Deggenhausertal
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Bodenseekreis | |
Koordinaten: | Koordinaten: 47° 47′ N, 9° 24′ O47° 47′ N, 9° 24′ O | |
Höhe: | 559 m ü. NN | |
Fläche: | 62,18 km² | |
Einwohner: | 4176 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 67 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 88693 (alt: 7774) | |
Vorwahl: | 07555 | |
Kfz-Kennzeichen: | FN | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 35 067 | |
Gemeindegliederung: | 6 Teilorte | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Badener Straße 14 88693 Deggenhausertal |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Knut Simon (parteilos) |
Deggenhausertal ist eine Gemeinde im Bodensee-Hinterland, etwa 9 km nördlich von Markdorf und Salem. Sie gehört zum Gemeindeverwaltungsverband Markdorf.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Das Gemeindegebiet erstreckt sich in hügeliger Landschaft auf Höhen zwischen 466 m und 833 m über Normalnull. 96% der Gemeindefläche werden landwirtschaftlich oder forstwirtschaftlich genutzt.
[Bearbeiten] Gliederung
Das Gemeindegebiet teilt sich auf in die sechs Teilorte
- Deggenhausen (mit Ellenfurt und Obersiggingen)
- Homberg (mit Azenweiler, Burg, Höge, Limpach, Magetsweiler, Möggenhausen, Oberhomberg, Oberweiler, Unterhomberg, Rubacker, Wahlweiler, Wattenberg und Wippertsweiler)
- Roggenbeuren
- Untersiggingen (mit Eggenweiler, Eschle, Grünwangen und Riedetsweiler)
- Urnau (mit Fuchstobel)
- Wittenhofen (mit Harresheim, Kaltbächle, Lellwangen, Mennwangen, Sinnenberg und Wendlingen), Verwaltungsmittelpunkt der Gemeinde
[Bearbeiten] Geschichte
Die verschiedenen Dörfer der heutigen Gemeinde Deggenhausertal gehörten bis Anfang des 19. Jahrhunderts zur Landgrafschaft Heiligenberg, dem Domkapitel zu Konstanz und zum Kloster Salem. Mit der Säkularisation und Mediatisierung fielen sie an Baden.
[Bearbeiten] Entwicklung des Gemeindegebiets
Die heutigen Teilorte waren bis zur baden-württembergischen Kreisreform im Jahre 1972 selbständige Gemeinden. Die neue Gemeinde gehörte kurzfristig zum Landkreis Überlingen, bevor sie 1973 zum neuen Bodenseekreis kam.
[Bearbeiten] Eingemeindungen
- 1977: Ellenfurt (bis dahin Ortsteil von Heiligenberg)
[Bearbeiten] Religionen
Sechs römisch-katholische Kirchengemeinden zeugen von der katholischen Prägung der Gemeinde.
Die evangelischen Gläubigen sind nach Markdorf eingepfarrt.
[Bearbeiten] Ortsteile
[Bearbeiten] Deggenhausen
Nach dem Aussterben der Herren von Deggenhausen verkauften deren Erben das Dorf an den Bischof von Konstanz, der es 1483 mit Obersiggingen an die Grafschaft Heiligenberg verpfändete und 1779 an die Grafschaft Fürstenberg-Heiligenberg verkaufte. Nach dem Reichsdeputationshauptschluss ging Deggenhausen 1806 zu Baden, das es zunächst 1813 dem Bezirksamt Meersburg zuordnete. Ab 1849 gehörte es zum Bezirksamt Pfullendorf und schließlich ab 1857 zum Bezirksamt Überlingen, welches 1938 im Landkreis Überlingen aufging. Seit 1952 gehört es zum neu gegründeten Land Baden-Württemberg.
[Bearbeiten] Homberg
Homberg wurde erstmals 1191 urkundlich erwähnt. Es gehörte von jeher den Grafen von Heiligenberg. 1806 kam es zu Baden (weitere Entwicklung siehe Deggenhausen).
[Bearbeiten] Roggenbeuren
Roggenbeuren wurde bereits 860 erstmals urkundlich erwähnt. Prähistorische Grabhügel weisen aber auf eine noch frühere Besiedlung hin. Seit dem 9. Jahrhundert gehörte es dem Kloster St. Gallen. Über den Ritter Konrad von Schmalegg kam Roggenbeuren 1280 an das Konstanzer Domkapitel. Nach der Säkularisierung kam der Ort 1803 zu Baden (weitere Entwicklung siehe Deggenhausen).
