzeichnungen Libeskinds sind häufig mit verbalen Verweisen, die seine Projekte in einen anderen als den aus der Architektur selbst ersichtlichen Sinnzusammenhang stellen, geradezu übersät.
Dieses Vorgehen führt auch immer wieder zu heftigen Kontroversen über seine Architektur. Einerseits wird Libeskind für sein komplexes Architekturverständnis gelobt, mit dem er der Architektur neue Ausdrucksmöglichkeiten erschließt. Andererseits ist er oft heftiger Kritik ausgesetzt. So wird ihm vorgeworfen, er überfrachte seine Projekte mit Theorien und unverständlicher Symbolik, die sich den Nutzern seiner Gebäude nicht erschließen. Der ambitionierte Anspruch und die gebaute Realität kämen dadurch nicht zur Deckung. Bei Führungen werden den Besuchern z. T. Gebäudeteile wie der "Garten des Exils" oder der "Turm des Holocaust" erklärt.
[Bearbeiten] Werke
- 'The Spiral', Erweiterungsbau des Victoria and Albert Museums London. Fertiggestellt 2004
- Atelier Weil, ein privates Galeriegebäude auf Mallorca, Spanien. Ferstiggestellt 2003
- Kriegsmuseum im Hafengelände von Manchester, 2001 fertiggestellt, entworfen als eine Ineinanderschichtung von Dächern mit der Assoziation eines zerbrochenen Globus und der Elemente Luft, Wasser, Erde, die zugleich Waffengattungen entsprechen.
- Jüdisches Museum, Berlin, 1999 fertiggestellt. Der reale Besucherrundgang folgt drei divergenten „Achsen“: die Achse der Kontinuität, die Achse des Exils und die Achse des Holocaust.
- Felix-Nussbaum-Haus, ein Museum der Stadt Osnabrück, wurde 1998 eröffnet. Ein Libeskind-Satz dazu: „Der Plan weist auf die Notwendigkeit einer Integration des Neuen und des Alten hin, jenseits der jeweiligen äußeren Erscheinung.“
[Bearbeiten] Öffentliche Sammlungen
[Bearbeiten] Projekte (Stand 2004)
- Umbau des Hauptbaus des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr in Dresden, seit Mitte 2004 bis voraussichtlich 2008
- Konzerthaus MUSICON Bremen
- The Jewish Museum San Francisco, USA
- JVC Universität in Guadalajara, Mexiko
- Shoah Centre in Manchester, England
- „Westside“, ein Freizeit- und Einkaufszentrum in Bern (neues Brünnen-Quartier), Schweiz; 2006, Grundsteinlegung
- das Maurice Wohl Convention Centre der Bar-Ilan-Universität, Tel Aviv
- Erweiterungsbau des Denver Art Museum, USA
- Erweiterungsbau des Royal Ontario Museum in Toronto, Kanada
- Beteiligung an der Reurbanisierung des ehemaligen SS-Geländes in Sachsenhausen
- Hochhaus ,,Zlota 44´´ in Warschau ( Fertigstellung 2009)
- Wettbewerb und Auftrag für das derzeit weltweit bekannteste Bauprojekt, den Freedom Tower auf dem World Trade Center-Gelände mit Ground Zero in New York, gewonnen im Februar 2003, Grundsteinlegung war am 4. Juli 2004
[Bearbeiten] Literatur
- Elke Dorner: Daniel Libeskind - Jüdisches Museum Berlin. Gebr. Mann Verlag Berlin, 2006, 3. Auflage, 112 S. mit 54 Abb.. ISBN 3-7861-2532-5.
- Bernhard Schneider: Daniel Libeskind. Jüdisches Museum Berlin. Verlag Prestel, 1999. 64 Seiten. ISBN 3791320734 (Vier Kapitel: 1. "An historischem Ort ein Stück neues Berlin"; 2. über den langen Weg seiner Entstehung; 3. "Neue Ordnung zwischen den Zeilen"; 4. "Im Innersten die Leere" (Raumkonzeption) sowie Daten zum Bau, Vita des Architekten)
[Bearbeiten] Weblinks
- Daniel Libeskind - Offizielle Homepage
Commons: Daniel Libeskind – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Literatur von und über Daniel Libeskind im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographische Informationen zu Libeskind und zum Musicon-Projekt in Bremen
- Libeskind-Dossier mit Schwerpunkt Ground Zero, arte
- Bauwerke, Projekte
- Englischer Wikipedia-Eintrag: Denver Art Museum
- „Gebaute Klippen und gläserne Wogen“, FAZ, 13. Dezember 2006, mit Fotostrecke: Hamilton Building, Denver und Institute of Contemporary Art, Boston
- Informationen zum Umbau des Militärhistorischen Museums in Dresden
- Projekt WestSide in Bern, Schweiz
- Felix-Nussbaum-Haus Osnabrück
- Bauwerke von Daniel Libeskind (deutsch)
Axel Springer | Fred W. Lessing | Fred Grubel | Ernst Cramer | Helmut Sonnenfeldt | George L. Mosse | W. Michael Blumenthal | Edgar Bronfman | Johannes Rau | Ruth Westheimer | Daniel Libeskind | Fritz Stern
Personendaten | |
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NAME | Libeskind, Daniel |
KURZBESCHREIBUNG | Architekt, Vertreter des Dekonstruktivismus |
GEBURTSDATUM | 12. Mai 1946 |
GEBURTSORT | Łódź, Polen |