Das Wirtshaus im Spessart (Film)
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Das Wirtshaus im Spessart |
Produktionsland: | DE |
Erscheinungsjahr: | 1958 |
Länge (PAL-DVD): | 99 Minuten |
Originalsprache: | Deutsch |
Altersfreigabe: | FSK 6 |
Stab | |
Regie: | Kurt Hoffmann |
Drehbuch: | Heinz Pauck, Luiselotte Enderle |
Produktion: | Georg Witt |
Musik: | Franz Grothe und Günter Neumann |
Kamera: | Richard Angst |
Schnitt: | Claus von Boro |
Besetzung | |
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Der Film Das Wirtshaus im Spessart ist eine Filmkomödie von Kurt Hoffmann aus dem Jahr 1958, frei nach der gleichnamigen Vorlage Das Wirtshaus im Spessart von Wilhelm Hauff aus dem Jahre 1827. Die Uraufführung erfolgte am 15. Januar 1958.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Comtesse Franziska von und zu Sandau (Liselotte Pulver) ist mit ihrem Verlobten Baron Sperling (Günther Lüders), ihrer Zofe und einem Pfarrer per Kutsche auf dem Weg nach Würzburg, als sie im Spessart überfallen werden. Nicht ahnend, dass es sich um die Falle einer berüchtigten Räuberbande handelt, folgen sie dem Rat zweier zwielichtiger Gestalten (Wolfgang Neuss und Wolfgang Müller) und steigen im nahe gelegenen Wirtshaus ab.
Dort treffen sie auf die Handwerksburschen Felix (Helmuth Lohner) und Peter (Hans Clarin) und auf die Räuber, die die Comtesse als Geisel nehmen, um von ihrem Vater ein Lösegeld zu erpressen. Diese tauscht kurzerhand mit Felix die Kleider und kann entkommen. Als Franziska erfährt, dass ihr Vater das Militär schickt, statt das Lösegeld zu zahlen, kehrt sie zu den Räubern zurück, um in ihrer Verkleidung dem Hauptmann (Carlos Thompson) als Burschen zu dienen. Der erkennt das falsche Spiel schon bald und verliebt sich in Franziska.
[Bearbeiten] Hintergründe
Der Film liefert ein Spiegelbild der westdeutschen Nachkriegs-Gesellschaft der 1950er Jahre: Viele Männer, die beim Wiederaufbau mithelfen könnten, sind nach dem Krieg in Gefangenschaft oder gefallen. Entsprechend übernehmen die Frauen die klassische Arbeit der Männer, allerdings nur so lange, bis deren Internierung vorüber ist.
Als Kulisse (u.a. für die Anfangsszene) diente der historische Marktplatz von Miltenberg am Main "Schnatterloch". Als Schloß von Graf Sandau ist das Wasserschloß Mespelbrunn im Spessart zu sehen.
In der Nachfolge drehte Kurt Hoffmann 1960 „Das Spukschloß im Spessart“ mit der Filmkulisse von Schloss Oelber am weißen Wege in Niedersachsen und 1967 „Herrliche Zeiten im Spessart“.
[Bearbeiten] Kritiken
- „(...) ein reizend bunter, genußvoll gruseliger und heiter musikalischer Film, der sich vor allem in seinem parodistischen ersten Teil weit über die sonstige deutsche Produktion hinausschwingt. Für Jüngere nicht ganz frei von unbehaglichen Elementen, für Erwachsene hingegen ein augenzwinkerndes Vergnügen.“ - 6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage, Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf 1963, S. 491
- „Unterhaltungsfilm mit Starbesetzung (...). Phantasievoll ausgestattet, hübsche Fotografie und musikalisch schmissig.“ (Wertung: 2½ Sterne = überdurchschnittlich) – Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 937
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Deutscher Filmpreis in Silber (1958): Liselotte Pulver als beste Schauspielerin
- Ernst-Lubitsch-Preis (1958): „Das Wirtshaus im Spessart“ (Regie)
- Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verlieh der Produktion das Prädikat wertvoll.
[Bearbeiten] Literatur
- Wilhelm Hauff: Das Wirtshaus im Spessart. Eine Erzählung. Insel-Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig 1999, 199 S., ISBN 3-458-34284-2