Doppelgänger (Person)
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Ein Doppelgänger ist eine Person, die einer bestimmter anderen Person stark ähnelt, jedoch nicht wie ein Zwilling das Genom teilt. Ein vollkommener 'Doppelgänger' ist unmöglich, was ihn interessant für Kunst und Religion macht. Der Begriff 'Doppelgänger' wird auch in vielen anderen Sprachen ähnlich verwendet. Wie z.B. im Englischen, Französischen und Spanischen, zurückzuführen auf die deutsche Romantik.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Realität
Doppelgänger (Look-alikes) sind Personen, die einer anderen zum Verwechseln ähnlich sehen. Politiker und Stars verwenden Doppelgänger gelegentlich aus Sicherheits- und Zeitgründen. So spielen Stuntmen körperlich gefährliche Filmrollen. Sogenannte Körperdoubles springen z.B bei Nacktszenen ein. Meist jedoch werden Doppelgänger bei Firmenevents als Eye-Catcher und „prominente Gäste“ eingesetzt oder spielen in Werbefilmen mit. Über Doppelgänger von Politikern wird immer wieder spekuliert, häufig fehlt es aber an Fakten.
[Bearbeiten] Kunst
Das Doppelgängermotiv war ein häufiges Motiv in bildender Kunst und Literatur. (besonders der Romantik) Heute verstärkt im Film. (künstlich erzeugte Personen, Personen die ihr Aussehen verändern können und solche die in einer Computerwelt leben) In der Vergangenheit besonders häufig im dt. Expressionismus und Film noir. Das Interesse der Kunst im Doppelgängermotiv hat philosophische und psychologische Hintergründe. Es kann hier leicht durch bekannte Phänomene der Realität in die Fantasie übergegangen werden. So lässt sich ein Doppelgänger durch ähnliches Aussehen, ähnliche Angewohnheiten, oder etwa eine ähnliche Stimme finden. (Synchronsprecher) Diese Ähnlichkeiten beeinflussen unsere Wahrnehmung. Ganz leicht werden Emotionen wachgerufen, was wiederum die Aufnahme von Fiktivem erweitert. Philosophisch stellt sich die Frage nach der Einzigartigkeit des Menschen.
[Bearbeiten] Weiteres Vorkommen
- In vielen Kulturen und Religionen spielen doppelgängerartige Wesen eine wichtige Rolle. In der Form einer Schutzgottheit gilt es als Ebenbild des Menschen in Pflanzen-, oder Tiergestalt . Mensch und Gott sind hier stark verbunden. So in der westafrikanischen Religion der Akan und in der erloschenen nordamerikanischen Aztekenkultur (Gott: Nagual).
- In der Radiästhesie (auch 'Geopathologie) gilt der 'Doppelgänger' (bioplasmatischer Körper/Fluidalkörper/Ätherkörper) als energetische Erscheinungsform des Menschen, die Krankheiten wahrnimmt, bevor sie messbar werden.
- Bei der Dissoziative Identitätsstörung (oft mit Schizophrenie verwechselt) bilden sich mehrere Teilpersonen aus einer heraus, wobei der Begriff des Doppelgängers fallen kann.
- Wer das seltene Capgras-Syndrom hat, glaubt, jemand aus dem engen Familienkreis sei durch einen Doppelgänger ersetzt.
- In Psychoanalyse und Psychologie ist der Begriff des Doppelgängers meist negativ belegt. Sigmund Freud spricht vom Doppelgänger als den 'verdrängte Anteil im Ich'. C. G. Jung spricht vom 'dunklen Doppelgänger', (vergl. Archetypus)
- Rudolf Steiner spricht davon, dass es mehrere Doppelgänger, auch selbst erschaffene, geben kann.
- Der Begriff des Doppelgängers wird verstärkt mit dem Begriff des Klonens in zusammenhang gebracht.
- Es gibt Doppelungen in allen Bereichen der Wissenschaft, Kunst und Religion. Diese stehen zwar nicht direkt mit dem Begriff 'Doppelgänger' in Zusammenhang, lassen sich aber teilweise ähnlich deuten. So z. B.: In der Musik eine Doppelfuge. Hier sind zwei Themen verarbeitet. Der Dualismus (Philosophie) in der Philosophie beschreibt Gegensätze in der Natur.
[Bearbeiten] Beispiele
- Das ZDF veröffentlichte 2002 eine Analyse aus der hervorgeht, dass Saddam Hussein mindestens drei Doppelgänger hatte, die öffentlich in Erscheinung traten.
- Brandon Lee wurde im Film The Crow – Die Krähe durch Zufall erschossen. Für ihn sprang ein Körperdouble ein, um den Film zu beenden.
[Bearbeiten] Einige Werke
- Adalbert von Chamisso: Peter Schlemihl (1813)
- E. T. A. Hoffmann: Die Elixiere des Teufels (1815)
- Heinrich Heine: Still ist die Nacht (1823-24, aus dem 'Buch der Lieder')
- Edgar Allan Poe: William Wilson (1839)
- Fjodor M. Dostojewski: Der Doppelgänger (1846)
- Hans Christian Andersen: Der Schatten (1848)
- Guy de Maupassant: Le Orla (1887)
- Robert Louis Stevenson: Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde (1889)
- Oscar Wilde: Das Bildnis des Dorian Gray (1891)
- Max Frisch: Stiller (1954)
- Orhan Pamuk: Das schwarze Buch (1995)
- Chuck Palahniuk: Fight Club (1996)
- Hanns Heinz Ewers: Der Student von Prag (1913)
- Paul Wegener : Der Golem, wie er in die Welt kam (1920)
- Robert Wiene: Das Cabinet des Dr. Caligari (1920)
- Orson Welles: Der Dritte Mann (1949)
- Rainer Werner Fassbinder: Welt am Draht (1973)
- Reinhard Schwabenitzky: Didi - Der Doppelgänger (1984)
- John Woo: Face/Off - Im Körper des Feindes (1997)
- Caspar David Friedrich: Der Wanderer über dem Nebelmeer (ca. 1817)
- Rene Magritte: Die verbotene Reproduktion (1937)
- James Ensor: Masks
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Essay über das Doppelgängerphänomen
- Musikvideo: Nils van Gogh: Doppelgänger auf YouTube.Com
- Es gibt diverse Doppelgängeragenturen im Internet die die Dienste von Personen anbieten die Berühmtheiten ähneln. Diese Seiten lassen sich leicht durch Suchmaschinen finden.