[Bearbeiten] Untersiggingen
Bereits 772 wurde Untersiggingen erstmals urkundlich erwähnt. Aber auch hier zeugen vorgeschichtliche Grabhügel von einen noch ältere Besiedlung. 1293 kaufte das Kloster Salem große Teile der Gemeinde. Über das Überlinger Spital kam der Ort an die Stadt Überlingen, die Untersiggingen 1779 an die Grafschaft Fürstenberg-Heiligenberg verpfändete. Mit deren übrigen Besitz gelangte es 1806 an Baden (weitere Entwicklung siehe Deggenhausen).
[Bearbeiten] Urnau
Urnau wurde erstmals 1094 urkundlich erwähnt, als es an das Allerheiligenkloster in Schaffhausen verkauft wurde. Im 13. Jahrhundert kam es an die Ritter von Schmalegg, die es 1303 an das Kloster Salem veräußerten. Mit der Säkularisierung kam der gesamte Klostergrundbesitz und damit auch Urnau 1803 an Baden (weitere Entwicklung siehe Deggenhausen).
[Bearbeiten] Wittenhofen
Wittenhofen wird erstmals 1134 urkundlich erwähnt. Die Herrschaft wurde durch die Grafen von Fürstenberg-Heiligenberg ausgeübt, bis es 1806 zu Baden kam (weitere Entwicklung siehe Deggenhausen).
[Bearbeiten] Politik
Deggenhausertal hat sich mit der Stadt Markdorf und den Gemeinden Bermatingen und Oberteuringen zu einem Gemeindeverwaltungsverband zusammengeschlossen.
[Bearbeiten] Gemeinderat
Bei der Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:
[Bearbeiten] Wappen
Die Schere, das prägende Element des Ortswappens, geht auf die Herren von Deggenhausen zurück und war schon Bestandteil des Wappens von Deggenhausen.
[Bearbeiten] Gemeindepartnerschaft
Seit 1992 besteht eine Partnerschaft mit der hauptsächlich von Donauschwaben bewohnten Gemeinde Tschasartet in Ungarn.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Das Ortsbild ist bis heute stark landwirtschaftlich geprägt. Ansonsten profiliert sich die Gemeinde heute vor allem im Tourismus als Erholungsort und für "Ferien auf dem Bauernhof".
Es wurden jedoch auch eine Reihe von Gewerbegebieten ausgewiesen, die heute einige mittelständische Handwerks-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen berherbergen.
[Bearbeiten] Verkehr
Deggenhausertal besitzt keinen Bahnanschluss. Die Gemeinde ist aber mit den Buslinien u.a. mit Markdorf und Überlingen verbunden und gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an.
Die Gemeinde liegt an den Landesstraßen L 204 und L 207 sowie der Kreisstraße K 7744. Buslinien verbinden die Teilorte untereinander und mit den Nachbarstädten und -gemeinden.
[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen
Deggenhausertal verfügt über eine Grundschule und 2 Klassen Hauptschule (5. und 6.) im Ortsteil Wittenhofen sowie zwei kommunale und einen privaten (Waldorf-Vereins-) Kindergarten.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bauwerke
Auf dem Gemeindegebiet gibt es sieben Kirchen und fünf Kapellen.
- Deggenhausen: Kirche St. Blasius, erbaut um 1736, erweitert 1880
- Deggenhausen: Kapelle „Zu den sieben Schmerzen Mariens“
- Lellwangen: Kirche St. Martin, erbaut 1878–1880 im Stil der Neuromanik, mit Madonnenfigur (16. Jahrhundert)
- Limpach: Kirche St. Georg, spätgotisch, mehrfach umgebaut, mit der Ulmer Syrlin-Werkstatt zugeschriebenen spätgotischen Plastiken, einem barocken Chorgestühl von 1720 und neugotischen Altären von Theodor Schnell d. Ä. (1907)
- Mennwangen: Wendelinskapelle
- Oberhomberg: Kirche St. Johannes, spätgotisch, erweitert 1968–1969, mit Madonnenfigur (16. Jahrhundert)
- Obersiggingen: Kapelle St. Peter und Paul
- Roggenbeuren: Kirche St. Verena, spätgotisch (um 1514) mit romanischem Torbogen
- Untersiggingen: Kirche Maria Königin, erbaut 1961–1962 mit Chorwandbehang „Te Deum“ von Inge Klawiter
- Urnau: Dreikönigs-Kirche, erbaut um 1530, erweitert 1906 im Stil des Neubarock
- Wendlingen: Leonhardskapelle, aus dem 11. Jahrhundert
- Wittenhofen: St.-Gallus-Kapelle
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Deggenhausertal – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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